Bayern

Treibt Bayerwerk-Netz die heimische Energiezukunft voran?

(ra) Zum Tag der Erneuerbaren Energie am Samstag schaut das Bayernwerk auf eine besondere Erfolgsstory: den Siegeszug der bayerischen Photovoltaik. Ab dem Jahr 2009 ging der Zubau von PV-Anlagen insbesondere im Netzgebiet des Bayernwerks „durch die Decke“. Innerhalb von drei Jahren stieg die Zahl der PV-Anlagen auf über 100.000. Bis heute hat das Unternehmen über 300.000 PV-Anlagen an sein Energienetz angeschlossen. Und aktuell zeichnet sich ein neuer, zweiter Solarboom ab.

Im April 2000 ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland in Kraft getreten. Was vor 20 Jahren als Stromwende begann, muss heute als ganzheitliche Energiewende weiterentwickelt werden. – Foto: stock.adobe.com/Tim Mueller-Zitzke

„Dass PV-Anlagen im Bayernwerk-Netz einmal die Leistung von mehreren Kernkraftwerken haben, hätte man sich vor zehn Jahren nicht träumen lassen. Heute ist das Normalität“, so Egon Leo Westphal, Vorstandsmitglied des Bayernwerks. Und es geht weiter voran. Erstmals seit 2012 lag der Zubau der PV-Anlagen im vergangenen Jahr wieder über 600 Megawatt jährlich. „Erneuerbare Energie ist eine bayerische Erfolgsstory. In unserem Energienetz liegt ihr Anteil mittlerweile bei 70 Prozent. Der erste Abschnitt der Energiewende ist gelungen. Aber wir sind noch lange nicht am Ziel“, betont Egon Leo Westphal. Denn die Energiewende sei auch eine Technologiewende. „Das schafft für die Zukunft völlig neue Perspektiven, die man sich zu Beginn der Energiewende nicht vorstellen konnte“, so Westphal.

Ohne Energienetz keine Energiewende – ohne Energiewende kein Klimaschutz

Noch nie wurde mehr Sonnenstrom ins Bayernwerk-Netz eingespeist als am Montag , 23. März 2020. Wolkenloser Himmel und kühle Temperaturen begünstigen die Anlagenleistung – Foto: stock.adobe.com/Volker Muether

Technologieträger ist vor allen Dingen das Energienetz. „Ohne intelligente und sichere Energienetze gibt es keine Energiewende. Ohne Energiewende gibt es keine klimaneutrale Zukunft. Deshalb forcieren wir Netzausbau, technologische Entwicklung und Digitalisierung“, erklärt der Bayernwerk-Vorstand. Mit intensivem Netzausbau schaffe man im Netz die nötige Kapazität für die hohe Einspeiseleistung der Erneuerbaren Energieanlagen. Durch intelligente Netztechnologie könne man diese Kapazitäten hoch effizient nutzen. Und Digitalisierung sei der Schlüssel, um die Energiewelt von heute und morgen zu vernetzen und so regional wie möglich zu gestalten.

Die Menschen werden dabei immer mehr zum Teil des Energiesystems. Sie erzeugen mit eigenen Anlagen Strom, nutzen diesen selbst, speichern diesen in eigenen Anlagen, fahren Elektrofahrzeuge und stellen ihre Kapazitäten bei Speicher und Erzeugung auch im Markt bereit. „Damit wird Energieversorgung immer regionaler, lokaler und umso nachhaltiger. Sie wird jedoch auch viel kleinteiliger und komplexer. Netzsteuerung und Netzbetrieb erfordern hoch innovative Lösungen. Denn am Ende muss eines reibungslos funktionieren: eine sichere Versorgung der Menschen mit Energie“, so Westphal.

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Niederbayern Spitzenreiter – Franken stark im Aufwind

Bei Erneuerbaren Energien im Netz des Bayernwerks ist Niederbayern Spitzenreiter. Das liegt vor allem an den knapp 100.000 niederbayerischen Photovoltaikanlagen. Die fränkischen Regierungsbezirke zeigen in den letzten beiden Jahren einen starken Zubau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Auch in Unterfranken hat PV den höchsten Anteil, Windenergie rund ein Drittel. Und in Oberfranken rückt Windenergie in puncto Einspeiseleistung gleichauf mit Photovoltaik. In der Oberpfalz überwiegt klar die PV-Einspeisung. Wind und Biomasse haben dort einen Anteil von jeweils rund 20 Prozent. Oberbayern ist Niederbayern auf den Fersen. Neben Photovoltaik und Wasserkraft hat dort auch Biomasse mit über 30 Prozent einen hohen Anteil an regenerativer Einspeisung.

Mit seinen Energienetzen versorgt das Bayernwerk rund sieben Millionen Menschen in den ländlichen Regionen Unterfrankens, Oberfrankens, der Oberpfalz, Niederbayerns und Oberbayerns.