IG Metall ruft bei der SPIE SAG GmbH zum Warnstreik auf
(ra) Die IG Metall setzt ihre Warnstreiks auch in dieser Woche unvermindert fort. Am Montag hatte die Metallgewerkschaft die Beschäftigten der SPIE SAG GmbH zu einer zweistündigen Warnstreikkundgebung am regionalen Hauptsitz in Ergolding aufgerufen. Rund 320 Teilnehmer folgten dem Aufruf der Gewerkschaft, um lautstark ihrem Unmut über die Verweigerungshaltung des bayerischen Arbeitgeberverbandes in der aktuellen Tarifrunde Luft zu machen.
Die Besonderheit hierbei: Die Mehrzahl der Anwesenden waren Monteure, die nicht wie üblich Montagmorgen auf die Baustellen gefahren waren, sondern sich auf den zum Teil weit über 100 Kilometer langen Weg nach Ergolding gemacht hatten. Aber auch viele Mitarbeiter*innen aus anderen Service-Büros, wie Schönau, Aicha vorm Wald, Ampfing und Garching waren nach Ergolding gekommen. Bastian Lindenmayer, Betriebsbetreuer der SPIE SAG GmbH von Seiten der IG Metall Landshut, machte in seiner Rede noch mal deutlich, dass die Beschäftigten dringend eine ordentliche Erhöhung der Entgelttabellen benötigen. „Wer die Preise kennt, fordert acht Prozent“ rief er den Anwesenden zu, die diese Aussage mit Applaus kommentierten.
Auch die seit Jahren nicht mehr gestiegenen Auslösesätze für Montage-Arbeit scheinen die Monteurs-Seele zum Kochen zu bringen. So war „Gibt‘s bei der Auslöse nicht mehr, bleibt die Baustelle in Zukunft leer“ auf einem der Transparente zu lesen, welches die Teilnehmer in die Luft hielten. Diesem speziellen Thema bei der SPIE SAG GmbH nahm sich Rainer Treidl, Betriebsratsvorsitzender am Standort Ergolding und stellvertretender GBR-Vorsitzender an. „Unsere Monteure verdienen eh sehr gut, so die Aussage unseres Arbeitgebers, der mittlerweile jeglichen Bezug zur Realität verloren hat und keine Ahnung hat, was das Leben auf Montage kostet“, so Treidl.
Den Abschluss machte Benjamin Freund, Mitglied der bayerischen Verhandlungskommission der IG Metall. Er informierte die Warnstreikteilnehmer über die aktuelle Situation im Rahmen der Verhandlungen und das weitere Vorgehen der IG Metall, sollten sich die Arbeitgeber nicht bald einen Schritt auf die IG Metall zubewegen. Bis zum Ende der Kundgebung gegen 11 Uhr konnten die Warnstreikenden dann sogar noch ein paar Sonnenstrahlen genießen, die hatte sich mittlerweile durch den Nebel gekämpft und bildete damit ein schönes Kontrastprogramm zu den beiden Warnstreiks in den Jahren 2018 und 2021 die von Schneeregen und eisigen Temperaturen gekennzeichnet waren.