Tag der offenen Tür am KoNaRo in Straubing
(ra) Ein Erlebnis für die ganze Familie – das verspricht der Tag der offenen Tür des KoNaRo – Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe. Am Sonntag, 17. Juni, von 11 bis 16 Uhr dreht sich in Straubing alles um Erneuerbare Energien und Nachwachsende Rohstoffe. Besucher können in der Schulgasse 18 einen Blick hinter die Kulissen einer deutschlandweit bedeutenden Forschungseinrichtung werfen und sich von den Experten vor Ort beraten lassen. Auch für das leibliche Wohl der Gäste ist gesorgt und beim bunten Kinderprogramm kommen Nachwuchswissenschaftler auf ihre Kosten. Der Tag der offenen Tür findet als Sonderveranstaltung anlässlich des Jubiläums „800 Jahre Gründung Neustadt Straubing“ in Kooperation mit der Stadt Straubing statt.
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Am TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit (TUMCS) kann man den Forschern im Labor über die Schulter schauen. So können Besucher einen Ausflug in die Welt der Bakterien und Mikroben unternehmen und mehr darüber erfahren, wie Biotechnologie und Mikrobiologie unseren Alltag beeinflussen. Für Kinder gibt es „Phantasiemikroben“ zum Mitnehmen und ein Blick ins Mikroskop offenbart die verborgene Welt der Schimmelpilze und Hefen. Noch kleiner ist die Welt, die es im Raster-Elektronenmikroskop zu entdecken gibt. Selbst kleinste Schuppen auf den Flügeln eines Schmetterlings lassen sich hier im Detail betrachten.
Bei verschiedenen Laborvorführungen wird gezeigt, wie man Kleber aus Birkenrinde herstellen kann, wie die Wasserdampfdestillation von Pfefferminzöl funktioniert oder wie Chemiker im Labor Fruchteis herstellen. Letzteres geschieht mit flüssigem Stickstoff, der –196 °C kalt ist und so in kürzester Zeit dafür sorgt, dass aus warmem Fruchtmus eine kühle Erfrischung wird. Es gibt Verbrennungsversuche mit synthetischem Kraftstoff im Vergleich zu herkömmlichem Diesel, Vorführungen zur Staubabscheidung mit einem Zyklon und einem Wirbelschichtreaktor und wer möchte kann lernen, wie man mit einem chemischen Trick über Wasser laufen kann.
Beim „Eye-Tracking“ erfahren Verbraucher, wie mit einer speziellen Brille das Einkaufsverhalten untersucht wird und wie man das in der Marktforschung nutzt. Mitarbeiter informieren über Plastikverpackungen bei Textilien und Lebensmitteln, die Photovoltaikblume an der Feuerhausgasse kann besichtigt werden und die öffentliche Teilbibliothek der TU München ist geöffnet.
Ausbau des TUMCS
Natürlich wird auch eine Studienberatung angeboten und es gibt Informationen zum weiteren Ausbau des TUMCS. Welche Studiengänge werden bereits angeboten, welche sind noch geplant und wie ist es so, das Studentenleben in Straubing? Auf diese Fragen gibt es Antworten. Unter anderem von den Studierenden selbst, die verschiedene Projekte des AK Umwelt, des AK Garten und des Green Office vorstellen und beispielsweise zeigen, wie man den eigenen ökologischen Fußabdruck ermittelt.
