Landshut

100-Bäume-Programm für die „Soziale Stadt Nikola“

(ra) Willi Forster, der Initiator des Programms „100 Bäume für die Soziale Stadt Nikola“ in Landshut freute sich am Dienstag, dass Baum 11 und 12 im Rahmen der Herbstpflanzaktion gepflanzt werden können. Baum 11 wurde gespendet von der Firma cobicos GmbH – Spendensumme 400 Euro. Baum 12 wurde von den Mitgliedern des Veloteams Landshut e.V. gespendet – Spendensumme 525 Euro.

Die Bäume, stattliche Feldahorne werden auf dem Grünstreifen entlang der Stethaimerstraße auf Höhe der Franz-Seiff-Straße gepflanzt. Der Feldahorn ist für seine Robustheit und seiner hohen Filterfunktion bekannt. Wie die Geschäftsführerin der Fa. cobicos GmbH,Birgit Corall, betonte, sei es ihr wichtig, einen Beitrag für ein lebenswertes Wohn- und Arbeitsumfeld zu leisten. Auch das Prinzip der Naturverträglichkeit und Nachhaltigkeit sei ihr wichtig. In ihrem Unternehmen verfolge sie ebenfalls dieses Prinzip. Das Unternehmen, das Naturkosmetik vertreibt, wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem als familienfreundliches und integratives Unternehmen.

Foto: Forster

Der Baum wurde auf dem Grünstreifen entlang der Stethaimerstraße (20.000 Fahrzeuge am Tag) gepflanzt und ergänzt die bereits vorhandene Baumreihe. Sowohl der Spenderin Birgit Corall als auch Willi Forster ist es wichtig, dass Bäume entlang von belebten Straßen gepflanzt werden, damit die Emissionen der Fahrzeuge entsprechend gefiltert werden. Aber die Bäume haben nicht nur diese Filterfunktion. Sie produzieren auch Sauerstoff, geben Feuchtigkeit ab und tragen so zu einem besseren Stadtklima bei. Der Klimawandel ist leider auch bei uns angekommen.

Das extremere Wetter (z.B. heiße Sommer) in der Stadt, in Verbindung mit hohen Verkehrsaufkommen, hat mittlerweile viele alarmiert. Die Stadt München hat kürzlich festgestellt, dass in der Stadt tausende Bäume fehlen. Dies hat den Eigenheimerverband Bayern e.V. veranlasst eine Aktion zu starten. 2.500 Bäume für München. Es wird schon fleißig gepflanzt. Auch die Bayerische Staatsregierung hat ein „Neues Bayerisches Biodiversitätsprogramm Bayern 2030 – Natur Vielfalt Bayern“ aufgelegt. Mit konkreten Projekten wie „Bäume in der Stadt“ des Bund Naturschutz sind bereits erste Initiativen gestartet.

Auch der Beschluss des Stadtrates der Stadt Landshut vom 11. Oktober geht in diese Richtung. Offenbar inspiriert von dem 100-Bäume-Programm der AG1 wurde von verschiedenen Stadträten ein Antrag „Stadt im Klimawandel – 1000 Bäume für LA“ eingereicht. Der Beschluss ist nach Ansicht von Willi Forster wegweisend. In Zukunft müssen Bebauungspläne, Flächennutzungs- u. Landschaftspläne diese Problematik mit berücksichtigen. Die Verwaltung und Organisationen wurden aufgefordert defizitäre Quartiere zu ermitteln und Verbesserungsvorschläge vorzulegen. Vorschlag der AG1: Das Nikolaviertel hat 4,5 ha zu wenig an Grünfläche (festgestellt vom Umweltamt bereits in 2013). Es sollen Baumpatenschaften beworben und Baumstandorte für Neupflanzungen vorgeschlagen werden. Willi Forster freut sich sehr. „..dies ist eine Blaupause unseres 100-Bäume-Programms..“ für die ganze Stadt Landshut.

Birgit Corall nutzt die Gelegenheit, um auf die baumlose Edelweißstraße in der Wolfgangsiedlung, in der sie wohnt und ihr Unternehmen betreibt, hinzuweisen. Sie würde sich wünschen, dass die Stadt Landshut bei der Umsetzung dieser Vorgaben in der Edelweißstraße beginnt und ein paar Bäume pflanzt. Sie ist sich sicher, dass außer ihr, auch weitere Spender für die Bäume gefunden werden.

Foto: Forster

Baum 12 wird von den Mitgliedern des Veloteams Landshut e.V. gespendet. Dem Veloteam ist als Radsportverein eine intakte Natur sehr wichtig. In letzter Zeit mussten die Mitglieder bei ihren Fahrten im Landkreis feststellen, dass es draußen auf dem Land sehr leise geworden ist. Man hört nur noch vereinzelt Vogelgezwitscher auf den Feldern. Vielfach fährt man durch große Felder Maismonokultur. Ein deutlicher Rückgang ist nicht nur in der Artenvielfalt, sondern auch in der Anzahl der verbleibenden Singvögel festzustellen. Immer häufiger sieht man Niststellen in Ampeln oder Schildermasten. Eine stärkere Begrünung bedeutet automatisch auch wieder mehr Lebensraum für Kleintiere.

Für die Mitglieder des Veloteams Landshut ist nicht nur die sportliche Betätigung wichtig, sondern auch das Naturerlebnis. „Als uns unser Vereinskollege Willi Forster von dem 100-Bäume-Programm berichtete, waren wir sofort begeistert. Die logische Konsequenz konnte selbstverständlich nur unsere Beteiligung an dem Programm sein. Der Wiederaufbau und Erhalt unserer Natur liegt uns als Outdoor-Sportlern natürlich besonders am Herzen“ begründet der 2. Vorsitzende Joachim Schmidt die Aktion.