Adipositas – Der interdisziplinäre Weg aus der Erkrankung
(ra) Der Weg in ein gesundes Leben ist mehr als nur der erste Schritt, mehr als die Entscheidung, etwas ändern zu wollen. Es bedarf nachhaltiger Methoden und interdisziplinärer Zusammenarbeit, um den Pfad aus der Fettleibigkeit zu finden und fortwährend zu beschreiten. „Die erfolgreiche Behandlung einer Adipositas ist immer eine Teamleistung aus verschiedensten medizinischen Disziplinen, Beratungsangeboten und Therapien. Entscheidend für den Erfolg ist aber immer der Betroffene“, erläuterte am Donnerstag Prof. Dr. Johannes Schmidt, Chefarzt der Chirurgischen Klinik I am Krankenhaus Landshut-Achdorf und Leiter des Adipositaszentrums, im Rahmen des zugehörigen Patienteninformationstages.
Prof. Dr. Johannes Schmidt sprach den Anwesenden damit zugleich Mut zu, erinnerte sie aber auch an die Notwendigkeiten und Pflichten, die ein angestrebter Weg aus der Adipositas mit sich bringt.
Die Fäden der Behandlung und Begleitung führt dabei am Krankenhaus Landshut-Achdorf das Adipositaszentrum zusammen. Um den Patienten die mannigfaltigen Angebote und den optimalen Verlauf dieses Prozesses zugänglich zu machen, riefen die Verantwortlichen um Organisator Mina Sief, Oberarzt der Chirurgischen Klinik I am Krankenhaus Landshut-Achdorf, daher den Informationstag ins Leben und organisierten diverse Fachvorträge. Die grundlegenden Wesenszüge des Adipositaszentrums und die empfohlene sechsmonatige Vorbereitung einer entsprechenden Operation skizzierte Dr. Georg Dechantsreiter, Leitender Oberarzt der Chirurgischen Klinik I am Krankenhaus Landshut-Achdorf, der neben Prof. Schmidt entscheidend am Aufbau der notwendigen Strukturen und Angebote beteiligt war.
Bevor Chefarzt Prof. Dr. Johannes Schmidt die interessierten Anwesenden im gut gefüllten Sitzungssaal des Landratsamtes Landshut über die verschiedenen Möglichkeiten einer operativen Behandlung aufklärte, widmete sich der kurzweilige Abend jedoch ebenfalls dem alternativen Weg der medikamentösen Intervention, welche Prof. Dr. Bruno Neu, Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Krankenhaus Landshut-Achdorf, dialektisch betrachtete. Um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass eine Adipositas häufig mit verschiedensten Wohlstandserkrankungen, wie einer Diabetes mellitus, Gicht oder Gefäßverkalkungen einhergeht, beleuchtete Dr. Nina Oehler, Oberärztin der Medizinischen Klinik II am Krankenhaus Landshut-Achdorf, die endoskopischen Behandlungsmethoden (z.B. den Magen-Ballon), die neben den Operationen auch noch zur Verfügung stehen.
Die Verbesserung der Lebensqualität endet jedoch mitnichten mit dem Gewichtsverlust. Vielmehr leiden viele Betroffene auch unter ihrem optischen Erscheinungsbild, weshalb Oberarzt Roman Knab, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie am Krankenhaus Landshut-Achdorf, auch sogenannte Wiederherstellungsoperationen nicht außer Acht ließ und damit den medizinischen Teil des Abends abschloss. Es folgten weitere informative Vorträge, die den begleitenden Ernährungskurs „Mut zur Veränderung“ von Ernährungsberaterin Irmgard Reichhardt, die Kognitive Verhaltenstherapie und die Wege in ein leichteres Leben mittels der Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe vor und auch nach einer Operation erörterten und so erneut die notwendige, interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Behandlung einer Adipositas nochmals hervorhoben.
Vorab des Patienteninformationstages hatte im Foyer des Sitzungssaales des Weiteren ein Flohmarkt für Übergrößen stattgefunden, welcher neben unterschiedlichsten Kleidungsangeboten auch einen optimalen Raum zum Austausch mit bereits operierten Patienten bot.