Vielfältiges Beratungsangebot
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Damit am Tag der offenen Tür keine Frage zu Nachwachsenden Rohstoffen oder Erneuerbaren Energien offen bleibt, gibt es wieder ein vielfältiges Beratungsangebot. So informiert das Beratungsnetzwerk LandSchafftEnergie rund um die Energie aus Wind, Sonne, Wasser oder natürlich Biomasse und zeigt wie man Sonnenenergie nutzen kann, um Eis zu kühlen. Bei C.A.R.M.E.N. e.V. können sich Besucher sowohl über Funktionsweise und Betrieb von Biogasanlagen informieren, als auch über Mais und die vielen Vorurteile, die sich teilweise um diese Energiepflanze ranken. In der Ideenwerkstatt können Insektenhotels aus Dosen oder Batterien aus Zitronen gebastelt werden und bei den Baumeistern der Zukunft gibt es Informationen zu Biowerkstoffen. Natürlich kommt auch das Thema Mobilität nicht zu kurz: Heute sind Pkw zu 95 Prozent von fossiler Energie abhängig, obwohl es längst alternative Antriebstechnik gibt. Unter den Fahrzeugen, die am Sonntag besichtigt werden können, befinden sich beispielsweise ein elektronisches Nutzfahrzeug für Kommunen oder ein gasbetriebener Kleinwagen. Kinder ab sieben Jahren können sogar spezielle Fahrräder, Roller und andere Gefährte mit elektronischem Antrieb testfahren.
Leben auf der Straße
Um nachhaltige Alternativen zur motorisierten Mobilität geht es außerdem auf der Schulgasse. Am Sonntag ist hier vor allem Platz für Menschen – Autos müssen draußen bleiben. Sitzgelegenheiten, Kunst und Grünpflanzen anstatt Autos, Abgasen und Straßenlärm. Mit einem Straßeneiscafé, einer großen Straßenmalaktion für Kinder (und Erwachsene), verschiedenen Mobilitäts-Spielen und einem Fahrradparcours zeigen die Akteure, wie sich Straße bunt, vielfältig und lebenswert gestalten lässt, wenn man den Autos weniger Platz einräumt.
Energiepflanzen und Bienen
Durchwachsene Silphie, Miscanthus, Sorghumhirse oder Quinoa? – Wer Energiepflanzen anbauen möchte, hat die Qual der Wahl. Welche Kulturen vielversprechend sind und wie es um die Erträge bestellt ist, darüber gibt es am Sonntag im Schaugarten des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) Informationen. Dort kann auch ein Schaubienenkasten besichtigt werden und ein Imker erklärt, wie der Energiepflanzenanbau zu einer Chance für unsere heimischen Insekten werden kann.
Für jedes Haus die richtige Heizung
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Des Weiteren ist die Ausstellung „Nachwachsende Rohstoffe – Von der Pflanze zur Nutzung“ geöffnet und gibt einen Überblick über die verschiedensten Pflanzen, Produkte und Technologien aus diesem Themenbereich. Um die Wärmeversorgung fürs Eigenheim geht es in der Ausstellung „Biomasseheizungen“ des TFZ. Mit etwa 100 verschiedenen Modellen von circa 50 Herstellern ist hier für jedes Haus die richtige Heizung dabei. Zusätzlich kann man sich über die Förderung von Biomasseheizwerken informieren.
Egal ob Scheitholz, Hackschnitzel oder Holzpellets. Wichtig für die Entscheidung beim Kauf eines Heizsystems sind natürlich auch gute Emissionswerte. Wie diese ermittelt werden, kann man am Feuerungsprüfstand im TFZ-Technikum bei einer Abgasmessung erfahren. Dort gibt es Informationen zum richtigen Anzünden und Heizen mit Holz – denn auch der Anwender kann großen Einfluss auf eine saubere Verbrennung nehmen – und zur nachträglichen Reinigung der Abgase mittels elektrostatischer Staubabscheidung. Ebenfalls im Technikum gibt es viele Informationen zum Kraftstoff Pflanzenöl. So kann auf dem Prüfstand ein moderner Rapsöl-Schlepper besichtigt werden und die Wissenschaftler erklären, wie man mit einem portablen Messgerät, dem sogenannten „PEMS“, die Emissionen eines Traktors während des Betriebs, also im Echt-Zeit-Einsatz auf dem Feld, messen kann.
Vorgeschmack aufs neue Erlebnismuseum
Derzeit entsteht das NAWAREUM, ein neues Erlebnismuseum für nachhaltige Rohstoffe und Energie am KoNaRo. Ab 2020 können Besucher dort erfahren, dass Klimaschutz auch Spaß machen kann. Einen Vorgeschmack auf das künftige Angebot gibt es bereits am Sonntag.
