Grüne fordern Mobilitätsgarantie für den Landkreis Landshut
(ra) Dem Öffentlichen Personennahverkehr komme auch in Pandemiezeiten eine Schlüsselrolle für das Gelingen der Mobilitätswende und somit effektivem Klimaschutz zu, darin waren sich am Montag die Grünen Kreistagsfraktionsvorsitzenden Marlene Schönberger und Martin Schachtl sowie der Geschäftsleiter des Landshuter Verkehrsverbundes Dr. Christoph Häusler und Katharina Popov, Sachgebietsleiterin ÖPNV und Schülerbeförderung am Landratsamt Landhut einig.
Wie katharina Popop erklärte, habe der Landkreis einige Anstrengungen auf sich genommen, um auch unter Corona Bedingungen einen funktionierenden Busverkehr zu garantieren: „Seit Beginn der Pandemie erleben wir, dass einige Menschen Sorgen bezüglich der Ansteckungsgefahr im ÖPNV haben. Oft hören wir beispielsweise, dass Eltern mehr als zuvor dazu tendieren, ihre Kinder mit dem Auto in die Schule zu fahren. Diese Sorgen sind unbegründet. Um vor allem das morgendliche Gedränge in den Bussen zu verhindern bietet der Landkreis bei den Schulbussen seit einigen Wochen 39 zusätzliche Fahrten an. Bayernweit gehören wir zu den Spitzenreitern beim Einsatz von Verstärkerbussen“.

Dr. Christoph Häusler fügt hinzu: „Im gesamten ÖPNV herrscht Maskenplicht. Wir beobachten das und können bestätigen, dass unsere Fahrgäste sich in aller Regel an die Gebote halten. Nach einer Studie des Robert Koch Instituts sind nur 0,2 Prozent aller Coronainfektionen auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzuführen. Der ÖPNV ist damit sicher“.
Ein Schwerpunkt des Gespräches war die geplante Verstärkung der Buslinie zwischen Buch am Erlbach und Moosburg. Dazu führte Marlene Schönberger an: „Wir wünschen uns, dass wir die Linie von Buch nach Moosburg so gestalten, dass sie ein Pilotprojekt und Vorbild für den ganzen Landkreis werden kann. Im Vorgriff auf den Nahverkehrsplan können wir schon jetzt anfangen das ÖPNV Netz im ganzen Landkreis Stück für Stück aufzubauen“. Wichtig sei es nun, verkehrliche Ziele abzustecken und dann über die besten Maßnahmen zu diskutieren.
Martin Schachtl stellte klar: „Wir Grüne wollen eine Mobilitätsgarantie, auch ohne eigenes Auto. Das bedeutet, dass es unser langfristiges Ziel ist, mit Fahrrad, Bus und Bahn jederzeit schnell, bequem und günstig quer durch den Landkreis, aber auch durch ganz Bayern fahren zu können. Carsharing soll das Angebot ergänzen. Dabei ist klar, dass mehr Fahrten, ein dichterer Takt und günstige Tarife Geld kosten und bei entsprechendem finanziellen Engagement des Landkreises möglich werden können. Mobilität für alle ist also letztlich eine Frage der Prioritätensetzung und eine politische Entscheidung“.
Die Frage, wie es im Landkreis mit dem ÖPNV konkret weitergehen soll, liegt spätestens seit Beginn der vorbereitenden MVV-Verbunderweiterungsstudie auf dem Tisch. „Um zukunftsfähige Entscheidungen treffen zu können, brauchen wir konkrete, unabhängige Informationen. Wir wünschen uns eine unabhängige Studie zum Bedarf in der Region sowie ein Modell des Verkehrsraums Landshut und Umgebung, um genau analysieren zu können, wie wir wo welche Linien am geschicktesten verstärken können“, fordert Marlene Schönberger. Mit einem solchen Modell könnten die Kosten für den Landkreis, aber auch der Bedarf an alternativen Mobilitätskonzepten, wie beispielsweise Rufbussen, abgeschätzt werden, so die beiden Fraktionsvorsitzenden.