(ra) Zu ihrer Ausstellungspremiere an der Klinik Bogen hat der Fördervereinsvorsitzende Wilhelm Lindinger die Künstlerin Marianne Bergner aus Mitterfels am Mittwochvormittag begrüßt. Er dankte ihr für den wertvollen Beitrag zur Wohlfühlatmosphäre im Haus und zur Ablenkung vom Klinikalltag.
Der Ausstellungstitel „Malen für die Sinne“ spiegelt die Intention der Künstlerin und ihres vielfältigen Werks wider und ist zugleich das Motto ihres Schaffens. Dieses umfasst eine Vielfalt an Stilen, Farben und Formen. In der Ausstellung in Bogen finden sich Motive mit Wiedererkennungswert, wie der Straubinger Stadtturm und die Schlossbrücke, aber auch Szenen aus fernen Ländern vom Mittelmeerraum bis Asien. Bei ihren dekorativen Stillleben, wie Blumen und Kristallen, vereint die Künstlerin Gegenständliches mit Abstraktem zu einem ästhetischen Ganzen.

Stilistisch will sich die Künstlerin dabei nicht festlegen lassen, sondern bewusst vielseitig bleiben. Mit viel Einfühlungsvermögen hat sie ihre Bildauswahl für die Klinik Bogen arrangiert und dabei sogar an die Kinder in der Notaufnahme gedacht, deren Spielecke sie mit farbenfrohen Motiven auf Leinwand zum Leuchten bringt. „Es geht mir um Schönheit und Gefühl, um das Eintauchen in die Bilder“, betont Marianne Bergner. Leinwand, Pinsel und Farbe zusammenzubringen empfindet sie als sinnlichen Vorgang, der sich beim Betrachten nachvollziehen lässt. Das Resultat soll die Fantasie anregen, Wohlbefinden fördern und Ruhe ausstrahlen – allesamt positive Faktoren im Krankenhaus als Ausstellungsraum, die Wilhelm Lindinger besonders würdigte.
Über die Mode zur Malerei
Die 1948 in Straubing geborene Marianne Bergner hat ihre Kindheit in Mitterfels verbracht. Kreativ war sie schon immer unterwegs: von ihrer harten aber lehrreichen Schneiderausbildung in einer der besten Werkstätten Straubings, über den Besuch der Modeschule in München, wo sie das Zeichnen von Entwürfen bis hin zu ganzen Kollektionen lernte, bis hin zur Arbeit für Fernseh- und Theaterproduktionen sowie für einen aufstrebenden Designer.
Zur Malerei fand sie nach ihrem Umzug an den Tegernsee Anfang der 1990er Jahre in ein Haus mit leeren Wänden und ohne großes Budget für den Kauf von Bildern. Anfangs malte Marianne Bergner mit dem Malkasten ihrer Tochter Bilder noch, bis sie sich an eigene Motive in Acryl und Aquarell wagte – eine Leidenschaft, die sie seither nicht losgelassen hat. Dass sie schon aus ihrer Ausbildung die Fähigkeit mitbrachte, Ideen zu Papier zu bringen, sowie ein Gefühl für das Zusammenspiel von Farben, Formen und Proportionen, erleichterte ihr den Einstieg in die Malerei.
Seit 1994 ist Marianne Bergner wieder in ihrer Heimat Mitterfels wohnhaft, wo sie in ihrem Elternhaus Atelierraum für ihr ungebrochenes kreatives Schaffen gefunden hat: sowohl in der Schneiderei als auch in der Malerei. Seit 1997 widmet sie sich auch der Aquarellmalerei und besuchte 2005 einen Malkurs bei Petra Blob. Die Vereinigung von handwerklichem Können mit Offenheit für Neues schlägt sich in den Bildern von Marianne Bergner nieder – allesamt Unikate, für die sie ganz ohne aktives Bestreben, der Masse gefallen zu wollen, dennoch, oder gerade deswegen, schon etliche Käufer gefunden hat.
Kunst für alle Menschen zugänglich machen
Bergners eigener Weg in die bildende Kunst motiviert sie dazu, „Kunst für alle Menschen zugänglich und erschwinglich zu machen“. Dies ermöglicht sie seither in diversen Ausstellungen, zuletzt in der Mittelschule Viechtach, wiederholt in der St. Georgs-Apotheke Mitterfels und nun erstmals auch an der Klinik Bogen. Die Anregung hierfür hatte die langjährige Mitarbeiterin der Klinik Bogen Gabi Schmidt aus der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung gegeben. Sie hat den Kontakt hergestellt und auch beim der Anlieferung der Bilder geholfen.
Die Bilder von Marianne Bergner sind zu den Besuchszeiten der Klinik Bogen täglich zwischen 13 und 19 Uhr im Erdgeschoss des Hauses für die Öffentlichkeit zugänglich und stehen auch für Interessierte zum Verkauf. Zehn Prozent aus dem Verkaufserlös kommen dem Verein der Freunde und Förderer der Klinik Bogen zur Verfügung, der daraus Maßnahmen zugunsten der Patienten- und Mitarbeiterfreundlichkeit des Hauses finanziert. Die Möglichkeit eines von Marianne Bergner persönlich geführten Rundgangs durch die Ausstellung besteht im Rahmen einer Vernissage am Mittwoch, den 19. November um 18 Uhr. Hierzu lädt der Klinikförderverein ein, ebenso zur anschließenden Jahreshauptversammlung ab 19 Uhr, zu der auch Interessierte und Neumitglieder willkommen sind, die sich für das Patientenwohl an der Klinik Bogen engagieren wollen.