18. Oktober 2024
Landshut

Klinikum Landshut: Weitere Kapazitäten bei Intensivmedizin – Aufruf an Freiwillig

(ra) Das Klinikum Landshut bündelt seine Kräfte gegen das Coronavirus: Mehrere Stationen des Klinikums sind in der vergangenen Woche zu Covid-19-Stationen umfunktioniert worden. Wie es dazu am Montag heißt, würde das Klinikum damit eine Anordnung der Bundesregierung und des örtlichen Gesundheitsamtes umsetzen.

„Unsere oberste und wichtigste Aufgabe als Krankenhaus ist es nun, uns auf die Versorgung der vielen Coronavirus-Patienten vorzubereiten. Wir müssen derzeit damit rechnen, dass es auch bei uns so viele Intensiv-Patienten wie in Italien geben könnte“, so Geschäftsführer Dr. Philipp Ostwald. Der Schwerpunkt liege darin, mehr Beatmungs- bzw. Intensiv-Betten für lebensbedrohliche Coronavirus-Verläufe zu schaffen. Am Klinikum steht dafür inzwischen eine eigene Intensivstation zur Verfügung. In drei weiteren Ausbaustufen könne dann die Kapazität an Intensivplätzen weiter gesteigert werden.

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Für krankenhauspflichtige Covid-19-Patienten stehen weitere Normalstationen zur Verfügung. „Für uns gilt allerdings mittlerweile, dass jeder Patient potentiell corona-positiv sein kann, da die Ausbreitung schon so weit fortgeschritten ist.“ Um diese Covid-19-Stationen aufzubauen, werden seit vergangener Woche nicht dringliche und planbare Operationen und Behandlungen abgesagt. Grundsätzlich werden im Klinikum Landshut nur Patienten stationär behandelt, die eine so schwere Coronavirus-Erkrankung haben, dass ein Krankenhaus-Aufenthalt wirklich notwendig ist. „Für reine Isolationen haben wir keine Kapazitäten. Alle anderen Notfälle werden natürlich weiterhin behandelt“, so Dr. Ostwald.

Das Klinikum Landshut arbeitet bei der Krisenvorbereitung eng mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FÜGK) der Stadt Landshut zusammen. Diese wurde nach Ausrufen des Katastrophenfalles gebildet. Gemeinsam wird an der Beschaffung von zusätzlichen Beatmungsgeräten, Einsatz von zusätzlichem Personal, Versorgung mit Material und Sicherung des Klinikumsgebäudes gearbeitet. Über diese Einrichtung des Katastrophenschutzes findet auch eine Abstimmung mit den Aktivitäten des Landkreises statt.

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Besucherverbot:

Seit Samstag gilt außerdem gemäß der bayernweiten Ausgangsbeschränkung ein Besucherverbot. Ausnahmen sind nur nach Rücksprache für werdende Väter und im Sterbeprozess möglich. Um dies zu kontrollieren, sind die Eingänge des Klinikums jederzeit mit Sicherheitskräften besetzt. Einzelne persönliche Gegenstände (keine Blumen und Lebensmittel) können am Haupteingang abgegeben werden.
Für Geburten gilt aktuell am Klinikum Landshut: Werdende Mütter sollen sich nicht mehr persönlich, sondern telefonisch zur Geburt anmelden unter Tel. 0871/698-12493.

Werdende Väter dürfen bei der Geburt im Kreißsaal oder während des Kaiserschnitts dabei sein. Sie müssen jedoch einen Mundschutz tragen und frei von Erkältungssymptomen (z.B. Fieber, Husten, Schnupfen) sein. Außerdem dürfen sie 14 Tage vor Geburt nicht in Risikogebieten gewesen sein und keinen Kontakt zu einem bestätigten Covid-19-Patienten gehabt haben. Im Wochenbett dürfen Väter eine Stunde pro Tag zu Besuch kommen. Hier gelten die gleichen Voraussetzungen (keine Erkältungssymptome, kein Kontakt zu positiven Fällen, kein Aufenthalt in Risikogebieten). Bei weiteren Fragen können sich werdende Mütter an den Kreißsaal, Tel. 0871/698-3239, wenden.

Aufruf an freiwillige Helfer:

Limitierender Faktor für die Versorgung von Covid-19-Patienten wird auf Dauer sicherlich die Verfügbarkeit von medizinischem Personal sein. Das Klinikum sucht deshalb Helfer: Ärzte, Medizinstudenten im Praktischen Jahr, Pflegekräfte, Rettungssanitäter oder sonstiges medizinisches Personal. Auch weitere Helfer ohne medizinische Vorkenntnisse für Hilfstätigkeiten bzw. unterstützende Tätigkeiten in der Wirtschaft und Versorgung können sich gerne melden. Falls jemand bereit ist, mindestens 20 Stunden pro Wochen das Klinikum zu unterstützen, kann sich unter Tel. 0871/698-3017 oder per Mail an personal@klinikum-landshut.de melden. Bitte angeben: Name, Kontaktmöglichkeit, medizinisches oder pflegerisches Vorwissen und Verfügbarkeit.