Konzell: Gemeinde möchte Mitspracherecht bei Haid 1 sichern
(ra) Mit der Absicht eine Privatbesitzers, mehrere Bauplätze in Haid erschließen zu wollen, ist der Konzeller Gemeindrat nicht ganz einverstanden. Bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch sprach sich das Gremium einstimmig gegen den Erlass einer Ortsabrundungssatzung bei Haid I aus. Kritisch sah die Gemeinderäte vor allem der Widerspruch zum Leerstandsmanagement, dem man in Zukunft in Konzell großes Gewicht einräumen will. Nicht zuletzt seien auch Bezugsfälle zu befürchten.
Geschlossene Zustimmung fand die Erhaltungssatzung „Haid 1“, mit deren Vorlage die Verwaltung in der zurückliegenden Sitzung beauftragt worden war. Wie Geschäftsleiterin Sonja Zankl erläuterte, unterliegt im Geltungsbereich der Satzung der Rückbau, die Errichtung, die Änderung oder Nutzungsänderung von baulichen Anlagen der Genehmigungspflicht der Gemeinde. Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften stelle eine Ordnungswidrigkeit dar. Bürgermeister Fritz Fuchs ergänzte, dass sich die Gemeinde damit ein Mitspracherecht über die Entwicklung dieser Fläche sichere. Das ganze Ensemble aus ehemaliger Brauerei, Gaststätte mit Stadel und Bierkeller sei ortsbildprägend und sowohl baulich wie auch kulturell wertvoll.
Beim Behandeln von Anträgen erhielt zuerst Bärbl Wagner als Vorsitzende der Kirchenverwaltung das Wort. Sie erläuterte die Details zur Sanierung des Müller`schen Grabmals. Jenes wurde 1860 als Grabmal der Brauereibesitzerfamilie Müller auf dem alten Friedhof in Konzell errichtet und zuletzt 1986 privat von Max Miethaner wieder aufgebaut und restauriert. Das Grabmal ist im Denkmalverzeichnis aufgeführt und hat imposante Ausmaße mit einer Gesamthöhe von 4,75 Meter. In der Gestaltung gleicht es einem Altaraufbau. Die Formen sind im Stil der Neugotik gehalten. Das Grabdenkmal ist die einzige „Erinnerung“ an den ehemaligen Konzeller „Kirchenfriedhof“ und soll daher stellvertretend für die auf diesem Kirchengrund ruhenden Verstorbenen verbleiben. Das Gremium entschloss sich darauf hin, sich durch die Gemeinde mit 2000 Euro an den Sanierungskosten zu beteiligen.
Für die Freiwillige Feuerwehr Konzell führte Kommandant Alfons Wals aus, dass in der nahen Zukunft ein akuter Fahrermangel absehbar sei. Nachbargemeinden gewähren daher bereits Zuschüsse, so die Geschäftsleiterin. Nach der Festlegung von Kriterien wurde die Festsetzung der Zuschusshöhe vertagt, weil noch unterschiedliche Meinungen zur Höhe der Führerscheinkosten bestehen.
Einigkeit herrschte im Gemeinderat, sich erneut an der Bündelausschreibung für die kommunale Strombeschaffung in Bayern von 2020 bis 2022 zu beteiligen. Es sollen 100 Prozent Ökostrom ohne Neuanlagenquote beschafft und Speziallose gebildet werden.
Zum Antrag der Stockabteilung auf Übernahme einer Bürgschaft ist mittlerweile die Stellungnahme des Landratsamtes eingegangen. Der seinerzeit nur mit einer Stimme Mehrheit gefasste Beschluss über 50.000 Euro muss demnach aufgehoben werden, weil nur 80 Prozent der gesamten Kreditsumme übernommen werden dürfen. Der Absenkung auf 40.000 Euro wurde dann mit 9 zu 2 Stimmen zugestimmt. Wie Fuchs betonte, blieben die grundsätzlichen Positionen zu diesem Vorgang auf beiden Seiten unverändert.
Ohne größere Aussprache erfolgte im weiteren Sitzungsverlauf einige Beschlüsse. So wird eine Erklärung mit dem Tourismusverband Ostbayern zur „MT-Route“ abgeschlossen. Damit werden im Wesentlichen die Rechtslage und Verkehrssicherung der Trans Bayerald-Route für Mountainbiker geregelt. Ebenso wurden die wiedergewählten Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr, Michael Attenberger und Daniel Zwickenpflug bestätigt.
Bürgermeister Fritz Fuchs informierte den Gemeinderat über den Angekündigten Gegenbesuch aus der Partnergemeinde La Carlota vom 15. bis 19. August 2018. Der Partnerschaftskreis treffe sich jetzt, um ein ansprechendes Programm dazu zu erarbeiten. Es soll auch versucht werden, die spanischen Gäste privat zu beherbergen, denn dadurch könnten sich intensive Bekanntschaften und Freundschaften bilden.