Landshut: „Lage im Landkreis scheint gut im Griff zu sein“
„Im Landkreis Landshut ist die Lage soweit stabil. Wir haben im Vergleich zu den anderen Landkreisen, in denen der Katastrophenfall ausgerufen werden musste, wirklich Glück“, sagte Landrat Peter Dreier am Sonntagnachmittag. Je nach weiterer Wetterlage beobachten die Einsatzkräfte sowie der Katastrophenschutz am Landratsamt weiterhin das Geschehen im Landkreis Landshut.
Die Sandsackabfüllanlage des Landkreises ist in kurzer Zeit betriebsbereit, wie auch eine weitere Abfüllanlage. Auch kurzfristig können zusätzliche Sandsäcke schnell abgefüllt werden, sodass der Landkreis auf jede Lage vorbereitet ist.
Der Isarpegel beträgt aktuell 352 Zentimeter, durch Zuflüsse zum Beispiel der Amper kann ein Anstieg auf 360 Zentimeter nicht ausgeschlossen werden. Aktuellen Berechnungen zufolge sind allerdings Höchstmarken wie 403 Zentimeter wie beim Hochwasser vor zehn Jahren unwahrscheinlich.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehren im Landkreis sind seit vor dem Einsetzen des Regens bestens vorbereitet, was steigende Wasserpegel, Dauer- und Starkregen oder potenzielle Überschwemmungen betrifft. Das Wochenende über waren die Feuerwehrkräfte im Einsatz und in Alarmbereitschaft. Bei den Einsätzen handle es sich größtenteils um überschwemmte Ortsbereiche, eine Evakuierung musste zum aktuellen Stand (Sonntag, 2. Juni 2024, 14 Uhr) noch nicht erfolgen. Zudem überprüfen Vertreter der Feuerwehren in regelmäßigen Abständen die
Hochwasserschutzeinrichtungen, damit im Ernstfall eine drohende Gefahr früh genug erkannt wird und gebannt werden kann.
Landrat Peter Dreier ruft allerdings im Namen aller Einsatzkräfte und an der Bewältigung Beteiligten die Landkreisbürger dazu auf, „sich von Gegenden, in denen Fließgewässer, Deiche oder Dämme sind, fernzuhalten – damit da auch nichts passiert.“ Der Landrat sprach den Feuerwehrleuten und den Katastrophenschutz-Mitarbeitern ein „Riesenkompliment“ aus. Er fügte hinzu: „Insbesondere im nördlichen Landkreis wurden verschiedene Objekte und Dörfer mit Sandsäcken versorgt, um dort temporär Deiche aufzubauen. Dort war die Lage von Anfang an sehr gut im Griff gewesen.“
Im Stadtgebiet Landshut selbst wurde die Meldestufe 3, beginnend ab einem Pegelstand von 3,10 Metern, von Samstag auf Sonntag um Mitternacht überschritten, wie die Stadt mitteilt. Am Sonntagvormittag gegen 9.30 Uhr stand der Isar-Pegel Landshut-Birket bei 3,45 Metern.
Unterm Strich zeigte sich Landrat Peter Dreier am Sonntagnachmittag nicht nur stolz auf Katastrophenschutz und Feuerwehr, sondern auch sichtlich erleichtert über die Sicherheit der Bürger: „Letztendlich, so glaube ich, haben wir die Lage sehr gut im Griff.“ Nichtsdestotrotz drückt er zusammen mit dem gesamten Landkreis die Daumen: „Ja, und jetzt hoffen wir, dass sich die Lage auch wieder stabilisiert, und dass dieser
Dauerregen bei uns nicht so große Schäden angerichtet hat oder noch anrichtet wie anderenorts.“
Da der Dauerregen in der Intensität etwas nachgelassen hat geht die Hochwasserlage zwar im Oberlauf der am schwersten betroffenen Gewässer derzeit zurück, da aber das Risiko für Stark- und Dauerregenfälle weiterbesteht, sind die Unwetterwarnungen des DWD zu beachten, um eine kurzfristige Verschärfung der Lage im Blick zu haben. Die Landkreisbevölkerung wird weiterhin um Vorsicht gebeten, bis die Lage vollständig entschärft ist.
Bis Entwarnung durch offizielle Seite erfolgt, sind die genannten Vorsichtsmaßnahmen von Seiten der Behörden und der Einsatzkräfte zu befolgen. Die Landkreisbürger werden darum gebeten, nicht notwendige Fahrten zu vermeiden und sich weiterhin in sicheren Wohnungen aufzuhalten. Trotz günstiger Prognosen für die nähere Zukunft ist stellenweise der Scheitel des Wasserpegels noch nicht erreicht und gesperrte
Gebiete wie die Landshuter Flutmulde dürfen keinesfalls betreten werden, ehe vollständige Entwarnung gegeben wird.