Landshut

Auf ins Abenteuer Auslandssemester

(ra) Ein fremdes Land, eine fremde Sprache und viele neue Bekanntschaften – ein Auslandssemester ist für viele junge Menschen ein großes Abenteuer. Eines, dem sich mit dem Beginn des Wintersemesters auch über 20 Studentinnen und Studenten an der Hochschule Landshut stellen. Seit Ende September spielt sich ihr tägliches Leben am Campus ab.

Was sie bewegt hat, wie ihre ersten Wochen in Landshut waren und warum sie sich für Niederbayern entschieden haben, berichten einige von ihnen im Interview.

Giada Ginefra und Laura Lamacchia stammen beide aus Apulien und wollten eigentlich 2020 schon nach Landshut kommen:

Giada Ginefra (links) und Laura Lamacchia – Foto: Hochschule Landshut

„Wegen der Corona-Pandemie mussten wir unsere Pläne aber verschieben.“ Umso glücklicher sind sie, dass es nun endlich geklappt hat. „Für uns ist das Auslandssemester eine tolle Möglichkeit, ein ganz anderes Alltagsleben kennen zu lernen, unabhängiger zu werden und unsere Sprachkenntnisse zu verbessern“, sagt Giada. „Wir haben in der Schule Deutsch gelernt“, ergänzt Laura. „Deswegen wollten wir auch unbedingt nach Deutschland, um die Sprache mit unserem Studium zu verknüpfen.“ Von der Hochschule sind die jungen Italienerinnen begeistert. „Alle haben uns sehr herzlich empfangen und sind bei Fragen immer sofort ansprechbar“, so Giada. Sehr hilfreich sind dabei die International Buddies, Studierende der Hochschule, die mit Rat und Tat zur Seite stehen und den Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt erleichtern.

Einen langen Weg aus Übersee haben Timothy Bolton und Leonard Frost hinter sich, die aus den USA nach Landshut gereist sind.

Timothy Bolton (links) und Leonard Frost – Fotos: Hochschule Landshut

Während Leonard erst 2020 den Entschluss gefasst hat, ein Auslandssemester zu planen, war für Timothy schon vor sechs Jahren klar, dass er unbedingt nach Bayern möchte, um dort zu studieren: „Mit unserer Schule waren wir 2016 in München, was ja nur knapp eine Stunde von Landshut entfernt ist. Von diesem Moment an wusste ich, dass ich während meines Studiums nach Bayern zurück möchte.“ Beide haben in Landshut vor allem ein Ziel, ihre Karrierechancen und ihr Deutsch zu verbessern. Im Herzen Niederbayerns fühlen sie sich bereits jetzt sehr wohl. „Das Leben hier ist so angenehm entspannt und entschleunigt“, sagt Leonard. „Landschaft und Stadt sind darüber hinaus atemberaubend schön“, ergänzt Timothy.

Chiara Schiehl – Foto: Hochschule Landshut

Eine spezielle Verbindung zu Deutschland hat Chiara Schiehl, die im Elsass in Frankreich lebt. Sie wurde in Deutschland geboren und hat deutsche Wurzeln. „Das ist auch einer der Hauptgründe, warum ich hier studiere. Ich möchte mein Deutsch verbessern“, sagt die junge Französin. Ganz oben auf ihre Liste steht außerdem, neue Leute kennen zu lernen. Sie freue sich schon sehr auf den internationalen Austausch. Landshut kannte Chiara bisher nur von Bildern: „Die Stadt hat mich sehr angesprochen und es ist ein tolles Gefühl, jetzt hier angekommen zu sein.“

Nicoló Stefani – Foto: Hochschule Landshut

Nicoló Stefani ist in Rimini aufgewachsen und bereits auslandserfahren. Während seiner Schulzeit verbrachte er einige Monate in Kanada, um besser Englisch zu sprechen. „Weil das damals so gut geklappt hat, habe ich beschlossen, während meines Studiums diesen Schritt zu wiederholen. Dieses Mal mit Deutsch.“ An der Hochschule Landshut möchte Nicoló vor allem neue Kontakte knüpfen und ein anderes Bildungssystem kennen lernen. Vom Campus ist er bereits jetzt ein Fan, da er – im Gegensatz zu Universitäten in Italien – ganz kompakt und nicht über die ganze Stadt verteilt ist.

Aus dem sonnigen Spanien in das inzwischen eher kalte Deutschland reiste Ander Zumeta. Seine Hauptbeweggründe für ein Auslandssemester in Landshut: das Elternhaus für ein paar Monate verlassen und ein Land kennenlernen, in dem eine andere Kultur vorherrscht. Ander hatte bewusst keine konkreten Erwartungen an seinen Aufenthalt in Niederbayern: „Ich lasse mich überraschen, die Zeit wird zeigen, was alles passiert.“ Was ihm ganz besonders an Landshut gefällt? „Die Nähe zum Oktoberfest“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Alamu Abdulazeez Adeleke wurde in Nigeria geboren und entschied sich ganz bewusst für den Standort Deutschland. „In der EU nimmt Deutschland eine sehr zentrale Rolle ein“, so Alamu. „Ich bin sehr neugierig auf die deutsche Sprache, Kultur, Landschaft und Wirtschaft.“ An Landshut gefallen ihm besonders die zentrale Lage in Bayern und seine Studentenunterkunft: „Ein perfekter Ort, um zu Lernen und sich weiterzubilden.“

Die wohl ereignisreichste Anreise hatte Joel Eriksson. Der Finne lebt auf einer kleinen Insel und benötigt drei Fähren, um aufs finnische Festland zu gelangen. Die Entscheidung für ein Auslandssemester traf er bereits zur Schulzeit. „Ein genaues Ziel wusste ich noch nicht, nur dass es auf jeden Fall nach Deutschland gehen soll!“ Joel sieht seinen Auslandsaufenthalt als Chance, eine neue Kultur zu erleben und viele neue Freundschaften zu schließen. „Und wer weiß, vielleicht finde ich hier ja auch die große Liebe“, sagt er lächelnd.

Dass dieser Wunsch gar nicht so unwahrscheinlich ist, zeigt die Erfahrung. In Landshut haben sich bereits einige internationale Pärchen gefunden.