Erinnerungsdiamanten haben sich als Teil der Trauerkultur etabliert
(djd) Die Art und Weise des Totengedenkens befindet sich in Deutschland in einem tiefgreifenden Wandel. Das gilt vor allem für die Bestattungskultur: Immer weniger gefragt ist das klassische Erdbegräbnis auf einem Friedhof. Im Gegenzug wächst das Bedürfnis nach individuellen Gegenständen, die als bleibende Reminiszenz an den Verstorbenen erinnern.
Seit über zehn Jahren gibt es beispielsweise den Erinnerungsdiamanten, entwickelt wurde er in der Schweiz. Seitdem ist die Diamantbestattung als eine persönliche und spezielle Art der Bestattung möglich, sie ist eine feste Größe unter den Bestattungsarten.

„Erfinderin“ der Diamantbestattung ist das Schweizer Unternehmen Algordanza. „Nur aus Deutschland gingen im vergangenen Jahr bei uns fünfzehn Mal mehr Aufträge ein als noch vor gut zehn Jahren“, erklärt Geschäftsführer Andreas Wampl. Im ersten Schritt wird der Tote in Deutschland durch den lokalen Bestatter eingeäschert, dann wird die Urne in das Labor in der Schweiz transportiert. Bei sehr hohen Temperaturen und unter hohem Druck wird der Kohlenstoff aus der Kremationsasche zu einem Rohdiamanten und anschließend in Handarbeit geschliffen.
Bei den Schweizern ist dieser gesamte Prozess lückenlos dokumentiert, das Verfahren zur Produktion des Diamanten ist komplett transparent. „Wir stellen die Diamanten in der eigenen Manufaktur her und laden Interessierte ein, sich die Entstehung selbst anzuschauen und zu verstehen“, so Wampl. Viele weitere Informationen gibt es unter www.algordanza.com und beim Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de.
Zusammenarbeit mit über 3.000 Bestattern
Mittlerweile kooperiert das Schweizer Unternehmen mit weit über 3.000 deutschen Bestattungsunternehmen, die Anbieter können sich inzwischen zu Diamantbestattern mit Diplom weiterbilden lassen. Dafür wurde eine Akademie gegründet – genauer gesagt eine interaktive E-Learning-Plattform, die Bestattern und ihren Mitarbeitern die qualifizierte Wissensvermittlung und Ausbildung rund um diese Form der Erinnerungskultur anbietet.