Oktober-Ausstellung: Ohne Rückschau kein Weitblick
(ra) Der Kunstverein Landshut widmet sich in seiner Oktober-Ausstellung ausschließlich der Malerei. Angelika Sieger und Dietmar Janz geht es auf ihre je eigene Weise um Urmaterialien der Kunst: Leinwand, Papier, Pigment, Öl, Pinsel, Stift. In beiden Œuvres führen die tradierten Mittel der Malerei zu etwas Neuem, Ungesehenem. Angelika Sieger und Dietmar Janz zeigen: Ohne Rückschau kein Weitblick! Die Vernissage in der Herrngasse 375 in Landshut ist am Freitag, 7. Oktober um 19.30 Uhr.
Johanna Dombois, Autorin und Publizistin, wird zwei Texte lesen. Angelika Siegers Interesse gilt Wandel und Wachstum, Entstehen und Vergehen, jahreszeitlichem Rhythmus in Gärten, Gelände und Natur, den Formen und Farben des Voralpenlands und der griechischen Inselwelt, von Himmel und Meer. Siegers Antrieb ist es, Wesentliches zu erfassen. Entsprechend weit entfernt sind ihre Arbeiten von jeglicher Form der Abbildung. Zugleich widersetzen sie sich der Abstraktion. Sie schweben zwischen diesen Polen, zwischen Erfühlen und Erkennen. Angelika Sieger studierte an der Kunstakademie in München bei Jerry Zeniuk Malerei; sie lebt und arbeitet in Grafing bei München und auf Paros.
Für Dietmar Janz ist der Anfang immer Gefundenes, Erfundenes, Zufälliges, Erinnertes, das sich über die Zeit als Zeichnung manifestiert. Dann Wiederholung, Fortschreiben, Fortschreiten – die Farben, mit Pinseln und Händen aufgetragen, bleiben dabei gestisch, körperlich, rau und zart. Aus einem Blatt werden zwei, aus zweien viele, bald sind es 12, 20, 48, 60, sie schließen sich zu Reihen, am Ende zu großflächigen Wandarbeiten, Buchunikaten, Bilderbüchern. Dietmar Janz zeigt keine singulären Bilder, sondern das Material, aus dem „Bild“ an sich entsteht. Um die Gestaltung von Prozessen geht es ihm. Seine Bücher sind entsprechend kompakt, seine Hefte schießen über den Rand – im Ergebnis Objekte, die davon leben, verdichtete Malerei zu sein. Dietmar Janz studierte an der Kunstakademie in München bei den Bildhauern Erich Koch und Leo Kornbrust; er lebt und arbeitet in München.