Netzwerk C.A.R.M.E.N. e. V.: überzeugt, kreativ, anders
(ra) Seit 30 Jahren bietet C.A.R.M.E.N. e. V. unterschiedliche Dienstleistungen für land- und forstwirtschaftlich Beschäftigte, Kommunen und die öffentliche Hand, Forschung, Unternehmen sowie Privatpersonen. Die Beschäftigten tragen mit ihrem Fachwissen und ihren Erfahrungen zur Umsetzung und zum Gelingen verschiedenster Vorhaben bei. Die Erstinformation ist eine kostenfreie Dienstleistung des Netzwerks. Auch für Veranstaltungen Dritter stehen die Mitarbeitenden als Referierenden und Kontakt zur Verfügung.
Der von 92 Mitgliedern getragene Verein beschäftigt aktuell 45 Mitarbeitende. Diese befassen sich mit den Themen biogene Festbrennstoffe, Biogas und übrige Erneuerbare Energien sowie Mobilität, Stoffliche Nutzung, Bioökonomie, Energieeffizienz, Akzeptanz, Nachhaltigkeit und Öffentlichkeitsarbeit. Die Einbindung in das KoNaRo bietet günstige Voraussetzungen für die Arbeit des Netzwerks. C.A.R.M.E.N. e.V. ist zwar zunächst eine bayerische Einrichtung, doch die Aktivitäten reichen längst über Landes- und Bundesgrenzen hinaus.
Das Jubiläum ist für das Team von C.A.R.M.E.N. e. V. eine gute Gelegenheit, bei der Geschäftsführung Edmund Langer und Christian Leuchtweis nachzufragen. Was hat sich in 30 Jahren am meisten verändert? Welchen Tipp würdet ihr eurem alten „Ich“ geben? Konsens besteht bei den beiden, dass die Themen vom Rand der Gesellschaft in die Mitte gerückt sind und viel mehr Anerkennung bekommen.
Geschäftsführer Edmund Langer blickt auf seine 30 Jahre bei C.A.R.M.E.N. e. V. zurück und zieht sein Fazit: „Ganz am Anfang will man immer alles gleich umsetzen, hat viele Ideen, die man gleich verwirklichen will. Letztendlich muss man aber sehen, es dauert seine Zeit.“ Christian Leuchtweis (stellv. Geschäftsführer) ergänzt: „Es zeigt sich immer eine Lösung, egal wie groß die Herausforderungen sind. Deshalb kann ich mich der Geduld anschließen.“ Beide freuen sich aber in einem tollen Team zu arbeiten und auf die spontane Aufforderung „Beschreibt C.A.R.M.E.N. e. V. und das ganze Team in drei Worten“ mussten sie nicht lange überlegen: „Überzeugt, kreativ, anders“ (Langer) und „Engagiert, professionell, familiär“ (Leuchtweis).
Rückblick auf drei Jahrzehnte Netzwerkarbeit
Das Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk wurde am 6. Juli 1992 in Rimpar bei Würzburg durch den Freistaat Bayern gegründet. Am 6. Juli vor 30 Jahren fand das erste Symposium „Im Kreislauf der Natur – Naturstoffe für die moderne Gesellschaft“ in Würzburg statt. 1993 wurde die Geschäftsstelle in Rimpar bei Würzburg fertig eingerichtet. Ab hier steht die Bearbeitung von Fachthemen im Vordergrund: Neben der Öffentlichkeitsarbeit wird insbesondere die Begutachtung von Förderanträgen eine der Hauptaufgaben.
Das erste C.A.R.M.E.N.-Forum „Nachwachsende Rohstoffe – Chancen und Perspektiven“ fand 1994 in Freising statt, ab 1999 dann in Straubing. Der Imagefilm „Im Kreislauf der Natur – Naturstoffe für die moderne Gesellschaft“, wird in Geiselgasteig in den Bavaria Filmstudios gezeigt und erhält den Preis für den besten Wirtschaftsfilm 1994. 1997 initiiert C.A.R.M.E.N. e. V. den „Ersten europäischen Biomassetag der Regionen“. Über 100 Teilnehmende aus Deutschland, Schweden, Italien, Österreich und den Niederlanden zeigen der Bevölkerung ihre Projekte. Der Online-Auftritt von C.A.R.M.E.N. e. V. wurde 1998 eingerichtet. Unter www.carmen-ev.de werden seitdem wichtige Informationen rund um Nachwachsende Rohstoffe, Erneuerbare Energien und nachhaltige Ressourcennutzung bereitgestellt. Mit 1.000 Teilnehmenden aus 42 Ländern und mehr als 50 ausstellenden Unternehmen und Verbänden veranstaltet der Verein die 10. „Europäische Biomassekonferenz“.
2001 wird das Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing gegründet. C.A.R.M.E.N. e. V. nimmt am 8. Januar als erste der drei Säulen seine Arbeit am neuen Standort auf. Das jährliche Symposium findet ab 2003 erstmalig in der Joseph-von Fraunhofer-Halle in Straubing statt und ab jetzt im Wechsel mit Würzburg. Die Dauerausstellung im Schulungs- und Ausstellungszentrum (SAZ) am KoNaRo wird 2004 eröffnet. C.A.R.M.E.N. e. V. konzipiert gemeinsam mit dem TFZ die Ausstellung und gibt einen Einblick in die Vielfalt der Nachwachsenden Rohstoffe. 2005 initiiert der Verein die Stiftung Nachwachsende Rohstoffe.
Zukunftsorientierte Ideen und Projekte benötigen Unterstützung für die Umsetzung
Leitgedanke der Stiftung ist es, bei deren Verwirklichung zu helfen. Die Konjunkturumfrage Nachwachsende Rohstoffe wird 2010 von C.A.R.M.E.N. e.V. um gesetzt. Über 1.000 Unternehmen der Branche werden zur wirtschaftlichen Entwicklung befragt. Die ausgewerteten Daten geben einen einmaligen Überblick über den Stand und den Trend in der Branche. Ab 2012 erweitert der Verein sein Themenspektrum hin zu allen Erneuerbaren Energien. Die Abteilung Energie vor Ort wird gegründet und C.A.R.M.E.N. e. V. dadurch umbenannt in Centrales Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk.
Ab 2014 wird die fachliche Zuständigkeit der Ministerien neu gegliedert. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) ist ab sofort für Pflanzenbau und stoffliche Nutzung verantwortlich, das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) für die Bioenergie und die Energiewende. 2015 wird die Geschäftsstelle des Sachverständigenrats Bioökonomie in Bayern als eigenständige Abteilung bei C.A.R.M.E.N. e. V. eingerichtet. Zur Feier von 700 Jahren Stadtturm in Straubing dekoriert C.A.R.M.E.N. e. V. gemeinsam mit der VHS Straubing mit einer Schleife aus Nachwachsenden Rohstoffen. Durch die Corona-Pandemie werden Informationsveranstaltungen digitalisiert und C.A.R.M.E.N.-Web-Konferenzen und -Web-Seminare werden in der Branche etabliert.