Region Straubing

„Jesus Christ als Superstar“ im Straubinger Theater am Hagen

(ra) Jesus im Zentrum einer Rock-Oper? Was in den 70er Jahren noch gewagt erschien, gehört heute zum Kanon der Musicalliteratur. Unerhört modern und extrem ohrwurmhaltig sind Text und Musik von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice bis heute geblieben. Das Landestheater Niederbayern bringt jetzt eine Neuinszenierung des Klassikers „Jesus Christ Superstar“ heraus. Premiere im Straubinger Theater am Hagen ist am 22. November um 19.30 Uhr.

Gott ist Mensch geworden. Jesus aber ist hier kein überhöhtes, entrücktes Wesen, sondern ein ganz normales Individuum mit Hoffnungen, Zweifeln und Ängsten. Wir durchleben mit ihm die letzten sieben Tage seines irdischen Dasein, vom Einzug in Jerusalem über das Letzte Abendmahl und den Verrat des Judas bis zur Geißelung und Kreuzigung. Judas als die heimliche Hauptfigur des Stückes ist nicht so sehr Verräter als vielmehr Warner vor der Vereinnahmung Jesu durch die Massen. Die Stilisierung des Gefährten, der seine eigentliche Mission zu vergessen scheint, betrachtet Judas zunehmend mit Sorge, auch weil er fürchtet, dass die Situation bald eskalieren könnte. Und er behält Recht damit: Als sich die Stimmung im Volk dreht, sind es die gleichen Menschen, die eben noch ihrem Superstar zujubelten, die jetzt seine Kreuzigung verlangen. Jesus muss das grausamste vorstellbare Leiden, das langsame Sterben am Kreuz, erdulden, um den Menschen zu erlösen.

Für Landestheater-Intendant Stefan Tilch, der „Jesus Christ Superstar“ zwischen historischem Passionsspiel und Moderne in Szene setzen wird, handelt es sich zweifellos um eine der größten Geschichten der Menschheit. „Religion als solche ist eine wunderbare Sache. Es ist kein Wunder, dass sich zu allen Zeiten und bis in jeden Winkel der Erde hinein Religionen entwickelt haben, es scheint ein Urbedürfnis des Menschen zu sein, an etwas Höheres zu glauben. Problematisch wird es erst dort, wo sich Hierarchien herausbilden und persönliche Befindlichkeiten ins Spiel kommen, die die Religion korrumpieren.“

Jesus wird alternierend von Jeffrey Nardone und Andreas Schneider gesungen. Als Judas und Maria Magdalena kehren Tobias Ulrich und Nadine Germann ans Landestheater Niederbayern zurück. In weiteren Rollen: Szymon Chojnacki (Kaiphas), Mathew Habib (Annas), Peter Tilch (Pilatus), Oscar Imhoff (Herodes). Das Bühnenbild gestaltet Karlheinz Beer, die Kostüme Dorothee Schumacher, für die Choreografie ist Evgenia Itkina verantwortlich. Es spielt die Niederbayerische Philharmonie unter GMD Basil H. E. Coleman.

Premiere im Straubinger Theater am Hagen ist am Dienstag, 22. November um 19.30 Uhr. Vor der Premiere gibt es um 18.45 Uhr eine kostenlose Kurzeinführung im Foyer. Weitere Vorstellungen folgen am 17., 18. und 31. Januar sowie am 1. Februar jeweils um 19.30 Uhr. Karten gibt es beim Amt für Tourismus der Stadt Straubing (Tel. 09421/944 307) und an der Abendkasse ab einer Stunde vor der Vorstellung. Reservierungen können nur jeweils sieben Tage vor Vorstellungsbeginn berücksichtigt werden. Es gilt der Straubing-Pass.