Partner stellen sich vor
Auch verschiedene Partner des KoNaRo präsentieren sich am Tag der offenen Tür: Der AK BioPassiert aus dem Netzwerk „Straubing – Region der Nachwachsenden Rohstoffe“ informiert über Bioabfalltüten und biologisch abbaubare Materialien und erklärt, worauf man beim Kauf achten muss und welche Produkte in die Biotonne dürfen, bzw. welche nicht. Der Hochschulstadt Straubing e.V. stellt sich vor, ebenso wie die biologisch-technischen Assistenten der Straubinger BTA-Schule. Das Laborgebäude des Fraunhofer IGB, Institutsteil Straubing kann im Rahmen von mehreren Führungen besichtigt werden und der Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern informiert über seine Arbeit und zeigt beim Bioökonomie-Memory verschiedene innovative Produkte wie das Reinigungsmittel mit Wirkstoffen aus Stroh oder T-Shirts aus Maisstärke. Außerdem öffnet der Förderverein der Straubinger Altstadtfreunde die Schutzengelkirche ebenso wie die historische Krönungskapelle und Vereinsmitglieder informieren vor Ort über die Besonderheiten der beiden Bauwerke.
Buntes Rahmenprogramm
Damit der Tag der offenen Tür zu einem Erlebnis für die ganze Familie wird, gibt es am Sonntag schließlich auch wieder eine Kinder-NawaRo-Rallye mit vielen kniffligen Aufgaben für junge Forscher, Kinderschminken vom Kinderhort St. Peter und viele Aktivitäten beim Spielmobil des Aktivspielplatz e.V. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Im Biergarten gibt es vegane und vegetarische Spezialitäten vom Café Lebensgefühl, ebenso wie Gegrilltes von der Mensateria Straubing und der Kinderhort St. Peter sorgt für ein vielfältiges Kuchenangebot. Musikalisch wird der Tag der offenen Tür mit junger, altbairischer Blechmusik aus dem Süden Niederbayerns begleitet. Quetschnblech sorgt für garantiert frische und staubfreie Volksmusik.
Führungen und Vorträge am Tag der offenen Tür
Zusätzlich zum fortlaufenden Programm gibt es am 17. Juni, beim Tag der offenen Tür am KoNaRo – Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe, zahlreiche Vorträge und Führungen. Die Showvorlesung Physik um 13 Uhr zeigt unter dem Motto „G’wusst wia“ spektakuläre Versuche rund um das Thema Energie. Mit dabei ist der kleine Energietechnik-E.T., der zwar nicht nach Hause telefoniert, dafür aber Funken sprüht. Außerdem wird beispielsweise gezeigt, wie man einen Elektromotor selber bauen kann.
Zur gleichen Zeit gibt es auch eine NAWAREUM-Baustellenbesichtigung mit Informationen zum innovativen Holzbau des neuen Erlebnismuseums, aber auch zu den geplanten Inhalten der Dauerausstellung. Diese Führung findet noch einmal um 15 Uhr statt.
„Wo Hightech auf Geschichte trifft“ lautet der Titel einer historischen Führung durch das ehemalige Franziskanerkloster und dessen Katakomben um 13, 14 und 15 Uhr. Darüber hinaus finden zwischen 13 und 15 Uhr alle 30 Minuten Führungen durch das Laborgebäude des Fraunhofer IGB, Institutsteil Straubing statt. Wer Interesse an den verschiedenen Studiengängen hat, die am TUMCS angeboten werden, der ist beim Vortrag „Studieren in Straubing“ um 14 Uhr richtig.
Den Abschluss machen um 15:30 Uhr der Workshop Energiewirtschaft mit einer Besichtigung der Photovoltaikblume, sowie der Vortrag „Bioinformatik – wie Informatik und künstliche Intelligenz dabei helfen, die Rätsel des Lebens zu lösen“, in dem Prof. Dr. Dominik Grimm in die faszinierende Welt der Bioinformatik einführt und erklärt, warum diese Disziplin aus der modernen Biologie nicht mehr wegzudenken ist und wie künstliche Intelligenz dabei helfen kann die Medizin zu revolutionieren.