8. Juni 2025
Geld & FinanzenLife-Style

Online-Casinos boomen – doch die rechtliche Lage ist weiter unklar

(ra) Lotto und Glücksspiel sind weit verbreitet. Ob gemeinnützige Lotterie, Nervenkitzel bei einem hohen Jackpot oder Gewinn einer Sportwette: Menschen finden aus unterschiedlichen Gefallen an den Spielen. Meist stehen dabei jedoch die Hoffnung auf einen hohen Geldgewinn, der Spaß am Spiel sowie die Lust auf Nervenkitzel im Mittelpunkt.

Während allerdings klassische Casinos einen Besucherrückgang zu verzeichnen haben, erfreuen sich Spiele wie Roulette oder Black Jack, die man in eben diesen Casinos findet, im Internet großer Beliebtheit. Slotspiele wiederum sind sowohl in der Spielhalle als auch im Onlinecasino erfolgreich.

(c): Flickr Roulette wheel Hakan Dahlström

Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Löwen Entertainment fand die smartcon GmbH heraus, dass das Glücksspiel im Netz auf Plattformen wie CasinoShark mittlerweile weit verbreitet ist. 36 Prozent der Befragten gaben an, in den letzten zwölf Monaten schon einmal im Internet um Geld gezockt haben. Klarer Gewinner im Beliebtheitsranking ist dabei Lotto. Über 60 Prozent derjenigen, die im letzten Jahr am digitalen Glücksspiel teilnahmen, entschieden sich für diesen Klassiker.

Darauf folgt der Erwerb verschiedener Lose, beispielsweise Rubbellose. Danach erst kommen Sportwetten jeder Art. Als nächstes werden in der Rangfolge webbassierte Automatenspiele angegeben, also beispielsweise „Slots“, die bei den Spielautomaten zu den Klassikern zählen. Auf den nächsten Plätzen werden Poker, Black Jack und Baccara sowie Roulette gelistet.

Regulierung umstritten

Doch bei all der Beliebtheit ist die rechtliche Situation nicht ganz einfach. Denn im Unterschied zu Spielhallen und Spielbanken sind Casinos im Netz in den meisten deutschen Bundesländern noch nicht legalisiert oder reguliert worden. Als einziges Bundesland hat bisher Schleswig-Holstein Lizenzen für das digitale Glücksspiel vergeben. Von den Befragten wünscht sich deshalb die Hälfte, dass Online-Glücksspiel gesetzlich reguliert wird. Dadurch könne beispielsweise der Verbraucher- und Jugendschutz gestärkt werden.

In Hessen wird dieses Vorgehen bereits propagiert. Online-Poker und Casinospiele hätten ein niedrigeres Suchtpotenzial als Geldspielgeräte in Gaststätten und Spielhallen, betont Hessens Innenminister Peter Beuth von der CDU. „Spieler können in einem unregulierten Markt nicht effektiv geschützt werden, und den Ländern entgehen zudem erhebliche Einnahmen“, so Beuth. Deshalb werde Hessen ein eigenes Glücksspielgesetz auf den Weg bringen, falls es bis 2019 keine Einigung unter den Ländern gebe.