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Informationsabend zum Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin am Klinikum

(ra) Die Entwicklung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin ist ein großes Thema, um den hausärztlichen Nachwuchs zu fördern. Flächendeckend haben sich in Bayern inzwischen Weiterbildungsverbünde etabliert. Die Verbundweiterbildung ist eine wichtige Säule, die auch am Klinikum Landshut den angehenden Fachärzten eine strukturierte Weiterbildung gewährleistet, bei der sie viele Fachbereiche kennenlernen und umfassend betreut werden.

Von links: Dr. Dagmar Schneider, Leiterin der Koordinierungsstelle für Allgemeinmedizin, Dr. Marian Poetzsch, Oberarzt Notaufnahme, Medizinische Klinik II, Dr. Josef Ausmann, Hausarzt aus Furth, Dr. Andrea Penger, Weiterbildungsassistentin für Allgemeinmedizin, Prof. Dr. Dr. Matthias Dollinger, Chefarzt der Medizinischen Klinik I am Klinikum mit Dr. Reinhard Herterich, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Pädiatrie am Kinderkrankenhaus St. Marien. – Foto: Klinikum

Wie der Nachwuchs fit für die Hausarztpraxis gemacht wird und welche Vorteile der Zusammenschluss aus der Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin der Bayerischen Landesärztekammer (KoStA), des Klinikums und den beteiligten Praxen bietet, wurde am Mittwoch bei einem Informationsabend am Klinikum vorgestellt.

Chefarzt Prof. Dr. Dr. Matthias Dollinger, Leiter des Weiterbildungsverbunds am Klinikum, begrüßte mehr als 50 Besucher. Die Resonanz zeige das große Interesse an der Allgemeinmedizin. „Wir können am Klinikum stolz sein, dass wir in der Weiterbildung eine Rotation in jede Fachabteilung anbieten können“, sagte Prof. Dollinger.

Sein besonderer Dank galt dem Kinderkrankenhaus und dem Bezirkskrankenhaus als Partnerkliniken. Warum die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin so wichtig ist, darauf ging Oberarzt Dr. Marian Poetzsch ein. Der Mentor für Allgemeinmedizin am Klinikum hatte selbst 2005 mit der Weiterbildung begonnen, damals noch ohne festen Ansprechpartner. Seine große Motivation war das Bild des Allgemeinmediziners, das er durch seinen Vater bekam. „Er war ein klassischer Landarzt. Das Vertrauensverhältnis zu den Patienten ist hier besonders wichtig.“

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Der Leiter der internistischen Notaufnahme stellte den Rotationsplan der Weiterbildungsassistenten am Klinikum dar, insbesondere die Bedeutung, dabei ein Jahr in der Notaufnahme zu verbringen. Sie sei eine wichtige Schnittstelle, um „das große Ganze“ zu sehen. Dass es viele gute Gründe gibt, die Weiterbildung am Klinikum zu absolvieren, weiß Poetzsch: „Wir haben im Haus viele verschiedene Fachabteilungen und können die Rotation in den Bereichen Pädiatrie und Psychiatrie mit unseren Partnerkliniken anbieten“. Zudem gibt es Kooperationen mit Hausärzten. Die Weiterbildung ist strukturiert und es gibt immer einen Ansprechpartner für den jungen Nachwuchs, so Poetzsch.

Ihre Erfahrungen aus der Praxis schilderte Weiterbildungsassistentin Dr. Andrea Penger. Für sie war ein Praktikum bei einem Hausarzt Basis für ihre Entscheidung, die Weiterbildung zu absolvieren: „Ich war beeindruckt, das Spektrum dieses Allrounders zu sehen“. Penger erzählte auch von dem hilfreichen Austausch unter Kollegen bei den Seminartagen der KoStA und den wertvollen Erfahrungen in der Kinderheilkunde, die sie am Kinderkrankenhaus St. Marien sammeln konnte. Derzeit ist sie ein halbes Jahr am Klinikum, seit April in der Unfallchirurgie in der Notaufnahme, ab Juli in der Gefäßchirurgie. „Ich konnte mir meine Wunschfächer aussuchen. Es macht sehr viel Spaß. Ich werde fit gemacht für die Hausarztpraxis und hoffe, dass viele jungen Kollegen diesen Weg ebenfalls gehen.“

Beratend zur Seite stand ihr immer Dr. Josef Ausmann aus Furth. Er sprach über die Weiterbildung aus Sicht eines Hausarztes. Ausmann begrüßt die strukturierte Weiterbildung sehr. Der Verbund sei die einzige Möglichkeit, im Querschnittsfach Allgemeinmedizin auszubilden. Um als Hausarzt bei Patienten im Alter von 0 bis über 100 Jahre alle Krankheitsbilder einordnen zu können, sei es wichtig, viele Abteilungen zu durchlaufen. Für ihn hat die Betreuung durch einen niedergelassenen Kollegen einen besonderen Stellenwert, vor allem, um die Strukturen in der Region kennenzulernen und den Nachwuchs gemeinschaftlich beraten zu können.

Dr. Dagmar Schneider, Leiterin der Koordinierungsstelle, stellte ihre Aufgaben, den Weiterbildungsgang sowie das Kompetenzzentrum Weiterbildung Bayern vor. Viel Lob fand sie für den „vorbildlichen“ Weiterbildungsverbund am Klinikum. „Nicht überall läuft es so wie hier. Ich bin begeistert von der Qualität in Landshut.“ Schneider zeigte auch Einblicke in die tägliche Beratungsarbeit der KoStA und gab einen Ausblick auf die neue Weiterbildungsordnung. Einig war sie sich mit Dr. Ausmann, was das Mentoring betrifft. „Beides ist wichtig, hausärztliche Mentoren und Ansprechpartner im klinischen Bereich“, so Schneider.