Landkreis LandshutLandshut

Nach den Feiertagen ist vor der nächsten Welle

(ra) Nach langen Monaten in der Corona-Pandemie steht auch in diesem Jahr Weihnachten unter den Vorzeichen der Pandemie. Auch wenn die Corona-Impfungen einen gewissen Schutz bieten: Gerade im Hinblick auf die drohende Verbreitung der neuen, hochansteckenden Omikron-Variante sind zusätzliche, freiwillige Maßnahmen nötig, um eine absehbare neue Infektionswelle nach den Feiertagen so gut wie möglich einzudämmen. Aus diesem Grund appellieren Landshuts Landrat Peter Dreier und Oberbürgermeister Alexander Putz an die Bürger*innen, auch über die Weihnachtstage Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen ernst zu nehmen, um ein „böses Erwachen“ im neuen Jahr zu verhindern.

Landrat Peter Dreier (links) und Oberbürgermeister Alexander Putz

Große Weihnachtspartys sind deshalb heuer noch nicht angesagt, aber Zusammenkünfte in kleinerer Runde können stattfinden: Zeit mit Familie und Freunde zu verbringen, ist auch in den Weihnachtstagen möglich. „Auch in diesem Jahr sind Rücksichtnahme, Umsicht und Verständnis gefragt – bitte verzichten Sie auf große Feiern, halten Sie sich an die Hygieneregeln und testen Sie sich vor Treffen vorsorglich. Mit etwas Mühe können wir alle ein schönes Weihnachtsfest verbringen.“

Dem pflichtet auch der Ärztliche Leiter Krankenhaus-Koordination, Jürgen Königer, bei: Denn anders als es das allgemeine Infektionsgeschehen mit aktuell rückläufigen 7-Tages-Inzidenzen vermuten lässt, ist die Situation in den Kliniken weiter angespannt: „Auf den Normalstationen ist die Zahl der corona-positiven Patienten zwar zurückgegangen. Auf den Intensivstationen stellt sich die Lage anders dar – trotz zahlreicher Patientenverlegungen innerhalb Bayerns und sogar Deutschlands in den vergangenen Wochen: Hier ist die Belegung weiter fast so hoch wie noch mitten in der Welle. Wir beobachten eine Stagnation auf hohem Niveau. Eine Entspannung und ist nicht in Sicht.“

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Königer erklärt dies durch die mehrere Wochen andauernden Liegezeiten, die beatmete Corona-Patienten im Intensivbereich aufweisen: „Unsere Kapazitäten in diesem Bereich sind absolut erschöpft in der bisher schwierigsten Phase in dieser Pandemie. Unser Klinik-Personal braucht unbedingt ein paar Tage zum Durchatmen. Denn die nächste große Krankheitswelle ist nur eine Frage der Zeit.“

Deshalb sind keine temporären Lockerungen für den Klinikbetrieb umsetzbar, elektive Eingriffe können aktuell nicht ermöglicht werden. „Wir müssen weiter auf Sicht fahren und unsere Kräfte für die nächste Welle bündeln“, erklärt der Krankenhaus-Koordinator.

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In den bereits besonders von der Omikron-Variante betroffenen Ländern wie Dänemark, Großbritannien oder Südafrika wurde schon deutlich, in welcher rasanten Geschwindigkeit sich diese Virus-Mutation verbreitet, auch die Bayerische Staatsregierung spricht von einer „Wand“ und prognostiziert eine hohe Zahl von Personen, die sich zeitgleich infizieren könnten und daher in Quarantäne geschickt werden müssten. In der Folge wären dann auch wieder vermehrt Kontaktpersonen vorsorglich zu isolieren. Hinzu kommen andere Krankheitserreger, die jahreszeitentypisch für Erkältungen, Influenza, Magen-Darm-Erkrankungen und noch vieles mehr sorgen. Deshalb treten Stadt und Landkreis an die besonders systemkritischen Betriebe wie Strom- und Wasserversorger, Energieversorger, Gesundheitseinrichtungen etc. mit der Bitte heran, für diesen schlimmsten Fall vorzusorgen und Notfallpläne zu erstellen. Auch wollen Stadt und Landkreis weiter niederschwellige Impfangebote und Unterstützung durch die Impfzentren anbieten, um die Mitarbeiter umgehend eine Impfung bzw. eine Auffrischung ermöglichen.