Krisenintervention für Kinder und Jugendliche kommt nach Mainkofen
(ra) Der Bezirksausschuss hat in seiner Sitzung am Dienstag den Weg frei gemacht für eine neue Einrichtung zur Krisenintervention und zum Clearing am Bezirksklinikum Mainkofen. Ziel ist eine wohnortnahe Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die in komplexen Problemlagen zwischen den Hilfen zur Erziehung und der Eingliederungshilfe fallen und bisher oft nicht erreicht werden.
Die geplante „Krisenintervention und Clearing-Stelle“ — kurz KiC — richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis achtzehn Jahren, die sich in einer akuten persönlichen, sozialen, pädagogischen oder psychischen Krise befinden. Die KiC soll einen intensiven, zeitlich begrenzten stationären Rahmen bieten und betroffene junge Menschen wieder in ein stabiles soziales Umfeld zurückführen. Als Kooperationspartner und künftiger Träger konnte die Stiftung Seraphisches Liebeswerk gewonnen werden; sie bringt breite Erfahrung in Eingliederungs- und Jugendhilfe mit.
Standort, Finanzierung und nächste Schritte
Die Arbeitsgruppe der Sozialverwaltung identifizierte Haus B8 am Bezirksklinikum Mainkofen als geeignetes und verfügbares Gebäude. Der Bezirk Niederbayern plant, das Objekt zu sanieren und baulich an die Anforderungen einer Kriseninterventionseinrichtung anzupassen. Das bayerische Sozialministerium sicherte bereits für 2025 eine Anschubfinanzierung in Höhe von 100.000 Euro zu. Das Baureferat kalkuliert bei 1.250 Quadratmetern Nutzfläche Gesamtkosten in einer Größenordnung von etwa vier bis fünf Millionen Euro.
Der Bezirksausschuss beauftragte die Verwaltung, die erforderlichen Planungsaufträge zu erteilen und die Detailplanung samt aktualisierter Kostenschätzung erneut vorzulegen. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich begrüßte die Entscheidung: Der Bezirk und die Jugendhilfeträger zögen nun gemeinsam an einem Strang, um differenzierte Betreuung, Behandlung und Begleitung für die bisher kaum erreichbaren jungen Menschen zu ermöglichen.