Bauen & Wohnen

Heizkosten: So bleibt es auch im Winter gemütlich warm

(ra). Alle Jahre wieder ist Weihnachten das Fest, an dem sich die Familie trifft, um gemeinsam die Feiertage zu verbringen. Doch nicht immer ist die Atmosphäre gemütlich. Neben dem allgemeinen Feiertagsstress, der schon mal dafür sorgt, dass die Nerven blank liegen, sind es oftmals Kleinigkeiten, die für Stress unter dem Tannenbaum sorgen. Dazu gehört auch die richtige Zimmertemperatur. Vor allem Frauen und ältere Menschen frieren schneller, erklärt die Barmer Ersatzkasse in einem Artikel.

Die richtige Zimmertemperatur – Foto: Pixabay

Neue Heizung: Wärme mieten statt kaufen

Wenn dann noch die Heizung schwächelt, ist es mit der viel zitierten Weihnachtsgemütlichkeit nicht mehr allzu weit her. Doch was tun? Eine neue Heizung ist teuer – bis zu 25.000 Euro kann der Einbau kosten. Eine Alternative ist die Miete einer Heizung, auch als „Wärme-Contracting“ bekannt. Das lohnt sich vor allem dann, wenn das Budget für eine neue Anlage nicht vorhanden, der Bedarf daran aber hoch ist.

Doch eine neue Heizung sorgt nicht nur für wohlige Temperaturen, sie spart auch Geld, sodass sich die Mietkosten in vielen Fällen schnell abgelten. Das gilt besonders dann, wenn man sich für eine Anlage entscheidet, die mit erneuerbaren Energien arbeitet.

Energie sparen mit effektiver Dämmung

Neben der Heizung als Zentralstelle für wohlige Wärme gibt es auch etliche andere Möglichkeiten das Wohlfühlklima in den eigenen vier Wänden zu verbessern. Dazu gehört zunächst eine effektive Dämmung von Dach, Außenwänden und Kellerdecken. Diese ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn auch Fenster und Türen wirklich dicht sind. Was darüber hinaus noch vielfach vergessen wird: Auch frei liegende Heizungsrohre in unbeheizten Kellerräumen sollten gedämmt werden, um Wärmeverluste zu verringern.

Pellets – Foto: Pixabay

Bei der Auswahl der Materialien zur Fassadendämmung gibt es mittlerweile mehrere Möglichkeiten. Am häufigsten werden immer noch künstliche Dämmstoffe auf organischer und anorganischer Basis verwendet. Dazu zählen Glas- und Steinwolle, Styropor oder Polyurethan. Nachhaltiger und umweltfreundlicher allerdings sind ökologische Dämmstoffe wie Naturbims, Holzwolle, Kork oder Schafwolle. Allerdings sind diese Materialien auch deutlich teurer als künstliche Dämmstoffe.

Davon ausgehend, dass ein unsaniertes Einfamilienhaus rund 2.000 Euro pro Jahr an Heizkosten verschlingt, lohnt es sich, über die Miete einer neuen Heizung sowie dämmende Maßnahmen nachzudenken. Allein mit der Heizanlage lassen sich die Kosten um rund 30 Prozent senken. Eine durchdachte Dämmung bringt noch mal 39 Prozent – macht unterm Strich fast 70 Prozent weniger Kosten.

Auch der Fußboden entscheidet über die Heizkosten

Doch es gibt darüber hinaus noch eine Menge anderer Möglichkeiten, das Eigenheim gemütlicher zu machen. Dazu gehören beispielsweise dämmende Tapeten. Allerdings ist das Anbringen mit Aufwand verbunden. Zunächst muss die alte Tapete sorgfältig entfernt werden, bevor die Thermotapete angebracht wird. Und diese ist rein funktional, ersetzt also nicht die Dekortapete – die muss über die Isoliertapete aufgebracht werden.

Isoliertapeten werden allerdings grundsätzlich nur an Außenwänden tapeziert, sodass sich der Aufwand schlussendlich in Grenzen hält. Wichtig ist es, hier einen Fachmann zurate zu ziehen, denn nicht jede Wand ist für eine Thermotapete geeignet. In einigen Fällen wird der Maler daher zu Kalium-Silikat-Platten als Innendämmung raten.

Holz speichert Wärme besonders lange – Foto: Pixabay

Eine wahre „Wunderwaffe“ gegen kalte Räume ist zudem das Naturmaterial Holz. Denn Holz speichert Wärme besonders lange und gibt sie auch nur langsam wieder an die Umwelt ab. Folge: Das Heizthermostat kann auf eine niedrigere Temperatur eingestellt werden, ohne dass man friert. Darüber hinaus reguliert Holz die Raumfeuchtigkeit und schafft auch psychologisch eine heimelig-warme Atmosphäre.

Auch moderne Teppichböden sind eine gute Möglichkeit, um Energie zu sparen. Sie sorgen dafür, dass sich der Anteil der Wärme, die über den Fußboden verloren geht, deutlich verringert. Denn ihre Isolationswirkung liegt um zehnmal höher als die von einem Fliesenboden. Dazu kommt auch hier der psychologische Effekt: Der Mensch empfindet einen Raum mit Teppichböden automatisch als wärmer und „kuscheliger“.

Jalousien halten Kälte draußen und Wärme drinnen

Was ebenfalls dabei hilft Energiekosten zu senken, sind Jalousien an den Fenstern. Sie gewährleisten nämlich, dass die Wärme der Heizkörper nicht direkt zum Fenster hinauszieht, sondern im Raum gehalten wird. Gleichzeitig bilden sie eine Barriere, dadurch bleibt die kalte Winterluft ausgesperrt. Besonders Rollläden haben sich dabei als effektiv erwiesen.

Bei Einsatz von Rollläden oder Jalousien spielt allerdings das richtige Timing eine große Rolle. So sollten sie im Winter am Tag hochgefahren werden. Auf diese Weise kann Sonnenlicht in die Zimmer scheinen und diese aufwärmen. Sobald die Sonne untergeht, werden die Jalousien dann geschlossen. So wird die Wärme des Tages im Raum gehalten – und man kann die Heizung auf eine deutlich niedrigere Temperatur einstellen.