BogenLandkreis Straubing-Bogen

Verdiente Auszeichnung für Landkreisbürger mit langjährigem Engagement

(jh) Drei langjährige Akteure des FC Niederwinkling und einer des SV Pfelling waren nicht die einzigen, die für Donnerstagnachmittag eine Einladung ins Landratsamt Straubing Bogen erhalten hatten. Ihnen gesellte sich eine Frau aus Sankt Englmar hinzu, die sich in mehrfacher Weise im Bergdorf engagiert – und dies auch schon seit vielen Jahren. Sie alle erhielten aus den Händen von Landrat Josef Laumer das „Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt“.

Geehrt wurden (sitzend von links): Franz Kunst, Ingrid Stieglbauer, Josef Stadler, Erwin Kammerl und Josef Ehrl – Foto: Haas

Um es vorweg zu nehmen: Ausgezeichnet wurden Josef Ehrl, Erwin Kammerl, Franz Kunst, Josef Stadler und Ingrid Stieglbauer.

„Sie strebten niemals nach einer Karriere. Sie haben sich stets für das Wohl der Gemeinschaft eingesetzt – ob in Vereinen, Organisationen oder der Kirche“, fasste Landrat Josef Laumer das Engagement der Geehrten zusammen. Mit ihrem Ehrenamt seien sie zum wichtigen Rückrat der Gesellschaft geworden. Laumer stellte fest, dass heute die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, bedauerlicherweise zurückgehe. Deshalb sei es wichtig, den langjährigen Akteuren mit dem Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten ein Dankeschön zu sagen.

Das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt wird seit 1994 als ehrende Anerkennung für langjährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit verliehen. Es erhalten Personen, die sich durch aktive Tätigkeit in Vereinen, Organisationen und sonstigen Gemeinschaften mit kulturellen, sportlichen, sozialen oder anderen gemeinnützigen Zielen hervorragende Verdienste erworben haben. Die Verdienste sollen vorrangig im örtlichen Bereich erbracht worden sein und in der Regel mindestens 15 Jahre umfassen.

Josef Ehrl …
… aus Schwarzach ist seit über 40 Jahren Hauptkassier beim FC Niederwinkling. Er war Hauptorganisator des 25-, 40-, 50- und 60-jährigen Gründungsfest des FC. Er organisiert die jährlichen Dorfmeisterschaften. Seit 2017 kümmert er sich um die jährlichen Jugendturniere, an dem über 1000 Kinder teilnehmen. Josef Ehrl trainiert auch die Jugendmannschaften. In seiner Heimatpfarrei Schwarzach kümmert er sich seit 24 Jahren als Kirchenpfleger vorbildlich um den Erhalt der kirchlichen Gebäude.

Erwin Kammerl
… gehört ebenfalls zum harten Kern der Führung beim FC Niederwinkling. Er war nicht nur von 1982 bis 2024 als Schriftführer bzw. 2. Vorstand in der Vereinsführung engagiert. Seit über 30 Jahren kümmert er sich ehrenamtlich um den Kiosk auf dem Sportgelände. Der Verkaufserlös fließt komplett dem FC zu. Seine Stimme ist jedem Besucher der sportlichen Begegnungen auf dem heimischen Platz bekannt: Als Stadionsprecher gibt er nicht nur die einzelnen Torergebnisse bekannt. Außerdem ist Kammerl Trainer verschiedener Juniorenteams. Der FC würdigte seine Verdienste mit der Ehrenmitgliedschaft.

Josef Stadler …
… der Dritte im Bund des FC Niederwinkling. Seit 44 Jahren gehört er dem Vorstand an – zuerst als 2. Vorstand, heute als 1. Vorstand. In seiner bis jetzt 35-jährigen Zeit als Vorsitzender des FC wurden der Sportplatzbau mit Kioskgebäude, der Sitztribünenbau, der Anbau des Geräteschuppens, neue Umkleidekabinen mit Toiletten und Wäscheraum und die Kernsanierung des Trainingsplatzes mit Flutlichtanlage und Bewässerung durchgeführt.

