20. April 2025
Gesundheit

Schlafapnoe – die unerkannte Gefahr

(ra). Beinahe jeder kennt die Symptome, von denen eines regelmäßiges Schnarchen ist. Es wird häufig als ärgerlich und störend wahrgenommen, aber in der Regel nur von den Partnern, die im Bett daneben liegen, erkannt. Die dahinter liegende Erkrankung wird hingegen allerdings in der Regel viel zu spät oder gar nicht erkannt. Die Rede ist von der sogenannten obstruktiven Schlafapnoe.

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Weltweit leiden fast eine Milliarde Menschen an dieser Erkrankung, sodass es sich keinesfalls um ein Nischenphänomen handelt, das nur eine kleine Gruppe von Menschen betrifft. Häufig wird es leider als eben das lästige Schnarchen abgetan, die damit zusammenhängenden Risiken sind deutlich weniger bekannt.

Was ist Schlafapnoe eigentlich?

Bei Schlafapnoe handelt es sich um eine schlafbezogene Atemstörung. Diese tritt in der Regel durch eine Verengung des Rachenraumes auf, was verschiedene Ursachen haben kann. Während des Schlafes bekommt der Organismus daher nicht ausreichend Luft und es kommt zu Atemaussetzern. In der Folge werden das Gehirn und die Atemwege zu wenig mit Sauerstoff versorgt, was mitunter lebensbedrohlich sein kann, in jedem Fall aber schädliche Auswirkungen haben kann. Die Atemaussetzer können von 10 Sekunden bis zu einer Minute andauern. Am Ende dieser Atempausen ist meist ein Hochschrecken zu vernehmen, bei dem der Körper wieder nach Luft schnappt. Dies ist eines der eindeutigsten Anzeichen für Schlafapnoe und sollte keinesfalls ignoriert werden. 

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Welche Symptome treten auf?

Andere Symptome, die bei Schlafapnoe auftreten können, sind neben dem Schnarchen und dem Aussetzen der Atmung im Schlaf vor allem auch Tagesmüdigkeit, aber auch Kopfschmerzen. Durch die Tatsache, dass sich der Körper nachts nicht richtig erholen kann, kommt es mitunter auch zu Konzentrationsschwierigkeiten. Besonders gefährlich ist dies gepaart mit der Müdigkeit natürlich auch beim Autofahren. In jedem Fall sollten die Symptome daher ernst genommen werden. Denn auch wenn es noch keine endgültige Behandlung gegen Schlafapnoe gibt, lassen sich die Begleiterscheinungen dennoch deutlich mindern, sodass es möglich wird, mit der Erkrankung zu leben.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für Schlafapnoe sind vielfältig, hängen aber in vielen Fällen mit unserer Wohlstandsgesellschaft zusammen. Ein wesentlicher Faktor, der die Apnoe während des Schlafs begünstigt, ist beispielsweise Übergewicht. Denn die überschüssigen Fettzellen bedingen beispielsweise, dass der Mund- und Rachenraum eingeengt ist. Doch auch im fortgeschrittenen Lebensalter, wenn einige Muskeln im Rachenraum erschlaffen, kann dies zur Schlafapnoe führen. Für eine ebensolche Erschlaffung können auch Schlaftabletten und Beruhigungsmittel sowie abendlich getrunkener Alkohol verantwortlich sein. Die Atemmuskulatur erschlafft und führt damit zur Einengung der Atemwege.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Schlafapnoe?

Glücklicherweise gibt es einige Therapiemöglichkeiten bei Schlafapnoe. Dabei wird z.B. auf nicht invasive und invasive Beatmung gesetzt. Bei der nicht invasiven Beatmung wird lediglich der notwendige Atemdruck erzeugt, damit der Betroffene im Notfall nach wie vor immer mit ausreichend Luft versorgt wird und die Atemwege freigehalten werden. Bei der invasiven Beatmung hingegen erfolgt diese mechanisch, wobei Sauerstoff zugeführt und Kohlendioxid ausgewaschen wird. Diese Methode kann im schlimmsten Fall sogar Leben retten.

Darüber hinaus sind Schnarchschienen erhältlich, die ebenfalls dazu dienen, die Atemwege freizuhalten sowie CPAP-Masken zur Benutzung in Kombination mit Therapiegeräten. Eine weitere Variante, die allerdings einen operativen Eingriff darstellt und damit auch mit gewissen Risiken verbunden ist, stellt das Einsetzen eins Zungenschrittmachers dar. Allerdings ist hier genau zu prüfen, ob diese möglich ist. Generell gilt, dass die jeweilige Therapieform immer an das individuelle Krankheitsbild angepasst sein sollte.

Die Wahl der Therapie ist daher auch immer in Abstimmung mit einem Arzt zu klären. Je nach Schweregrad der Erkrankung kann eine andere Form der Therapie vonnöten und auch hilfreich sein. Auch wird nach der Ursache unterschieden. Denn in einigen Ausformungen lassen sich die Problemlagen mitunter sogar noch bis zu einem gewissen Grad rückgängig machen, wodurch auch das Risiko minimiert wird.