Landshut

Ein neues Leben in einem neuen Land

(ra) Seine Heimat verlassen, aus einem Kriegsgebiet flüchten und allen Widrigkeiten zum Trotz in einem neuen Land Fuß fassen. Für viele Menschen ist alleine die Vorstellung unfassbar. Der junge Syrer Ahmad Al Alewe hat das alles am eigenen Leib erfahren müssen, als er 2014 Aleppo verließ. Über Stationen in der Türkei, in Griechenland und eine Sprachenschule in München führte ihn sein Weg an die Hochschule Landshut, wo er seit dem Wintersemester 2019/20 „Soziale Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe“ studiert.

Für sein außerordentliches Engagement im Studium und in der Gesellschaft
verlieh Hochschulvizepräsident Prof. Dr. Marcus Jautze
Al Alewe den DAAD-Preis für internationale Studierende.

Der DAAD-Preis wurde vor über zehn Jahren ins Leben gerufen. Er ist mit 1.000 Euro dotiert und soll dazu beitragen, ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen ein Gesicht zu geben und sie für außergewöhnliche Leistungen würdigen.

Hochschulvizepräsident Prof. Dr. Marcus Jautze (links), Andrea Kilb (Zweite von links) vom International Office, Carmen Lickert (Zweite von rechts), die Ahmed Al Alewe (Mitte) bei sich zu Haus aufgenommen hat, und Prof. Dr. Stefan Borrmann (rechts), der den jungen Syrer für den Preis nominierte, feierten gemeinsam Al Alewes Erfolg. – Hochschule Landshut

Schnell Sprachbarrieren überwunden

Vorgeschlagen wurde der 27-Jährige von Prof. Dr. Stefan Borrmann, bis vor kurzem Dekan der Fakultät Soziale Arbeit. „In kürzester Zeit hat es Ahmad al Alewe geschafft, sich die deutsche Sprache anzueignen und alle Anforderungen eines Studiums, das zum großen Teil auf sprachliche Verständigung abzielt, zu meistern“, begründete Borrmann seine Nominierung. Aber nicht nur seine akademischen Leistungen, sondern auch sein sozialer Einsatz seien vorbildlich. Seit seiner Ankunft in Deutschland engagiere sich Al Alewe für andere Geflüchtete, zum Beispiel als ehrenamtlicher Dolmetscher.

Zur Auszeichnung mit dem DAAD-Preis beglückwünschten Al Alewe neben dem Hochschulvizepräsidenten und Borrmann auch Carmen Lickert, die Ahmed al Alewe bei sich aufgenommen hat, und Andrea Kilb vom International Office. Es sei beeindruckend, wie hervorragend der junge Syrer sich in Deutschland integriert habe, so die einstimmige Meinung aller Versammelten.

Al Alewe plant nach seinem Abschluss weiter im Feld der Flüchtlingshilfe zu arbeiten, um andere dabei zu unterstützen, sich in einem noch fremden Land einzuleben. „Ich möchte meinen Beitrag in der Gesellschaft leisten“, betonte Al Alewe bei der Übergabe des Preises. „Es macht mich deshalb sehr stolz, die Möglichkeit zu haben, hier an der Hochschule Landshut Soziale Arbeit zu studieren.“