Emanuel Edsperger, der 2. Vorsitzende des FC Niederwinkling rechnete aus, dass alle drei Vorstandsmitglieder im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zwischen 50 und 60.000 Stunden für den Club geleistet haben. Bei dem aktuellen Mindestlohn würden sie dem Verein und der Gesellschaft mindestens 650.000 Euro gespart haben. „Eine unbezahlbare Leistung“, resümierte Edsperger. Bedeutsam sei, dass sich alle die Geehrten nicht nur für den FC eingesetzt haben, sondern sich auch noch für andere Bereich in der Gesellschaft engagieren.

Georg Ettbauer, Bürgermeister von Schwarzach, freut sich, dass sich Josef Ehrl sowohl in Schwarzach, als auch in Niederwinkling engagiere. Ehrl habe von seiner Heimatgemeinde bereits die Goldene Ehrennadel der Gemeinde verliehen bekommen.

Franz Kunst …
… ist ein weiterer Förderer des Sports. Er gehört der Vorstandschaft des SV Pfelling seit 26 Jahren an – zunächst als Schatzmeister, dann als Schriftführer, als 2. Vorsitzender und heute als 1. Vorsitzender. Er organisierte als Festleiter nicht nur das 50-jährige Gründungsfest des Sportvereins. Im vergangenen Jahr war er auch für das Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr verantwortlich. Neben dem Sport engagiert sich Kunst auch in der katholischen Kirche: seit 1974 ist er Lektor und seit 1989 ehrenamtlicher Mesner in der Pfarrei St. Margaretha.

Dazu Bürgermeisterin Andrea Probst: „Das Markenzeichen von Franz Kunst ist es, überall aktiv mit dabei zu sein – ob bei der örtlichen Feuerwehr, beim Sport oder sonstigen Aktivitäten im Ortsteil Pfelling. Dafür wurde er auch bereits mit der Verdienstmedaille der Stadt Bogen ausgezeichnet.“

„Die Geehrten sind eine große Stütze für die Gesellschaft“, bilanzierte Bürgermeister Ludwig Waas. Zu Josef Ehrl sagte er: „Er hat den Verein in die Zukunft geführt.“ Alle drei Geehrten seien das Rückrat des FC. Erfreulich sei es für ihn, dass inzwischen auch die jüngere Generation von ihren Führungskräften gelernt hätten, Verantwortung zu übernehmen.

Ingrid Stieglbauer …
… kennt im Bergdorf Sankt Englmar jede*r. Seit 2002 ist sie Jugendleiterin und Trachtenwart des örtlichen Heimat- und Volkstrachtenvereins. Und sie organisiert vieles: den Seniorenadvent von Gemeinde und Heimatverein, seit über 20 Uhr den „begehbaren Adventskalender“, Veranstaltungen wie Waldweihnacht, Adventsfeier, Faschingsveranstaltungen, Fastensuppenessen, Kinderkreuzweg, Kräuterbuschen-Verkauf und den Verkauf von Eine-Welt-Waren. Darüber hinaus kümmert sich Stieglbauer seit über 20 Jahren um die Blumeninsel am Ortseingang des Bergdorfes. Ebenfalls seit über zwei Jahrzehnten ist sie Lektorin in der Pfarrei.

Für den Ortspfarrer von Sankt Englmar, Pater Simeon, sei die Pfarrei ohne Ingrid Stieglbauer nicht vorstellbar. Ihr Engagement sei sehr bemerkenswert.

Andreas Aichinger, 2. Bürgermeister, hatte Stieglbauer für die Auszeichnung vorgeschlagen. Er selbst sei 1994 als Jungtrachtler mit Ingrid Stieglbauer in Kontakt gekommen. Ihren Verdienst um den Erhalt des Jugendheims hob er hervor. Wörtlich sagte er zu Stieglbauer. „Wenn man bei ihr anfragt, kommt nie ein ‚Nein‘. Sie hat das Ehrenzeichen redlich verdient.“

Auch das Gemeindeoberhaupt Anton Piermeier stimmte dem zu. Das Engagement von Ingrid Stieglbauer habe der Kommune im Hinblick auf die Jugendarbeit viel Geld gespart.