5. Juli 2024
Straubing

Ein Pionier des Industriedesigns zu Gast beim TUM-Campus in Straubing

(ra) Mit Prof. Brook Kennedy hat 11. Januar bis einschließlich 1. Februar ein international hoch angesehener Wissenschaftler den TUM Campus Straubing (TUMCS) für Biotechnologie und Nachhaltigkeit besucht. Der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Pionier des Industriedesigns war demnach für drei Wochen am Lehrstuhl für Biogene Polymere von Prof. Cordt Zollfrank zu Gast und lotete mögliche Kooperationen mit den Forschern in Straubing aus.

Besuch beim TUM Campus Straubing
Prof. Brook Kennedy (links) mit Prof. Cordt Zollfrank vom Lehrstuhl für Biogene Polymere am TUM Campus Straubing. – Foto: TUM/Jan Winter

Prof. Kennedy arbeitet als Wissenschaftler an der renommierten Virginia Tech University in den USA. Dort forscht er an nachhaltigem Design und der Kreislaufwirtschaft. Sein besonderes Interesse gilt dem Potenzial von Biodesign, Biomaterialien und neuen Verwendungsmöglichkeiten für archaische Technologien. Prof. Kennedy ist nicht nur als Berater für Unternehmen, Start-ups und Nichtregierungsorganisationen tätig, sondern auch Mitbegründer des Forschungskonsortiums BioDesign Research Group, das Schnittstellen zwischen Biologie und Design erforscht und sich auf erneuerbare Materialien der nächsten Generation sowie Ressourcenmanagement fokussiert. Kennedy lehrt auch zu lebensfreundlichem Design. Hier werden Design und neue Technologien so eingesetzt, dass sie kompletten Ökosystemen nutzen und nicht nur den Menschen allein.

Prof. Zollfrank und sein Lehrstuhl entwickeln neuartige Struktur- und Funktionsmaterialien auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Biomakromolekülen und ihrer Überführung in Kompositmaterialien für technische und biomedizinische Anwendungen, darunter beispielsweise neuartige Biokunststoffe – für Prof. Kennedy ein „spannendes, zukunftsweisendes Forschungsfeld“, wo sich Synergien mit seiner Arbeit ergeben.

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Prof. Kennedy zeigt sich beeindruckt von der Forschungsbreite am TUM Campus Straubing mit Fokus auf Biotechnologie und Bioökonomie. „Der TUMCS nimmt bei der Entwicklung der Materialien von morgen eine Vorreiterrolle ein. Das imponiert mir“, sagt der Spitzenwissenschaftler. „Deutschland selbst ist weltweit mitführend in der Nachhaltigkeit. Die USA können noch viel von Deutschland lernen“, so Prof. Kennedy.

Der Erfinder – Prof. Kennedy hält rund 25 Patente –  wurde bereits einige Male mit hochdekorierten Designauszeichnungen prämiert. Eines seiner bekanntesten preisgekrönten Produkte ist die sogenannte Nebelharfe, die trinkbares Wasser aus Nebel sammelt. Prof. Kennedy will solche Nebelharfen weltweit in großem Maßstab einsetzen, ähnlich wie Wind- und Solarparks. „Im Hinblick auf Milliarden Menschen, die heute unter Wasserknappheit leiden, spielt das Sammeln von Nebel eine immer bedeutendere Rolle – vor allem in Afrika, Australien und der arabischen Halbinsel“, sagt Prof. Kennedy, dessen Nebelharfe in Medien wie New York Times, Washington Post und BBC Erwähnung fand.

Prof. Kennedy freut sich bereits auf seinen nächsten Besuch in Straubing, um die Forschungsaktivitäten mit den Wissenschaftlern des TUM Campus und vor allem des Lehrstuhls für Biogene Polymere auszubauen. Der nächste Straubing-Trip soll laut Kennedy in den kommenden Jahren aber im Sommer stattfinden. Dann soll auch ein Besuch des Gäubodenvolksfestes auf der Agenda stehen.