Landkreis Straubing-Bogen

Neue Schaltstation stärkt das Stromnetz in Niederwinkling

(ra) Ab sofort ergänzt eine neue Schaltstation das Stromnetz im Industrie- und Gewerbegebiet Niederwinkling. Am Dienstag trafen sich Vertreter der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) mit Niederwinklings Bürgermeister Ludwig Waas und Mariaposchings Bürgermeister Martin Englmeier zur offiziellen Inbetriebnahme der Anlage. Die Station verteilt den Strom, der im Netz des Bayernwerks bereits zu rund 75 Prozent aus regenerativen Quellen stammt, über Mittelspannungsleitungen auf mehrere Ortsnetzstationen.

Stromnetz der Bayernwerke
Die Bürgermeister der Gemeinden Niederwinkling, Ludwig Waas (2. von links), und Mariaposching, Martin Englmeier (3. von links) bei der offiziellen Inbetriebnahme der Schaltstation in Niederwinkling mit Vertretern der Bayernwerk Netz GmbH. – Foto: Bayernwerk Netz GmbH/Katharina Ziegler

Versorgt wird sie vom im Mai dieses Jahres in Betrieb genommenen Umspannwerk in Bogen. Die Anlage bringt Kapazitäten für die Versorgung des Gewerbegebiets. Gleichzeitig macht sie das regionale Netz fit für die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien in der Zukunft. Die Investitionssumme über den gesamten Projektzeitraum beträgt rund 5,1 Millionen Euro.

„Die Schaltstation ist ein wichtiger Verteilknoten im Netz und einer der nächsten Schritte nach der Inbetriebnahme des Umspannwerks Bogen für eine zukunftsfähige Energieversorgung in der Region“, erläutert Thomas Kotarski, Leiter Betrieb Umspannwerke & Schaltstationen beim Bayerwerk.

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Herzstück ist die 20.000-Volt-Schaltanlage der Firma Schneider Electric aus Regensburg. Insgesamt ist die Schaltstation mehr als 15 Meter lang. Deshalb ist sie vom Hersteller Betonbau aus Kösching in zwei Teilen angeliefert und anschließend im Dezember vergangenen Jahres von Spezialisten vor Ort zusammengebaut worden. Daraufhin folgte die Integration ins Stromnetz, die die Techniker jetzt mit der Inbetriebnahme abschließen.

Leistungsstarkes Gesamtsystem

„Der steigende Strombezug der angesiedelten Betriebe und die Energiewende in der Region sind die Gründe dafür, dass wir das Verteilnetz rund um Niederwinkling in den vergangenen Monaten verstärkt haben“, erklärt Jürgen Heininger, Leiter des Bayernwerk-Kundencenters Vilshofen. Damit das Stromnetz auch nach der Ausweisung neuer Gewerbeflächen das Industrie- und Gewerbegebiet zuverlässig versorgen kann, entschied man sich für ein Bündel an Baumaßnahmen, deren Ziel ein leistungsstarkes Gesamtsystem ist.

So verlegten die Techniker in der Kommune und den umliegenden Gemeinden zum Anschluss der Schaltstation neue Mittelspannungsleitungen, allein in diesem Jahr auf einer Länge von rund vier Kilometern. Während des gesamten Projektverlaufs zwischen den Jahren 2021 und 2023 verlegte der Verteilnetzbetreiber Mittelspannungskabel mit einer Länge von rund 24 Kilometern. Zusätzlich fand eine kompakte, digitale Ortsnetzstation ihren Platz im Gewerbegebiet. Sie sorgt für mehr Flexibilität: Ein regelbarer Ortsnetztrafo gleicht Schwankungen im Energieverbrauch und bei der Einspeisung erneuerbarer Energien automatisch aus. Dank der digitalen Station können mehr Erzeugungsanlagen angeschlossen werden. Sie ist fernsteuerbar und liefert kontinuierlich Daten aus dem Netz.

„Die Schaltstation ist ein Meilenstein für unsere Infrastruktur. Wir als Kommune sind sehr froh, dass das Bayernwerk diese Maßnahme mit Weitsicht anging“, sagte Niederwinklings Bürgermeister Ludwig Waas bei der Inbetriebnahme.

An den Arbeiten waren zahlreiche Partnerfirmen des Bayernwerks beteiligt, darunter die Unternehmen Eder Bau, Enaco Energieanlagen GmbH und Eichinger Kabeltechnik GmbH & Co. KG. Im Gewerbegebiet Niederwinkling sind auch Firmen ansässig, mit denen das Bayernwerk zusammenarbeitet.