Geringe Hospitalisierungsrate, hohe Inzidenz in der Gruppe bis 18 Jahre
(ra) Seit mehreren Tagen liegen die Corona-Inzidenzzahlen im Landkreis Straubing-Bogen deutlich über dem Schnitt. Aktuell bedeutet der Wert von 300,8 (Stand: 20. Oktober, 0 Uhr) den vierthöchsten in ganz Deutschland – wobei allgemein bedingt durch den Herbst und die Lockerungen erwartbaren Anstiege der Fallzahlen zu verzeichnen sind. Das Robert-Koch-Institut meldet für Dienstag 93 Neuinfektionen im Landkreis Straubing-Bogen, 38 Neuinfektionen in der Stadt Straubing.
„Es gibt keine spezifischen Gründe oder Hotspots für diese Zahl“, so Dr. Beate Biermaier, Leiterin des Gesundheitsamtes am Mittwoch. Eine treibende Kraft sind derzeit aber Schüler*innen bzw. allgemein die Altersgruppe von 0 bis 18. Die Inzidenz in dieser Altersgruppe liegt bei deutlich jenseits der 500. Alleine in den letzten Tagen gab es 29 positive PCR-Tests von Schüler*innen aus Landkreisschulen, dazu noch fünf bei Kindern aus Kindergärten bzw. KiTas. „Jeder dritte Fall ist derzeit darauf zurückzuführen. Ansonsten gibt es ein diffuses Geschehen über den gesamten Landkreis mit deutlicher Betonung auf die Schulen und Kindergärten“, so Dr. Biermaier.
Aufgrund einer Vielzahl an Fällen ist die Grundschule in Sankt Englmar in dieser Woche komplett im Homeschooling. „Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, die am Wochenende in einem Gespräch zwischen Schulleitung und Gesundheitsamt so abgesprochen wurde“, erläutert die Leiterin des Gesundheitsamtes. Sämtlichen Schulen wurden bereits in der Vergangenheit mehrfach direkte Kontaktmöglichkeiten mit dem Gesundheitsamt mitgeteilt und von diesen machte auch Rektorin Tanja Danner-Schedlbauer Gebrauch, die sich auch schriftlich „für die kompetente Beratung an einem Samstagabend bedankte.“
Das Gesundheitsamt geht zunächst einmal von weiter ansteigenden Fallzahlen aus. Aktuell sind 409 Menschen im Landkreis infiziert. Wichtig aber: In den Kreiskliniken schlagen sich die aktuellen Fallzahlen (noch) nicht nieder. In den Kliniken Bogen und Mallersdorf befanden sich am Dienstag ein Covid-19-Patient in Intensivbehandlung, drei weitere auf den Normalstationen.
Weitere Trends lassen sich feststellen: So trifft eine Ansteckung derzeit hauptsächlich die Altersgruppe bis 49 Jahre – und auch dort vorwiegend die Ungeimpften. Impfdurchbrüche kommen aber auch im Landkreis vor. „Allerdings zeigen sowohl die Verläufe bei jenen Personen wie auch die hohe Anzahl jüngerer ungeimpfter Infizierter, dass die Impfung schützt“, sagt Dr. Biermaier.
Sorgen bereiten dem Gesundheitsamt immer wieder Meldungen über nachlässige oder unterbleibende Kontrollen der 3-G-Nachweise oder eine Nichteinhaltung der Vorgaben und Hygieneregeln.