8. Juni 2025
Geld & Finanzen

Selbstständigkeit: Warum ein Geschäftskonto wichtig ist

(ra) 4,5 Millionen Menschen sind in Deutschland selbstständig, Tendenz steigend. Viele Selbstständige vergessen allerdings, dass sie ein kleines Unternehmen führen und finden sich plötzlich in einem Steuer- und Finanzdesaster wieder. Auch wer nur ein kleines Einmann-Unternehmen betreibt, sollte deshalb seinen privaten und seinen geschäftlichen Finanzverkehr strikt trennen.

Warum ein Geschäftskonto?

Vermutlich fragen sich viele, warum man denn ein eigenes Konto nur für das Geschäft brauche. Sind die Geschäftseinnahmen nicht wie ein Arbeitsnehmergehalt anzusehen und kommen folglich aufs private Girokonto? Dies wäre ein großer Fehler.

© iStock.com/kunertus
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Denn wer sich mit seiner Firmenidee selbstständig gemacht hat, der hat auch mehr Einnahmen zu verzeichnen als nur ein kleines Taschengeld. Für kleinere Beträge würde es sich steuerlich überhaupt nicht lohnen. Es kommt allerdings nicht nur Geld in die Kasse. Um die Firma am Laufen zu halten, müssen auch Ausgaben getätigt werden: die Miete des Ladengeschäfts, der reguläre Einkauf von Waren oder manchmal eine größere Anschaffung. Dazu kommen dann die privaten Einkäufe, die Wohnungskosten und die Ausgaben für Versicherungen. Behält man private und geschäftliche Ein- und Ausgaben auf demselben Konto, weiß man plötzlich nicht mehr, welche Ausgaben auf dem Kontoauszug noch zur Firma gehören und welche nicht. Das kann zu finanziellen Fehlentscheidungen und zum Bankrott führen.

© iStock.com/J-Elgaard
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Besser ist es, seine Firmenfinanzen auf einem separaten Geschäftskonto zu führen. Private Ausgaben tauchen dann in der Firmenbuchhaltung gar nicht auf und müssen für die Steuererklärung nicht erst akribisch getrennt werden. Überweist man sich jeden Monat immer ein festes Gehalt auf sein privates Girokonto, kann man auf dem Geschäftskonto außerdem Rücklagen anlegen, die als Sicherheit und für besondere Geschäftsausgaben dienen können.

Ein normales Girokonto kann man übrigens nicht als Geschäftskonto führen. Banken haben ein Auge auf die Ein- und Ausgaben ihrer Kundenkonten. Geschäftskonten haben andere Konditionen, die extra auf den geschäftlichen Zahlungsverkehr zugeschnitten sind. Viele Girokonten haben dagegen ein Überweisungslimit. Zudem können Inhaber eines Geschäftskontos bei der Bank auch noch die Möglichkeit, Angebote wie Geschäftskredite wahrzunehmen.

Zusammengefasst: Welche Vorteile bietet ein Geschäftskonto?

  • Privates Vermögen bleibt vom geschäftlichen getrennt und so wird Sicherheit geschaffen.
  • Der Überblick über die geschäftlichen Finanzen wird vereinfacht.
  • Buchhaltung und Steuererklärung werden erleichtert.
  • Geschäftskunden können besondere Leistungen der Bank in Anspruch nehmen.
  • Die Aufnahme von Geschäftskrediten ist möglich.