(pol) Die Kombination aus klassischer Spurensicherung und moderner Datenanalyse hat einen Einbruch in Ergolding (Landkreis Landshut) aufgeklärt. In der Nacht zum 24. April drang ein 23-Jähriger aus Stuttgart in das Gymnasium ein, durchwühlte mehrere Räume und erbeutete dreihundert Euro aus einer aufgebrochenen Geldkassette.
Zunächst war die Auswertung der gesicherten DNA-Spuren schwierig, da die Vielzahl an Proben die Analyse erschwerte. Erst durch die Unterstützung von Spezialist*innen aus Nürnberg und Bamberg kam Bewegung in den Fall.
Telefonzellen-Daten gaben den entscheidenden Hinweis
Die Ermittler*innen stellten fest, dass sich der Tatverdächtige zur Tatzeit in der Nähe des Gymnasiums in eine Telefonzelle eingeloggt hatte. Der Abgleich mit den DNA-Spuren bestätigte schließlich seine Anwesenheit im Schulgebäude.
Nach Angaben der Polizei könnte der Mann auch für weitere Einbrüche in Schulen in ganz Bayern verantwortlich sein. Erste Erkenntnisse zeigen, dass er offenbar seinen Lebensunterhalt durch diese Taten finanzierte.
Festnahme im Frankenland
Das Ende seiner Serie kam im Frankenland: Dort wurde der 23-Jährige bei einem weiteren Einbruch in eine Schule auf frischer Tat ertappt. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.
| Infokasten |
| So funktioniert die Auswertung von Telefonzellendaten 📡 Jedes Handy funkt mit: Mobiltelefone wählen sich automatisch in die nächstgelegene Funkzelle ein, sobald sie genutzt werden – beim Telefonieren, Schreiben einer SMS oder Surfen im Netz. Standortermittlung: Anhand der gespeicherten Einwahl in eine bestimmte Funkzelle lässt sich feststellen, in welchem Gebiet sich ein Gerät zu einem bestimmten Zeitpunkt befand. Tatzeitabgleich: Stimmen die Uhrzeiten der Einwahl mit dem Tatzeitraum überein, kann die Polizei Personen am Tatort verorten. Beweissicherung: Die technische Auswertung allein reicht nicht. Erst in Verbindung mit klassischen Spuren wie DNA oder Fingerabdrücken entstehen gerichtsfeste Beweise. |
