Landkreis LandshutLandshut

Mehrere Vorfälle im Landshuter Schlachthof: Fehlbetäubung bei Schweinen

(ra) Über die jüngsten Vorfälle im Landshuter Schlachthof berichtete die Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger am Donnerstag bei der Vorstandssitzung (online) der Landshuter Grünen. Im Oktober sei es zu mehreren Fehlbetäubung bei Schweinen gekommen. Insgesamt hätten mehr als 200 Schweine nachbetäubtwerden müssen. Grund sei eine Fehlfunktion der Betäubungsanlage gewesen.

„Im Endeffekt wurden die Schweine zu wenig betäubt und sind zu früh wieder aufgewacht“, führte Steinberger aus. Noch dazu habe es kein optisches oder akustisches Signal gegeben, das auf diese Fehlfunktion hingewiesen hätte. „Ich halte das für einen gravierenden Mangel, der auf einen grundsätzlichen Missstand hinweist“, stellte die Landtagsabgeordnete fest. „Diese Anlagen werden nämlich nur vom Betreiber kontrolliert und die Sensoren schaut sich nur der Hersteller an, wenn er zweimal im Jahr vorbeikommt. Deshalb fordern wir Grüne eine unabhängige Kontrollinstanz, die diese Geräte regelmäßig überprüft.“

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Kreisvorsitzender Frank Steinberger zeigte sich erschrocken über die Untätigkeit der zuständigen Behörden und der Staatsregierung: „Erschreckende Missstände in Schlachthöfen sind alles andere als Einzelfälle: Wir alle kennen die regelmäßigen Berichte über Tierquälerei, katastrophale Arbeitsbedingungen oder massive Corona-Ausbrüche. In der Branche jagt ein Skandal den anderen. Wir fordern ein grundlegendes Umdenken in der Fleischindustrie.“

Kreisvorsitzende Marlene Schönberger ergänzte: „Wir brauchen eine grundlegende Verbesserung des Tierschutzes, aber auch der Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen. Das heißt: Kürzere Transportwege durch mehr regionale Schlachthöfe, regelmäßige, unabhängige Kontrollen von Tierschutzaspekten, Betriebs- und Arbeitsabläufen sowie faire Anstellungsverhältnisse für die Angestellten“.