Kann man mit Restholz fliegen?
(ra) Der Traum vom nachhaltigen Fliegen rückt näher, auch in Niederbayern. Die Flugplatz Straubing-Wallmühle GmbH und der Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land (ZAW-SR) haben eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um zu untersuchen, ob Restholz aus dem Aiterhofener Kompostierwerk und andere Biomasseabfälle als Treibstoffquelle im Flugverkehr nutzbar sind .
Ziel der Studie ist es, die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit der Herstellung von Biokerosin aus regionalen Reststoffen zu prüfen. Das Verfahren könnte als Nebenprodukt auch Biodiesel erzeugen, der etwa für die Müllabfuhr in der Region verwendet werden kann. Die Durchführung der Studie übernimmt die EDL Anlagenbau Gesellschaft mbH aus Leipzig, ein Unternehmen, das auf Raffinerietechnologien, chemische und petrochemische Prozesse sowie Spezialtechnologien spezialisiert ist.
„Wir freuen uns mit dem Projekt BAVARIA BIO FUELS eine Vorreiterrolle in Bayern einzunehmen“
Florian Kindzorra, Geschäftsführer der Flugplatz Straubing-Wallmühle GmbH
Partner dieses Projektes sind auch die Fraunhofer Projektgruppe sowie der TUM Campus Straubing. „BAVARIA BIO FUELS bündelt die Potenziale der Abfallentsorgung, der Land- und Forstwirtschaft, des Flugplatzbetriebes und der Wissenschaft in unserer Region“, freut sich Gangolf Wasmeier, Geschäftsleiter des ZAW Straubing, über die Zusammenarbeit.
Das Projekt hat das Interesse des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie geweckt, das Ende April eine Förderung der Machbarkeitsstudie in Höhe von 50 Prozent zugesagt hat.
Die verbleibenden Kosten tragen die Flugplatz Straubing-Wallmühle GmbH und der ZAW-SR zu gleichen Teilen. Erste Proben des Restholzes wurden bereits an das Studienteam geliefert. Nun bleibt es spannend, ob das Projekt zu praxistauglichen Lösungen für die nachhaltige Luftfahrt führen wird.