Zum 13. Mal gibt es den Apfel des Jahres im Landkreis
(ra) Bereits zum 13. Mal kürt der Landkreis Straubing-Bogen den Apfel des Jahres. 2020 ist es die Weiße Wachsrenette, offiziell bekannt unter dem Sortennamen Schöner von Wiltshire. Ausgewählt wird der Apfel des Jahres jährlich vom Arbeitskreis Pomologie unter der Führung des Vorsitzenden Hans Aumer und von Kreisfachberater Hans Niedernhuber. Zum Auftakt der Aktion „Apfel des Jahres 2020“ wurde am Donnerstag im Klostergarten in Mallersdorf ein Baum gepflanzt.
„Er passt hier wunderbar zu den anderen Obst- und Apfelbäumen“, so Generaloberin Schwester Jakobe. „Klöster haben traditionell eine herausragende Rolle bei der Förderung der Obstkultur gespielt. Bereits im Mittelalter ging die Verbreitung wohlschmeckender Obstsorten, aber auch die Kunst des Veredelns, überwiegend von den Klöstern aus. Sie waren es, die den landwirtschaftlichen und gärtnerischen Fortschritt zu den Menschen brachten“, begründete Kreisfachberater Hans Niedernhuber die symbolische Ortswahl.
Denn jeder der 52 Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis erhält bei der Aktion „Apfel des Jahres“ einen Baum der jeweiligen Sorte. Dies nun bereits im 13. Jahr in Folge. Über 700 Obstbäume wurden damit in dieser Zeit im Landkreis aus dieser Aktion bereits gepflanzt. „Dies ist ein beachtlicher Beitrag der Obst- und Gartenbauvereine für die Obstkultur, den Naturschutz und die Landespflege – zusammen mit dem Landkreis, der die Bäume finanziert“, so Landrat Josef Laumer.
Der Landkreis sieht diese Aktion auch als einen zusätzlichen Ausgleich für Bäume, welche entfernt werden mussten, aber auch als Wertschätzung für die ehrenamtliche Arbeit, die in den Gartenbauvereinen geleistet wird. „Sie schaffen durch ihr beständiges, langjähriges Engagement Werte, die die Öffentliche Hand alleine nicht finanzieren könnte“, betonte Landrat Josef Laumer und ergänzte: „Deshalb unterstützen wir auch in Form unserer beiden Kreisfachberater und auch in dem wir dem Kreisverband in Form einer jährlichen Zuwendung oder durch Unterstützung kostenintensiver Projekte unter die Arme greifen.“ Als eine „schöne Tradition“ bezeichnete Kreisverbandsvorsitzende Monika Edenhofer die alljährliche Aktion. In der Folge werden die Bäume nun an die OGV´s verteilt „und dort auf Streuobstwiesen und öffentlichen Plätzen gepflanzt, um heimische Obstsorten auch in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken“, erläuterte Monika Edenhofer.
Die Sorte „Schöner von Wiltshire“ ist gerade in Niederbayern eine häufig anzutreffende alte Apfelsorte, die vermutlich auf die Grafschaft Wiltshire in England zurückgeht. Sicher ist, dass sie vor 1880 entstanden ist und im Vilstal erstmals um 1920 fälschlich als „Weiße Wachsrenette“ angeboten wurde. Dieser Name hat sich aber beinahe in ganz Bayern durchgesetzt. „Es ist eine beliebte, robuste und wohlschmeckende Wintersorte“, begründete Kreisfachberater Niedernhuber die Wahl. „Der Ertrag ist früh, hoch und relativ regelmäßig. Zudem ist der Apfel wenig anfällig für Schorf.“