Bogen

„Arco kennenlernen …“ – 1: Bei einem Weihnachtsmarkt mit Charme

(jh) Kleine strahlende Holzbuden auf dem Piazza Ill Novembere, am Piazza Carlo Marchetti an der Via Jacopodo Mattei, an der Via Sant‘ Anna, und an der Viale Magnolie – rund um die Kirche Parracchia Santa Maria Assunta – dem Herzstück von Arco, einer trientinischen Kleinstadt am Gardasee. Es findet hier der Weihnachtsmarkt statt – vom Zentrum ausgehend hinein in die bezauberndsten Winkeln der Stadt.

Vor der Kirche Parracchia Santa Maria Assunta (rechts) – Foto: Haas

„Arco kennenlernen …“ ist eine Serie, die sich mit der Partnerstadt von Bogen (Landkreis Straubing-Bogen) beschäftigt. regio-aktuell24 wird in unregelmäßigen Zeitabständen über die italienische Stadt mit ihren Menschen, mit ihren Sehenswürdigkeiten, mit ihrer Geschichte, ihrer Tradition und anderen Facts berichten. Zu ersten Kontakte zwischen Bogen und Arco (zu deutsch: „Bogen“) war es bereits 1983 gekommen. Aber es dauerte 35 Jahre, ehe 1991 die Partnerschaft besiegelt wurde.

Redaktion

Kommen wir zurück zum Weihnachtsmarkt in Arco. Es sind 42 Verkaufsstände – mit vielen Geschenkideen für Weihnachten. Die Betreiber bieten erheblich mehr an als Glühwein und Bratwürstl. Es sind kulinarische Spezialitäten aus der Region, wie etwa verschiedenste Käse-, Schinken- und Wurstsorten (nicht nur Salami) sowie Stauben, Strudel, Früchte, Maronen, Honig, Marmelade und Tee – selbstverständlich auch Wein und vin brulè (Glühwein). Geschenk- und Dekorationsartikel gibt es in Hülle und Fülle: ob Kunsthandwerk aus Holz und Metall, Handarbeiten aus Leder, Wolle und Webstoffen, Produkte aus Lavendel und selbstverständlich unterschiedlichsten Weihnachtsschmuck.

Im Hintergrund die Burg von Arco – Foto: Haas

In jeder dieser Buden ist der Zauber von Weihnachten, die Leidenschaft eines Handwerkers, die Liebe eines Bauern und der Traum eines Künstlers zuhause. Der Duft von Zimt und Glühwein ist der Protagonist in den Gassen von Arco, mit seinem habsburgischen Charme, den vielen beleuchteten Hütten und den alten Palästen des Ortes.

Verkaufsbunde mit unzähligen Produkten aus Lavendel. – Foto: Haas

Arco will die Menschen überraschen, entzücken, beflügeln und zum Träumen bringen. Wer durch den Weihnachtsmarkt schlendert, kommt aus dem Staunen nicht heraus. Hier gibt es den Weihnachtszauber zum Anfassen. Man kann weihnachtliche Atmosphäre atmen, sie mit dem Blick des Träumers oder des Reisenden bewundern und zwischendurch weihnachtliche Leckerbissen kosten.

Kunsthandwerk aus verschiedenen Materialien – Foto: Haas

Und das alles inmitten von Verkaufsbuden, Darbietungen auf den Straßen, Weihnachtsbeleuchtung, Konzerten, Feuerwerken und Video-Mapping-Shows. Ja, das Rahmenprogramm ist äußerst umfangreich. Dazu zählt nicht nur ein grandioses Feuerwerk zwischen Burg und Oliven, welches den Sternenhimmel verzaubern lässt. Weihnachten ist auch die Zeit der Wunder, die den Betrachter ins Staunen versetzen, wie etwa innovative Lichtchoreographien, die mit einmaligen Lichteffekten die historischen Gebäude der Stadt zum Tanzen bringen.

