14. August 2025
NiederbayernPolizeimeldungen

Anlagebetrug im Internet – Polizei warnt vor betrügerischen Investmentseiten

(pol) In der Hoffnung auf das schnelle Geld haben erneut zahlreiche Menschen in Niederbayern zum Teil enorme Summen bei betrügerischen Onlineplattformen verloren. Der Schaden bei den im Mai bis Juni bekannt gewordenen Fälle dürfte ersten Schätzungen zufolge bei über zwei Millionen Euro liegen.

Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt erneut vor falschen Anlageplattformen im Internet. Die Seiten mit den scheinbar verlockenden Anlagemöglichkeiten wirken auf den ersten Blick täsuchend echt und seriös. Verstärkt wird dies häufig mit Prominenten, die die Anlagen angeblich bewerben und in der Vergangenheit bereits gewinnbringend investiert hätten.

Die Betrugsfälle erstrecken sich über den gesamten Regierungsbezirk.

  1. So hat zum Beispiel ein Mann aus dem Landkreis Dingolfing-Landau nach einem angeblichen Insidertipp eines sogenannten Finanzexperten, auf den er über eine Social-Media-Plattform aufmerksam gemacht worden ist, von Anfang April bis Mitte Juni insgesamt über 250.000 Euro an verschiedene Trading-Apps überwiesen.
  2. Ein Mann aus dem Landkreis Kelheim verlor auf ähnliche Weise Ende April bis Mitte Mai rund 200.000 Euro. Zunächst wurde er im Internet auf eine Online-Plattform aufmerksam und zahlte auf ein zuvor eröffnetes Konto und Kontakt mit einer angeblichen Beraterin aus Großbritannien für virtuelle Währung die Anlagesumme ein. 
  3. Ein Mann aus dem Landkreis Landshut „investierte“ zunächst in  Kryptowährung. Nachdem ihm eine angebliche Brokerin einen Gewinn seines „Investments“ in Höhe von über einer halben Million Euro mitteilte, überwies er zur Auszahlung des vermeintlichen Kursgewinnes Anfang Mai „Gebühren“ von rund 35.000 Euro auf ein maltesisches Konto. Der Kontakt zu der Brokerin ist seither abgebrochen.
  4. Eine Frau aus dem Landkreis Regen wurde mit einer gefälschten Anlageplattform getäuscht, die unter anderem mit Prominenten den Anschein von Seriosität erweckte. In der Annahme, in eine lukrative Geldanlage zu investieren, überwies die Frau Mitte Juni über 17.000 Euro auf ein österreichisches Konto.
  5. Ein Internetvideo zu einer Vermögensanlage, in dem ein Rendite von 100 Prozent versprochen wurde, veranlasste einen Mann aus dem Landkreis Rottal-Inn Ende Juni mehrere Zahlungen in Höhe von insgesamt 30.000 Euro auf ein maltesisches Konto auszuführen.
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So gehen die Betrüger in der Regel vor – Totalverlust der Anlage droht

Nach Eingabe der persönlichen Daten nimmt in der Regel ein sogenannter „Finanzberater“ Kontakt auf. Der „Berater“ täuscht den Opfern durch eine geschulte Gesprächsführung eine vertrauensvolle und individuelle Beratung sowie Betreuung der Geldanlage vor.

Tatsächlich werden die investierten Einlagen, zu Beginn meist mit einer geringen Anlagesumme, aber nicht zur Geldanlage verwendet, sondern sind für die „Anleger“ verloren. Auf den betrügerischen Internetplattformen werden von den Tätern unter anderem Anlageprodukte wie Aktien, binäre Optionen, Devisen und Kryptowährungen zum Handel angeboten, die keinen realen Hintergrund haben.

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Die Vorgehensweise der Betrüger ist vergleichbar mit sogenannten Fake-Shops, in denen nicht existente Waren angeboten werden. Die Anlagegelder werden nie in eine tatsächlich existierenden Kapitalanlage einbezahlt und erzielen somit keine der vorgetäuschten Renditen.

Die Möglichkeiten für Anleger, das investierte Geld wiederzuerlangen, sind sehr gering, da die Täter die vereinnahmten Gelder Auslandskonten transferieren.

Die Betreiberfirmen der Handelsplattformen wechseln häufig, bei den Firmensitzen handelt es sich nicht selten um Offshore-Briefkastenadressen.

Das sollten Sie wissen, wenn Sie Online-Trading nutzen

  • Seien sie vorsichtig, wenn die Investitionen in Kryptowährungen getätigt werden.
  • Ungewöhnlich hohe Gewinne mit wenig Einsatz sollten immer misstrauisch machen.
  • Banken und Sparkassen gehen nicht direkt auf Kunden zu, um Sie zum Online-Trading zu bringen.
  • Nutzen Sie dafür die Unternehmensdatenbank der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht).
  • Informieren Sie sich über die Trading-Plattformen, bevor Sie sich anmelden oder Geld überweisen.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Fragen Sie notfalls bei der offiziellen Plattform nach dem Händler.
  • Geben Sie keine sensiblen Daten preis – wie Zugangsdaten zum Online-Banking oder zu Ihren Depots.

Wenn Sie bereits Opfer geworden sind! Erstatten Sie umgehend Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizei!