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Verdauungsmythen im Check: Was dem Magen durch die Festtage hilft

(djd). Der Tisch biegt sich unter dem Gewicht von Festtagsbraten, Rotkohl und Knödeln. Dazu fließen Sekt, Wein und Bier. Und kaum ist das Mahl vertilgt, folgen zum Nachtisch noch Stollen und Plätzchen samt Kaffee, Kakao oder Likör. Es ist das typische Weihnachtsszenario. Und so geht es meist tagelang. Kein Wunder, wenn man dann dauernd mit quälendem Völlegefühl dasitzt und sich nach Abhilfe sehnt. Was aber wirkt wirklich? Zeit für einen Faktencheck zu kursierenden Mythen.

Die Schlemmerei an den Festtagen kann ganz schön auf den Magen schlagen. Hier ist Abhilfe gefragt. – Foto: djd/Linda/iStockphoto/Aaron Amat

„Schnaps vertreibt das Völlegefühl“

Dazu erklärt Linda-Apotheker Dr. Benjamin Lieske aus Castrop-Rauxel: „Zwar kann Hochprozentiges kurzzeitig für ein erlösendes Gefühl im Magen sorgen, weil es die Durchblutung anregt und so die Muskulatur entspannt, der Verdauungsprozess hingegen wird nicht angeregt, sondern sogar verzögert.“ Besser sei es, bereits vor dem Essen einen Arzneitee mit Anis-Fenchel-Kümmel zu trinken.

„Nach dem Essen soll man ruh’n oder 1.000 Schritte tun“

Stimmt größtenteils. Ist der Magen voll, fließt alles Blut in die Bauchgegend, weshalb wir müde werden. Und tatsächlich schadet ein Schläfchen nach dem Essen nicht. „Flaches Liegen kann allerdings Sodbrennen auslösen“, weiß der Experte. Also besser mit erhöhtem Oberkörper dösen. „Bei akutem Sodbrennen schaffen säurebindende Kautabletten oder Gele aus der Apotheke Abhilfe“, so Lieske weiter. Der kleine Verdauungsspaziergang ist in jedem Fall empfehlenswert, Joggen mit vollem Bauch jedoch nicht.

Weihnachten ohne Beschwerden genießen: Mit den richtigen Maßnahmen klappt es. – Foto: djd/Linda AG/istock.com/Wavebreakmedia/kajak

„Gut gekaut ist halb verdaut“

Wahr! „Gründlich zermahlene Nahrung wird vermischt mit Speichel zu einem Brei, der leicht Richtung Darm transportiert wird“, erklärt der Fachmann. Schlecht gekautes Essen verursacht hingegen Blähungen und Durchfall. Mitunter allerdings können Unverträglichkeiten etwa gegen Milchprodukte ähnliche Symptome hervorrufen. Betroffene sollten dann entsprechend mit Laktase-Tabletten vorsorgen.

„Kräuter und Gewürze tun der Verdauung gut“

Richtig! Wer sein Festmahl mit Thymian, Kümmel, Rosmarin und Ingwer würzt, kann Beschwerden vorbeugen. Noch effektiver sind spezielle Kräuterextrakte, die beruhigend und entblähend wirken. Hierzu lässt man sich am besten in einer Apotheke beraten, die sich mit „grünen“ Naturheilmitteln gut auskennt. Unter www.linda.de findet man eine in Wohnortnähe.

„Wärme gegen Krämpfe“

Das stimmt. „Ein Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche auf dem Bauch entspannen die Muskulatur von Magen und Darm“, bestätigt Lieske. Allerdings dauert dies ein Weilchen und ist oft schwierig durchzuführen, wenn man gerade Gäste hat, im Restaurant sitzt oder woanders zu Gast ist. Schnell und diskret wirken hier nach Rat des Experten beispielsweise Tabletten mit entkrampfendem Butylscopolamin.