Die Lichteffekte an verschiedenen Häusern müssen unbedingt im Bild oder Film festgehalten werden. – Foto: Haas

Weihnachtszeit ist auch Familienzeit. Deshalb haben die Organisatoren auch den kleineren Besuchern sehr viel Platz eingeräumt. Egal ob Esel, Streichelzoo, eine Märchenfahrt mit dem Nordpol-Express, Straßenkünstler, strahlende Choreographien, Weihnachtsmänner, eine Elfenschule, Kinderwerkstätten, Zaubershows auf den Straßen oder Weihnachtskrippen – Arco und sein Weihnachtsmarkt halten Überraschungen für die ganze Familie bereit und bescheren Groß und Klein unvergessliche Stunden.

Käse gehört zur Vielzahl der kulinarischen Angebote. – Foto: Haas

Der Weihnachtsmarkt zieht nicht nur Besucher aus dem näheren Umland nach Arco. „Es kommen auch Gäste bis aus Mailand“, wissen Linda und Luca Benedetti. Sie führen ein kleines, aber feines, modernes und ruhiges Hotel („Casa Alla Lega“) – etwa 80 Meter vom Piazza Ill Novembere entfernt. Als ein Geheimtipp wird der Markt unter Österreichern und Deutschen gehandelt, denn die Weihnachtszeit am Gardasee ist einfach magisch. Ein Wochenende in der romantischen Jahreszeit bewegt die Besucher zwischen Tradition und trentiner Charisma.

Ideal für Feinschmecker – Foto: Haas

Kulturell präsentiert sich das mittelalterliche Arco nicht nur mit einer Vielzahl von Krippen, die in verschiedenen Stilen und mit unterschiedlichen Materialien hergestellt wurden. Der habsburgische Adel zeigt sich in Kostümen, die Akteure bei historischen Tänzen tragen. In Shows werden üppige Kleider getragen, die für die Habsburger typisch waren – einschließlich der geliebten Prinzessin Sissi, die ihren Wohnsitz in Arco hatte.

Arco hat seine Erinnerungen an die Habsburger beibehalten. – Foto: Haas

Die vielseitige Historie Arcos unterstreicht auch der Verein Salotto Maffei. Dieser erinnert an Andrea Maffei, einen Schriftsteller aus Trento, der 1798 in Molina di Ledro (unweit von Arco) geboren wurde. Zu den Besuchern Maffeis zählten einst Größen wie Giuseppe Verdi, Alessandro Manzoni, Francesco Hayez und Honoré de Balzac. Eine Vielzahl von Konzerten und Aufführungen (z. B. „Der gestiefelte Kater) ziehen Gäste in die Säle. Das Neujahrskonzert der Stadt Arco zeichnet sich als ein äußerst prestigeträchtiges Kasinoevent aus.

Tiere nicht nur zum Streicheln – Mit Esel und Ponys einen Rundgang durch das Zentrum von Arco – Foto: Haas

Der Weihnachtsmarkt mit all seinen Verkaufsbuden und Veranstaltungen findet nicht nur an einem einzigen Wochenenden statt. Nein, der Weihnachtsmarkt in Arco startete in diesem Jahr am 16. November. Und während hierzulande die Märkte spätestens zum Heiligabend schlossen, kann der Weihnachtsmarkt in Arco noch bis zum 6. Januar besucht werden.

Viele Verkaufsbuden bieten Weihnachtsdeko und -geschenke an. – Foto: Haas

Noch ein Tipp:
Wer Arco für ein verlängertes Wochende besuchen möchte, der sollte sich die Zeit nehmen, auch die Weihnachtsmärkte in Riva del Garda, in Rango und vor allem in Canale di Tenno (Lago di Tenno) nehmen.

Die Seitenstraßen Arcos sind weihnachtlich geschmückt. Die Geschäfte laden zum Bummeln ein. – Foto: Haas