Spektakulär bei 900-Jahr-Feier in Neufahrn: Kettensägenschnitzen
(ra) Im Innenhof des Schlosshotels in Neufahrn i. NB flogen am Sonntag meterweit die Sägespäne. Motorsägen dröhnten stundenlang. Das Kettensägenschnitzen war wohl die spektakulärste Veranstaltung im Rahmen der 900-Jahr-Feier des Orts. Sven Wastian (bekannt als „Der Stihlschnitzer“) aus Essenbach und Jenny Steinwender aus Brackenlohr (Mittelfranken) gestalteten eine Holzskulptur.
Die Holzskulptur, die als Fotokulisse und Sitzgelegenheit vor dem Rathaus dienen soll, besteht aus drei Säulen und einem Querbalken, die von den beiden Schnitzern in stundenlanger Arbeit verziert wurden. Die Vorarbeit leisteten die beiden schon während der Woche auf dem Gelände von MCB Motorgeräte in Ergoldsbach. Am Sonntag folgten innerhalb von vier Stunden die Feinarbeiten vor Publikum. Beide waren erfreut, dass die Firma Berzl Treppenbau vier massive Eichenstämme zur Verfügung stellt, die für das Schnitzen optimale Voraussetzungen boten.
Das Kettensägenschnitzen war bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad eine schweißtreibende Angelegenheit. Zur Sicherheit mussten die beiden Schnitzer lange Hosen und Helme tragen. Sie ließen sich die Anstrengung aber nicht anmerken und begeisterten mit ihrer Arbeit die Zuschauer. Die verfolgten das Geschehen von schattigen Plätzen aus aufmerksam und überlegten sich bei jedem Arbeitsschritt, was wohl entstehen könnte.
Zu erkennen sind auf den drei Säulen unter anderem die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt und das Schlosshotel. Aber auch die Wappen von Neufahrn, seiner Partnergemeinde Broons in Frankreich und vom Freistaat Bayern fehlen nicht. Heimat, Tradition und Friede – diese Schlagworte sind auf der Rückseite auf dem Querbalken zu lesen. Daneben ist die Friedenstaube zu erkennen.
Auf der Vorderseite ist der Hashtag #900jahreneufahrn zu lesen, der die Betrachter auffordert Fotos von sich zu machen und in den sozialen Netzwerken zu posten. Ansonsten geht es auf allen drei Säulen tierisch zu: von der Biene über den Marienkäfer und von Eulen bis zum Rehkitz sind dort zahlreiche Tiere zu finden – allesamt mit der Kettensäge geschnitzt und trotzdem äußerst filigran. Die beiden Schnitzer haben Ideen zum örtlichen Bezug von Bürgermeister Peter Forstner aufgenommen und ansonsten ihrer Fantasie freien Lauf gelassen.
Der Stihlschnitzer präsentierte kurz vor dem Ende noch die Disziplin Speedcarving, bei der so schnell wie möglich geschnitzt werden muss. In weniger als 30 Minuten verwandelte er einen beliebigen Holzblock, der auch im Kachelofen hätte landen können, in einen majestätischen Adler. Die Skulptur versteigerte Forstner spontan zugunsten der Nachbarschaftshilfe Neufahrn. Mehrere Bieter wollten den Adler haben, das höchste Gebot lag bei 300 Euro.
Für die musikalische Unterhaltung im Anschluss an das Kettensägenschnitzen sorgten die Blechschinda im Biergarten des Schlosshotels.
Die nächste Veranstaltung im Rahmen der 900-Jahr-Feier ist ein Konzert von Rodscha aus Kambodscha und Tom Palme am 17. Juni ab 15 Uhr. Nähere Informationen auf der Webseite der Gemeinde, www.gemeinde-neufahrn.de.