Niederbayern

Bezirk soll sich gegen neue tschechische Atomreaktoren positionieren

(ra) Der Bezirkstag befasst sich am Dienstag, 3. Dezember in Landshut mit einer ÖDP-Initiative gegen den grenznahen Ausbau der Atomkraft in Tschechien. Dem Vorschlag von Bezirksrat Urban Mangold zufolge soll der Bezirkstagspräsident beauftragt werden, sich in den Dreiländer-Gremien der Europaregion Donau-Moldau (EDM) gegen neue tschechische Atomkraftwerke auszusprechen.

Temelin
Tschechien will weitere Reaktoren im grenznahen Bereich erstellen – Foto: Pixabay

„Die jüngste Nachricht, dass die niederbayerische Seite nach längeren Differenzen in den Gremien der Europaregion nun ‚neue Chancen für die Zusammenarbeit‘ sieht, lässt hoffen, dass man dort jetzt auch über die Atompläne Tschechiens sprechen kann“, begründet Mangold seinen Vorstoß. Der ÖDP-Politiker ist auch im Vorstand der Plattform gegen Temelin aktiv.

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„Die tschechische Regierung plant einen massiven grenznahen Atomkraft-Ausbau mit gleich vier neuen Reaktoren. Diese Pläne gefährden die Sicherheit der bayerischen Bevölkerung. Ein Dreiländer-Gremium, das hierzu schweigt, würde die Sorgen vieler Menschen nicht ernst nehmen“, findet Mangold. Da der Bezirkstag den niederbayerischen Teil der Europaregion finanziert, sei dieses Anliegen auch ein Thema für den Bezirkstag. Die Europaregion Donau-Moldau solle an die tschechischen Partner appellieren, ihr Vorhaben zu überdenken.

Mangold: „Atomkraft ist eine Risikotechnologie. Sie verfestigt die Abhängigkeit von Uranlieferungen aus despotisch regierten Ländern. Im schlimmsten Fall können Atomreaktoren sogar ein militärisches Angriffsziel sein. Regenerativer Strom ist viel schneller verfügbar, umweltfreundlich, klimaneutral und aufgrund der dezentralen Verteilung kein Ziel für einen militärischen Angriff“.