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Kann man ein Tier krankenversichern? – Was gibt es zu beachten?

(ra). In Deutschland sind alle Menschen per Gesetz verpflichtet, krankenversichert zu sein. Eine solche gesetzliche Vorschrift gibt es für Tiere, auch für Haustiere, nicht. Doch ist es trotzdem möglich, für sein Tier eine Krankenversicherung abzuschließen? Schließlich liegen den meisten Menschen ihre Haustiere sehr am Herzen, und sie möchten sie auch im Krankheitsfall gut versorgt wissen.

Eine Operation am Tier kann schnell ins Geld gehen, wenn das Tier nicht krankenversichert ist – Foto: Pixabay

Grundsätzlich ist es möglich, eine Krankenversicherung für sein Haustier abzuschließen. Nicht für alle Haustiere ist dies sinnvoll, da in einigen Fällen die Kosten für die Krankenkasse die Kosten der tatsächlichen Behandlungen übersteigen. In anderen Fällen kann es aber durchaus Sinn machen. Dies gilt vor allem dann, wenn plötzlich unerwartete OPs anstehen.

Was kostet eine Haustier-Krankenversicherung?

Was eine Krankenversicherung für Haustiere kostet, hängt von mehreren Faktoren ab. Zum einen von der Tierart: Ein Pferd zu versichern ist teurer, als eine Krankenversicherung für eine Katze abzuschließen. Eine Katze oder auch ein Hund lässt sich ab ca. 10 Euro im Monat versichern, bei einem Pferd dagegen werden es schnell mal 150 Euro.

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Außerdem hängen die Kosten vom Alter des Tieres ab. Je jünger da Tier, desto besser die Konditionen. Ist das Tier schon älter, steigen die Kosten, ebenso wenn es schon Vorerkrankungen hat. Nicht alle Versicherer nehmen Tiere mit Vorerkrankungen an. Hat ein Pferd beispielsweise fortgeschrittenes Asthma, kann es passieren, dass die Versicherer eine Krankenversicherung ablehnen.

Auch die Rasse spielt eine Rolle und gerade bei Katzen auch die Frage, wie die Tiere gehalten werden. Für Wohnungskatzen zahlt der Halter einen anderen Satz als für Freigänger. Auch eine Rolle spielt, ob die Krankenversicherung nur für OPs oder auch für allgemeine Leistungen abgeschlossen wird und wie hoch der Eigenanteil ist.

Welche Tiere können versichert werden?

Versichert werden können Hunde, Katzen, Pferde und andere Großtiere wie Alpakas oder Esel. Kleine Nagetiere dagegen können nicht bei allen gängigen Versicherern versichert werden. Es gibt nur wenige Anbieter für eine Krankenversicherung für Kleintiere. Diese sind dann auf die Bedürfnisse der Halter von Kaninchen, Meerschweinchen oder anderen Kleintieren speziell angepasst.

Katze und Hund – Foto: Pixabay

Wie wird mit der Krankenversicherung abgerechnet?

Eine Haustier-Krankenversicherung rechnet in der Regel nicht mit dem Tierarzt direkt ab. Die Abrechnung erfolgt über den Tierhalter. Dies bedeutet, dass der Tierarzt eine Rechnung an den Tierhalter ausstellt und dieser sie begleicht. Anschließend wird die Rechnung an die Krankenversicherung weitergeleitet und von dieser auf das Konto des Tierhalters erstattet. Je nach Abkommen in der Versicherungspolice wird bei der Erstattung ein Eigenanteil abgezogen. Diese Abrechnungsart entspricht der einer Privatversicherung.

Gibt es Wartezeiten?

Beinahe alle Versicherer für Tiere haben eine gewisse Wartezeit. Dies bedeutet nicht, dass man warten muss, bis man sein Tier versichern kann, sondern dass es eine Wartezeit zwischen Abschluss der Versicherung und Krankheitsfall gibt, in der das Tier tatsächlich noch nicht versichert ist. Was bedeutet dies?

Wird das versicherte Tier kurz nach Abschluss der Versicherung krank, müssen die entsprechenden Tierarztkosten selbst getragen werden. Damit soll verhindert werden, dass Tiere versichert werden, die eigentlich bereits gesundheitliche Schäden haben, die vom Tierhalter verschwiegen wurden. Wie diese Wartezeiten ausfallen, ist sehr unterschiedlich und von Versicherung zu Versicherung anders geregelt.

Ist der Abschluss einer Haustier-Krankenversicherung sinnvoll?

Ob der Abschluss einer Krankenversicherung für das Haustier sinnvoll ist, lässt sich kaum pauschal beantworten. Gerade wenn plötzliche Operationen anstehen, kann das schnell ins Geld gehen, wenn keine Versicherung abgeschlossen wurde. In manchen Fällen kann es aber auch sinnvoller sein, stattdessen für einen solchen Fall Geld zur Seite zu legen. Wer sich lieber im Notfall keine Gedanken um Geld machen möchte, ist aber mit einer Krankenversicherung für das Tier sicherlich gut beraten.