BN Straubing erkundet Flusswanderung am Regen
(ra) Mit einer vierstündigen Wanderung erkundete der Bund Naturschutz (BN) im Rahmen der Bayern Tour Natur am Sonntag den Flusswanderweg am Regen im Nationalparkgebiet Bayerischer Wald. Dass naturnahe Wälder wie sie gerade in Nationalparks anzutreffen sind, besonders viel Kohlenstoff speichern und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, erfuhr man ebenso wie den Charakter eines freifließenden rauschenden Flusses.

Abgestorbene Bäume und Totholz haben wichtige Funktionen im Ökosystem Wald, und Totholz im Wald stellt keine Unordnung, sondern Grundlage einer stabilen Artenvielfalt und neuen Lebens dar. So hat im Naturkreislauf das Umstürzen und Liegenbleiben alter Bäume neben der Bereitstellung von Totholz den Sinn, im Dunkel eines geschlossenen Kronendaches neue Lichtinseln, Keimung und Aufwuchs spezialisierter lichtbedürftiger Arten zu ermöglichen. Insbesondere muss mit dem Waldboden schonend umgegangen werden, da er neben den Wurzeln der Bäume auch die lebensnotwendigen Pilzstrukturen beherbergt, die für das Wachstum der Wälder erforderlich sind.
Nur wenn wertvolle Waldgebiete in Nationalparken aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen werden, sei die dort noch vorhandene Artenvielfalt in die Zukunft zu erhalten, da in reinen Wirtschaftsforsten die alten Bäume mit ihrem spezifischen Lebensraumangebot für viele, in unserer Kulturlandschaft oft hochbedrohte Arten keine Überlebenschance haben, die aber als Teil eines komplexen Ökosystems auch Grundlage für das menschliche Leben seien. Dies ist für den BN Grund, die Ausweitung der unbewirtschafteten Areale im Nationalpark Bayerischer Wald und einen zusätzlichen bayerischen Nationalpark im Steigerwald zu fordern, erläuterte 2. BN-Kreisvorsitzender Johann Meindorfer bei der Einkehr im „Haus zur Wildnis“ im Nationalparkzentrum „Falkenstein“.