Reinhold Ahrendt scheidet nach 21 Jahren aus Kuratorium der Ritter-Stiftung aus
(jh) Auf eigenen Willen scheidet Reinhold Ahrendt aus dem Kuratorium der Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung aus. Der 85-Jährige war von Anfang an mit der Gründung der Stiftung beauftragt und hatte eine Sitz im Kuratorium. Der Familie Ahrendt ist es nach den Worten des Kuratoriumsvorsitzenden Erich Gruber zu verdanken, dass der testamentarische Wille von Franz und Astrid Ritter in die Wirklichkeit umgesetzt werden konnte.

Reinhold Ahrendt und seine Gattin waren am Freitag auch bei der Verleihung des 20. Kulturpreises der Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung anwesend. „Es ist ein wehmütiger Gruß, denn wir werden heute Abend Reinhold Ahrendt aus dem Kuratorium nach seiner über 20-jährigen Tätigkeit für die Stiftung und für die Kunstförderung in Niederbayern aus seiner wertvollen und kompetenten Arbeit auf eigenen Wunsch aus dem Kuratorium verabschieden“, bedauerte Erich Gruber.
Der heute 85-Jährige habe nach den Worten Grubers vor 21 Jahren die mit ihm ins Leben gerufene Stiftung für etwas Unvergleichbares in der Region Niederbayern und darüber hinaus geschaffen. „Sie haben der Kunst und der Kultur in ihrer Förderung einen fruchtbaren Boden geschenkt“, resümierte Gruber. Gleichzeitig freute er sich, dass mit Tochter Constanze die Arbeit im Kuratorium in der Familie bleibt und „Kompetent und zuverlässig weitergeführt werde“. Die zweite Tochter Carolin ist als Vorstandsvorsitzende unter anderem auch für die Vorbereitung der Preisverleitung involviert.
Mehr über diese besondere Stiftung
Die Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung war 2004 die erste private rechtsfähige Stiftung in Straubing – und sie ist das Zeugnis außergewöhnlichen privaten Engagements Straubinger Bürger für ihre Stadt und ihre Heimatregion: Der Straubinger Arzt Dr. Franz Xaver Ritter (1924-2001) war Zeit seines Lebens passionierter Maler und hat sich dabei in besonderem Maße mit Motiven der Stadt Straubing beschäftigt, allen voran mit dem Ludwigstor. Als aktives Mitglied in der Gemeinschaft Bildender Künstler Straubing e.V. hat Franz Ritter außerdem einen Einblick in das Leben von freischaffenden Künstlern erhalten und gesehen, mit wie viel Herzblut, aber auch unter welch finanziellen Bedingungen sie oftmals leben und arbeiten. Über mehrere Jahre reifte dann bei ihm und seiner Frau Astrid der Gedanke, eine Kunststiftung zu gründen.
Nach dem Tod ihres Mannes 2001 hat Astrid Ritter, geb. Ahrendt, (1928-2003) in ihrem Testament die Gründung der Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung von Todes wegen verfügt und, nachdem das Ehepaar keine Kinder hatte, die Stiftung auch als Erbin eingesetzt. Nur zwei Jahre später kam diese Verfügung zum Tragen: 2003 hat der Testamentsvollstrecker die Stiftungsgründung von Todes wegen eingeleitet, am 12. Februar 2004 wurde die Dr. Franz und Astrid Ritter-Stiftung von der Regierung von Niederbayern anerkannt.
„Mit der Stiftung hat Astrid Ritter sowohl die künstlerische Identifikation ihres Mannes mit der Heimat manifestiert als auch ein Engagement für niederbayerische Bildende Künstler institutionalisiert und die Voraussetzung geschaffen, dieses nachhaltig fortzuführen“, heißt es auf der Webseite der Stiftung.