Landkreis Straubing-Bogen schneidet bei ÖPNV-Bewertung keineswegs gut ab
(ra) Das gemeinnützige Verkehrsbündnis „Allianz pro Schiene“ hat eine bundesweite Studie zur Erreichbarkeit von Haltestellen veröffentlicht, die zeigt, dass der ÖPNV in den meisten niederbayerischen Landkreisen unterentwickelt ist. Dazu zählt auch der Landkreis Straubing-Bogen.
Untersucht wurde, wie viele Menschen eine ausreichende Versorgung mit Haltestellen haben. Als Messgröße gilt die vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) empfohlene maximale Weglänge von der 600m zwischen Wohnung und einer Bushaltestelle oder Bahnhaltepunkt bzw. 1200m Luftlinie zum nächsten Bahnhof, von dem wenigstens 20 Abfahrten am Tag möglich sind.
„Unter den schlechtesten fünf Landkreisen in ganz Deutschland sind drei aus Niederbayern“, stellte am Dienstag Rosi Steinberger, Landtagsabgeordnete der Grünen aus Niederbayern, fest.
Im Landkreis Freyung-Grafenau haben nur 15 Prozent der Menschen eine Haltestelle in ausreichender Nähe laut Definition des BBSR in Deutschland. Damit erreicht dieser Landkreis im bundesweiten Vergleich den schlechtesten Platz. Nicht viel besser sieht es im Landkreis Dingolfing-Landau aus. Hier gibt es auch nur für 27,4 Prozent der Menschen eine gute Versorgung. Knapp dahinter liegt der Landkreis Straubing mit 33,8 Prozent.
Rosi Steinberger, MdL: „Der Klimaschutz braucht die Verkehrswende. Die Menschen wünschen Alternativen zum Auto. Deshalb brauchen wir ein flächendeckendes, hochwertiges Angebot von Bus und Bahn. Mein Ziel ist, dass auch in Niederbayern die Verkehrswende begonnen wird. Dazu brauchen wir mehr Buslinien und Haltestellen mit Fahrten möglichst im Stundentakt.
Wir Grüne im Bayerischen Landtag wollen eine Mobilitätsgarantie für alle Bürgerinnen und Bürger in Bayern. Das bedeutet einen Stundentakt von morgens fünf Uhr bis Mitternacht an allen Werktagen auf einem dichten Streckennetz, das alle Ortschaften erfasst.
Ein gutes Nahverkehrsangebot ist nicht nur für Pendlerinnen und Pendler wichtig. Es ist insbesondere ein wichtiger Standortvorteil für Unternehmen und ein wichtiger Schritt zum Verfassungsziel gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen Landesteilen.
Für Kinder und ältere Menschen sind Bus und Bahn besonders wichtig, weil für sie der ÖPNV die einzige Möglichkeit der Mobilität ist. Nicht jeder Mensch hat oder will ein Auto, das muss endlich auch die Bayerische Staatsregierung verstehen und Mobilität ohne PKW als Daseinsvorsorge für das gesamte Land, nicht nur in Großstädten, anbieten.“