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Überfall im Einzelhandel: Wie Mitarbeiter nun richtig reagieren

(ra). Ob Tankstelle, Supermarkt oder Drogerie – der Einzelhandel ist grundsätzlich ein verlockendes Ziel für Kriminelle. Denn in den Kassen findet sich meist einiges an Bargeld, die Sicherheitsvorkehrungen sind aber oft nach wie vor nur halbherzig. Kommt es zu einem Überfall, ist es besonders wichtig, dass sich die Mitarbeiter richtig verhalten.

Sicherheitsstandards erhöhen – Raubüberfälle vermeiden

Täter suchen sich in der Regel möglichst leichte Ziele mit geringem Risiko. Daher sind Banküberfälle in der heutigen Zeit auch kaum noch ein wirkliches Bedrohungsszenario. Nach wie vor ist jedoch der Einzelhandel nahezu täglich von Raubüberfällen betroffen. Daher ist es wichtig, möglichst viele Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Doch Vorsicht: Überwachungskameras sind im Supermarkt oder auch der Drogerie nach wie vor ein heikles Thema. Ein Urteil des Oberlandesgerichts in Stuttgart zeigt, dass die Gefahrenabwehr grundsätzlich auf andere Wege erfolgen muss. Erst, wenn weniger abschreckende Maßnahmen nicht greifen, dürfen Überwachungskameras installiert werden. Doch im Einzelhandel kann auch auf andere Sicherheitssysteme zurückgegriffen werden. Um Einsatzkräfte unbemerkt verständigen und Kollegen vor der Gefahr warnen zu können, sollte im Bereich der Kassen ein Alarmierungssystem installiert werden. Durch einen stillen Alarm steigt die Chance, dass die Einsatzkräfte noch während des Tathergangs am Schauplatz eintreffen.

Überfall auf Einzelhandel
Foto: Adobe Stock/Radomir Jovanovic (773816979)

Richtiges Verhalten: Kooperieren und nicht den Helden spielen

Bei einem Raubüberfall im Einzelhandel stellt sich bei allen Mitarbeitern ein Schock ein. Umso wichtiger ist es, das richtige Verhalten daher vorab zu trainieren und Angestellte auf eine solch unangenehme Situation vorzubereiten. Grundsätzlich gilt: Niemand sollte den Helden spielen. Vor allem bei bewaffneten Tätern herrscht ein großes Verletzungsrisiko. Doch auch unbewaffnete Täter könnten handgreiflich werden oder eine versteckte Schuss- oder Stichwaffe ziehen. Daher sollten Mitarbeiter bei einem Überfall mit dem Täter kooperieren. Wichtig ist viel mehr, sich möglichst alle Details der Unbekannten einzuprägen. Das gilt auch dann, wenn die Diebe maskiert sind. Kleidung, Größe oder Körperbau können wichtige Anhaltspunkte in der späteren Ermittlung der Polizei sein.

Nach dem Überfall im Einzelhandel: Was jetzt zu tun ist

Sobald der Täter den Laden verlassen hat, muss die Polizei alarmiert werden. Wurden Personen verletzt, muss Erste Hilfe geleistet und der Notarzt angefordert werden. Mitarbeiter sollten auch dafür sorgen, dass im Nachhinein keine Panik aufkommt. Schließen Sie zur Sicherheit die Ladentür ab und machen Sie potenzielle Kunden bereits auf dem Parkplatz auf die aktuelle Situation aufmerksam. Wichtig ist auch, dass nach dem Überfall nichts mehr verändert wird. Eventuell finden sich wichtige Hinweise zum Täter und zum Tathergang. Ist der Inhaber nicht vor Ort, muss auch dieser informiert werden. Denn nach dem Überfall ist es ebenfalls wichtig, schnellstmöglichen Kontakt mit der Versicherung aufzunehmen. Unter Umständen kann es nötig sein, dass die Betroffenen im Nachhinein auch psychologisch unterstützt werden. Denn ein Raubüberfall kann ein Trauma hinterlassen und langfristig auch zu einer posttraumatischen Belastungsstörung führen.

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Externes Fachpersonal erhöht Sicherheitsstandards

In besonders gefährdeten Gebieten kann es durchaus sinnvoll sein, im Einzelhandel zusätzlich auf Sicherheitspersonal zu setzen. Ein Security-Wachmann am Eingang stellt für die meisten Täter eine sichtbare Abschreckung dar. Auch das Personal fühlt sich in den Tagen und Wochen nach einem Überfall oft deutlich wohler, wenn Sicherheitskräfte vor Ort sind. Als besonders heikler Moment gestaltet sich auch der Geldtransport. Vor allem viele kleine Läden bringen die Tageseinnahmen noch selbst zur Bank. Hier besteht grundsätzlich ein großes Risiko, Opfer eines Raubüberfalls zu werden. Daher lohnt es sich vor allem auch hier, auf externe Sicherheitsfirmen zu setzen. Diese holen das Geld im Laden ab und bringen es dann sicher zur Bank.