Niederbayern

Straßenmeistereien sind für den Winter gerüstet

(ra) Die Winterdienstpläne sind fertig, die Fahrzeuge sind bereit, die ersten Einsätze waren auch schon erforderlich: Das „Team Orange“ des Staatlichen Bauamts Passau ist für den Winter 2022/2023 gerüstet. „Unsere Mitarbeiter in den Straßenmeistereien sind im Winterdienst im 2- oder 3-Schicht-Betrieb im Einsatz, um die Straßen sicher und befahrbar zu halten“, heißt es in einer Mitteilung, die uns am Dienstag zugegangen ist.

Für den Winterdienst gerüstet – Foto: Staatliches Bauamt Passau/Süß

Die Mitarbeiter der Straßenmeistereien setzen auf vorbeugendes Streuen, um Glätteunfälle zu verhindern, und frühzeitigen Räumeinsatz. Die Mithilfe der Verkehrsteilnehmer ist aber immer erforderlich: Jeder Einzelne kann mit wintergerechten Reifen und angepasstem Fahrverhalten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten.

Durch vorbeugendes Streuen und frühzeitigen Räumeinsatz versuchen die Mitarbeiter der Straßenmeistereien, Glätte und Behinderungen möglichst zu vermeiden. Sie sind im Winterdienst ab 2 bzw. 3 Uhr früh bis spät abends auf den Strecken unterwegs, damit der Verkehr fließen kann. Ein bis zwei Mitarbeiter pro Meisterei kontrollieren nachts die Strecken und entscheiden, ob ein Einsatz der Winterdienstflotte erforderlich ist. Bei Bedarf rücken die Einsatzfahrzeuge bis spätestens 4 Uhr aus, um möglichst sichere Straßen für den Berufsverkehr zu gewährleisten. Abends werden routinemäßig Einsätze bis 20 Uhr gefahren, auf wichtigen Strecken für den überörtlichen Verkehr bis 22 Uhr.

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Eine wichtige Rolle spielen bei dieser Strategie die Prognosedaten des Deutschen Wetterdienstes sowie technische Unterstützung durch Glättemeldeanlagen, die im 10-Minuten-Takt Daten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windrichtung, Niederschlagsart, Bodenzustand und Salzkonzentration im Fahrbahnbereich sowie Bilder liefern. Mit Hilfe dieser Daten können die Einsatzleiter schneller entscheiden, ob und wo ein Einsatz notwendig wird.

„Unsere Teams sorgen mit vollem Einsatz und größtem Engagement dafür, die Straßen von Schnee und Eis freizuhalten sowie schnell und effizient die Sicherheit auf den Strecken zu erhalten“, sagt dazu Norbert Sterl, der Leiter des Staatlichen Bauamts Passau.

Sole senkt Salzverbrauch und schont die Umwelt

Eine besonders effektive Methode der Glättevermeidung ist die Präventivstreuung. Dafür produziert die Straßenmeisterei zunächst Sole, indem sie in einer modernen Anlage Steinsalz in Wasser löst. Diese Sole bringt das „Team Orange“ mit Streufahrzeugen über einen Streuteller flächig auf die Straßen aus – entweder als Flüssigstreuung oder in Kombination mit Festsalz als Feuchtsalzstreuung. Alle Räum- und Streufahrzeuge der bayerischen Straßenbauverwaltung sind mit sogenannten Feuchtsalzstreugeräten ausgerüstet. Die jüngste Generation der Winterdienst-Fahrzeuge ist mit sogenannten Kombi-Streugeräten bestückt, mit denen sowohl Sole versprüht als auch Feucht- oder Trockensalz ausgebracht werden kann.

Der Winterdienst bereit für den Einsatz – Foto: Staatliches Bauamt Passau

Dabei hat die Flüssigstreuung gegenüber der Streuung mit körnigem Feuchtsalz einige Vorteile: Da der reine Salzanteil und damit auch der Salzverbrauch deutlich geringer ist, verringert sich die Umweltbelastung. Die Sole kann schneller und gleichmäßiger auf der Fahrbahn verteilt werden und bleibt länger liegen. Bei der Ausbringung von Sole – bis zu -5°C möglich – erhöht sich zudem die Wirkdauer auf der Fahrbahn.

Auch die Autofahrer müssen mithelfen

Der Winterdienst ist aber nur ein Baustein für freie Straßen im Winter. Auch die Autofahrer müssen mithelfen und sich im Straßenverkehr den Wetterverhältnissen anpassen. Denn selbst der beste Winterdienst kann nicht gewährleisten, dass alle Straßen jederzeit schnee- und eisfrei sind. Muss er auch gar nicht: Laut Bundesfernstraßengesetz und Bayerischem Straßen- und Wegenetz müssen nur besonders gefährliche Straßenstellen zu den Hauptverkehrszeiten und im Rahmen der Leistungsfähigkeit geräumt und gestreut werden. Einen Rechtsanspruch auf eine durchgängige Befahrbarkeit der Straßen gibt es nicht. Deshalb muss jeder Verkehrsteilnehmer bei winterlicher Witterung mit Straßenglätte, Schneeresten, Verwehungen oder bei länger andauernden Schneefällen auch mit einer geschlossenen Schneedecke rechnen. Wir appellieren daher an die Autofahrer, sich mit wintergerechten Reifen und angepasstem Fahrverhalten auf die winterlichen Verhältnisse einzustellen und so einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit zu leisten.

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Das Staatliche Bauamt Passau mit den Straßenmeistereien Freyung/Hauzenberg, Passau/Vilshofen, Pfarrkirchen, Deggendorf/Straubing und Viechtach/Zwiesel betreut ein Netz von rund 2200 Kilometern Bundes-, Staats- und Kreisstraßen und ein Teilstück der Autobahn A 94. Dafür setzen wir insgesamt 81 eigene und angemietete Fahrzeuge mit Schneepflügen und Streuautomaten ein. Über 25.000 Tonnen Streusalz lagern in den 25 Salzhallen in den Landkreisen Freyung-Grafenau, Passau, Rottal-Inn, Deggendorf, Straubing-Bogen und Regen. So sind wir auf den Winter 2022/2023 gut vorbereitet.