Rainers Stammtischrunde: Mobilität der Zukunft ist Teilhabe und kein Luxusgut
(ra) Die dritte Stammtischrunde widmete der Bundestagsabgeordnete Alois Rainer, MdB dem Thema „Mobilität der Zukunft“. Als Gast hatte er am Dienstagabend Hildegard Müller, die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) mit dabei.
Die Zukunft der Mobilität ist gerade dieser Tage ein heikles Thema. Jüngst forderte die Grünen-Spitze den Stopp des Ausbaus der Infrastruktur und damit die Abschaffung des Individualverkehrs auf der Straße. Alois Rainer hingegen vertritt den klaren Standpunkt, dass der Infrastrukturausbau auch in den kommenden Jahren weiter erfolgen muss. Für ihn war es ein guter Zeitpunkt, sich mit den Bürgerinnen und Bürgern seines Wahlkreises zu diesem Zukunftsthema auszutauschen.
Hildegard Müller sieht diese Zukunft eindeutig im Einklang mit der Klimaneutralität: „Wir bekennen uns zu den Klimaschutzzielen. Bis 2025 investieren die Unternehmen der Automobilindustrie rund 150 Milliarden Euro in neue Antriebe, E-Mobilität und die Digitalisierung. Das ist in etwa die gleiche Summe, die die Bundesregierung für Forschung, Bildung und die Raumfahrt in diesem Zeitraum investiert.“
Diese zukunftsfähige Mobilität wird durch eine Vielzahl von Förderprogrammen unterstützt. „Jüngst haben wir die Rechtsgrundlage zur Ausschreibung für weitere 1.000 Schnellladehubs geschaffen. Wallboxen – auch für den Privatgebrauch – werden bereits großzügig vom Bund gefördert. Da tut sich eine Menge zurzeit. 500 Millionen Euro hat der Bund bereits vergeben. In derselben Größenordnung wurden Gelder erneut im Haushalt zur Förderung bereitgestellt“, erklärte Alois Rainer.
Der Verband der Automobilindustrie hat ein deutschlandweites Ladesäulenranking erstellt, bei dem der Wahlkreis Straubing/Regen weit vorne steht. Der Bundestagsabgeordnete freut sich über das Engagement der Bürgermeister*innen sowie auch der Bürgerinnen und Bürger im Bereich der Elektromobilität. Hildegard Müller pflichtete ihm bei: „Daran sieht man auch, dass die Menschen auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigen wollen. Aber sie brauchen dafür die Sicherheit der Ladesäule.“
Neben dem Elektroantrieb sieht der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auch die Notwendigkeit von synthetischen Kraftstoffen als klimafreundliche Alternative zu konventionellen Kraftstoffen. Hildegard Müller sieht in E-Fuels aus nachhaltigen Quellen ebenfalls eine Alternative zu fossilen Kraftstoffen. Beide Verkehrsexperten gehen davon aus, dass es in Zukunft einen Mix aus konventionellen und synthetischen Kraftstoffen sowie elektrischen Antrieben geben wird.
Ebenfalls stimmten sie in dem Punkt überein, dass es keine Verbote geben sollte. Schließlich würde der Markt bereits heute einige Trends setzen und entsprechend ein Wachstum der klimafreundlichen Mobilität generieren. „Ich denke, da muss der Staat nichts verbieten“, ergänzte die VDA- Präsidentin. Wiederum betrifft der Klimaschutz nicht ausschließlich die Automobilbranche, sondern sollte branchenübergreifend behandelt werden. „In Deutschland versuchen wir richtigerweise überall CO² einzusparen“, berichtete Alois Rainer.
Da lag den Oldtimerfans in der Runde natürlich auf der Zunge, ob sie ihrem beliebten Hobby auch in der Zukunft noch nachgehen können. Auch darauf müsse niemand verzichten, wenn er am Wochenende den guten Oldtimer auf eine kleine Spritztour ausführen möchte. Alois Rainer, der selbst von den klassischen Fahrzeugen begeistert ist, ergänzte zudem: „So viele Einsparpotenziale wie es mittlerweile gibt, darf man sich kleine Ausnahmen gönnen. Wir müssen mehr über Angebote als über Verbote regulieren.“
Zum Schluss der Diskussionsrunde wurde die Breite an Verkehrsmitteln angesprochen. Ob Autos, Fahrräder, Busse, Bahnen, Schiffe oder auch der Poolingverkehr, alle Fortbewegungsmittel werden sehr gerne genutzt. Ganz klar ist aber für Alois Rainer: „Wir sind keine Verbotspartei. Wir werden auch in der Zukunft weiterhin Straßen brauchen und erneuern, wir werden die Ladeinfrastruktur ausbauen, wir werden klimafreundliche Kraftstoffe fördern und wir werden in den kommenden Jahren noch mehr in die Mobilitätswende investieren.“
Die 45 Teilnehmer*innen der Stammtischrunde bekamen in einer Stunde einen umfangreichen Rückblick über die Erfolge der bisherigen Verkehrspolitik sowie aber auch einen Ausblick über die Richtung, in die die Mobilität der Zukunft steuert. Auch einige Anregungen und Kommentare aus dem Live-Chat konnten die beiden Verkehrsexperten mit in die Diskussion aufnehmen.