Bogen

Bei Sportverletzungen alles im Blick behalten

(ra) Mit einem Anpfiff hat am Donnerstag Dr. med. Svend Hofmann den Gesundheitsabend der Klinik Bogen im Kulturforum Oberalteich eröffnet – passend zum Thema „Top Ten der Sportverletzungen“. Seine Erfahrung bringt der Chirurg, Sportmediziner und zertifizierte Mannschaftsarzt bis heute in seine tägliche Arbeit mit ein, auch in seine Spezialgebiete Spezielle Unfallchirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Spezielle Orthopädische Chirurgie, Fußchirurgie und D-Arzt- und Gutachtertätigkeit.

Fördervereinsvorsitzender Wilhelm Lindinger, Stadtrat Helmut Muhr, AOK-Referent Tobias Wolf, Chefarzt Dr. med. Svend Hofmann, Stellv. Landrat Bernhard Krempl, Orthopädietechnikermeister Michael Kotz vom Sanitätshaus Hausladen Medotech und Bogens 2. Bürgermeister Josef Fisch. – Foto: Klinik Bogen/Elisabeth Landinger

Besonders Hobbysportler sind beim Laufen und Fußball besonders riskant und trotz akuter Verletzung mit Schmerzmitteln unterwegs, bedauerte Dr. Hofmann. Dabei sei Sport selbst „eine Medizin, die nichts kostet und viel bringt“. Letzteres stelle sich jedoch nur ein, wenn man auf die Körpersignale hört, aufhört, wenn es zu viel wird, und die Balance zwischen Belastung und Belastbarkeit findet. „Verletzungen sind immer auch Kopfsache“ betonte der Chefarzt. Nach einer Primärverletzung folgen oft weitere, wie Dr. Hofmann am prominenten Fußballerbeispiel Holger Badstuber aufzeigte.

Die „Top Ten“ der Sportverletzungen stellte der Chefarzt näher vor. Sie reichen vom Kopf über die Schulter, den Ellbogen, das Handgelenk, die Sportlerleiste, verschiedenste Muskelverletzungen, bis zum Kniegelenk, Unterschenkel und Sprunggelenk bis hin zu Fußverletzungen. Bei Gehirnerschütterungen empfahl Dr. Hofmann „konsequente Erholung ohne äußere Reize“. Bei Schulterausrenkung warnte er vor bleibenden Schäden, bei unbehandeltem Speichenkopfbruch am kindlichen Ellbogen vor Fehlwachstum. Kahnbeinbrüche an der Hand seien besonders tückisch, da sie erst nach etwa zehn Tagen im Röntgen zu sehen sind. Von deren operativer Versorgung hängt viel Beweglichkeit der Hand ab. Im Leistenbereich fallen verschiedenste Schwachstellen zusammen, sowohl am Hüftgelenk als auch im Bauchdecken- und Genitalbereich. Bei den meist schwer zu behandelnden Muskelverletzungen gelte frei nach dem prominenten Sportmediziner Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt: „Für jede Minute mit Muskelverletzung auf dem Feld braucht man einen zusätzlichen Tag zum Regenerieren.“ Alle Knieverletzungen bezeichnete Dr. Hofmann als sogenannte „Präarthrosen“, insbesondere die Kreuzbandverletzung. Am Fuß sind oft Fußwurzelluxationen, Ermüdungsbrüche oder Arthrose der Großzehe, das sog. „Fußballer-Gelenk“, zu versorgen.