8. August 2025
Landkreis LandshutLandshut

Emilian überrascht alle – Außergewöhnliche Geburt vor dem Krankenhaus Landshut-Achdorf

(ra) Diese Geburt wird wohl noch lange in Erinnerung bleiben: Statt im Kreißsaal erblickte der kleine Emilian Preuß das Licht der Welt auf dem Storchenparkplatz des Krankenhauses Landshut-Achdorf – direkt vor der Notaufnahme. Es ist kurz vor 10 Uhr, als bei Isabella Preuß in ihrem neuen Zuhause in Ergoldsbach plötzlich starke Wehen einsetzen – bereits im Fünf-Minuten-Takt.

Eile ist geboten, doch Vater Florian Straßer befindet sich zu diesem Zeitpunkt noch auf der Arbeit. Ohne zu zögern springt Nachbarin und Freundin Miriam ein, setzt die werdende Mutter ins Auto und steuert das Krankenhaus an. Doch bereits im Josef-Deimer-Tunnel wird klar: Das Baby wird nicht mehr lange warten. Die Fruchtblase ist geplatzt, das Köpfchen schon zu spüren – der Zielort rückt näher, aber die Zeit drängt. Kaum vor der Notaufnahme angekommen, auf dem dafür vorgesehenen Storchenparkplatz, ist an einen Weg in den Kreißsaal nicht mehr zu denken.

Sofort eilt das Klinikpersonal zum Fahrzeug. Isabella Preuß wird vorsichtig auf eine Liege verlagert. Die erste medizinische Versorgung übernimmt Eric Mitula, Assistenzarzt der Chirurgischen Klinik II, eigentlich Unfallchirurg, aktuell aber auch in der Notarztweiterbildung. Gemeinsam mit dem Notaufnahmeteam überbrückt er die entscheidenden Minuten, bis die diensthabende Hebamme Patricia Ernst und das geburtshilfliche Ärzteteam eintreffen.

Dann geht alles ganz schnell: Unter freiem Himmel kommt Emilian Preuß zur Welt – gesund, 2850 Gramm schwer, 50 Zentimeter groß – und macht den Storchenparkplatz zur inoffiziellen Außenstelle des Kreißsaals. Die Geburt dauert insgesamt kaum länger als eine Stunde.

Wenige Minuten nach der Entbindung trifft auch Vater Florian Straßer ein – zu spät für das große Ereignis, aber pünktlich zum ersten Kennenlernen seines Sohnes. „Wir sind einfach nur glücklich“, sagt er. Isabella Preuß zeigt sich trotz des unerwarteten Ablaufs dankbar und bewegt: „Miriam war mein Ruhepol. Ohne sie hätte ich das nicht geschafft.“ Auch dem Klinikteam spricht sie ein großes Lob aus: „Ich wurde sofort abgeschirmt, alles wurde ruhig erklärt – ich habe mich nie ungeschützt gefühlt.“

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Nach der Übergabe an den Kreißsaal und den ersten Momenten des Bondings kehrte allmählich Ruhe ein. Die Geburt auf dem Storchenparkplatz ist nicht die erste ihrer Art – doch sicher die bislang spektakulärste. Der Parkplatz, auf Initiative der Hebammen des Krankenhauses eingerichtet, befindet sich direkt vor der Notaufnahme. Er ist für werdende Mütter reserviert, die in einer Sondersituation schnell medizinisch betreut werden müssen.

Der Zugang erfolgt über die Wernstorferstraße. Das abgestellte Fahrzeug sollte allerdings nach spätestens 30 Minuten von einer Begleitperson auf einen regulären Parkplatz umgeparkt werden – sofern nicht gerade ein neues Leben zur Welt kommt.