Großbrand in Straubing – Schadenshöhe mindestens fünf Millionen Euro – Update 5
(jh) Kurz nach 23 Uhr wurde eine Rauchentwicklung aus dem Dachstuhl des früheren Jugendfreizeitzentrums in der Petersgasse in Straubing entdeckt. Inzwischen ist ein Großaufgebot an Feuerwehren, der Rettungsdienst und die Polizei zum Brand ausgerückt. Das Gebäude war als Lehrstuhlgebäude des TUM Campus Straubing vorgesehen.
Kurz nachdem die Rauchentwicklung am Dachstuhl des Gebäudes festgestellt wurden, schlugen auch schon die ersten Flammen aus zwischen den Dachziegeln hervor. Innerhalb weniger Minuten entwickelte sich daraus ein Flammenmeer. Momentan sind die Einsatzkräfte der Feuerwehren dabei, den Brand einzudämmen. Ob der Dachstuhl und das Gebäude zu retten ist, kann noch niemand vor Ort sagen. Das Gebäude wurde erst aufwendig renoviert. Es sollte zukünftig zum Wissenschaftszentrum gehören.
Update 2 um 0.45 Uhr:
Gegen Mitternacht stand der gesamte Dachstuhl in Flammen. An allen Ecken loderten die Flammen empor. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden die Anwohner darauf hingewiesen, Türen und Fenster zu schließen. Am Unglücksort sind inzwischen auch Oberbürgermeister Markus Pannermayr und der Leitende Baudirektor Wolfgang Bach eingetroffen. Die Erinnerungen an den Brand im Historischen Rathaus vor fast elf Monaten sind allen vor Ort wieder erwacht.
Auch in diesem Unglücksfall handelt es sich um ein historisches, unter Denkmalschutz stehendes Gebäude. Einst ein Krankenhaus, viele Jahre später ein Jugendfreizeitzentrum und am Schluss die Herberge des Jugendamtes. Vor zwei Jahren wurde damit begonnen, das zweigeschossige Gebäude zu sanieren, denn inzwischen ist das großräumige Haus dem Freistaat überlassen worden, der es für das Wissenschaftszentrum nutzen will.
Wie OB Markus Pannermayr vor wenigen Minuten erklärte, sollten darin Lehrstühle und Verwaltungsräume untergebracht werden. Außerdem wurde ein größerer Raum für einen Hörsaal hergerichtet. Die Sanierungs- und Neugestaltungsmaßnahmen wären kurz vor dem Abschluss gestanden.
Leitender Baudirektor Wolfgang Bach geht zum gegenwärtigen Zeitpunkt davon aus, dass mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Ausbreiten des Feuers nicht auf die sanierten Räume übergreifen werden, denn zwischen Dachstuhl und dem ersten Obergeschoss wurde eine Betondecke eingezogen. Dennoch dürfte der Wasserschaden enorm sein.
Neben Feuerwehren aus dem Stadtgebiet wurden auch Feuerwehren aus dem Landkreis angefordert. Der Rettungsdienst steht gemeinsam mit Notärzten am Brandort. Glücklicherweise gab es bislang keine Verletzte. Vertreter von Polizei und Kripo konnten zur Brandursache noch keine Angaben machen.
Update 3 um 2 Uhr:
Die Flammen haben den gesamten Dachstuhl zerstört. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sind noch dabei die restlichen Glutnester zu erkunden und zu löschen. „Das Feuer griff glücklicherweise nicht auf den restlichen Gebäudeteil über“, so Leitender Baudirektor Wolfgang Bach gegenüber regio-aktuell24. Dennoch dürfte der Brandschaden in Millionenhöhe liegen. Im Bereich des Dachstuhls waren ein modernes Heiz- und Lüftungssystem installiert worden. Das ist dem Feuer – genauso wie der der Dachstuhl – komplett zum Opfer gefallen.
[su_slider source=“media: 27664,27662,27663,27665″ limit=“40″ height=“400″ responsive=“no“ title=“no“ speed=“500″]
Fotos: Haas
Doch damit nicht genug. Das Wasser drang durch die Betondecke zwischen erstem Obergeschoss und Dachstuhl hindurch und breitete sich bis ins Erdgeschoss aus. Dort stand gegen 1.30 Uhr das Wasser bei zehn bis 15 Zentimeter Höhe. Zur aufwendigen Sanierung des historischen Gebäudes zählte unter anderem auch die Dämmung der Außenwände. Inwieweit diese jetzt vernichtet sind, kann Bach zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen.
Ähnlich wie beim Rathausbrand, stand auch die Sanierung des ehemaligen Jugendfreizeitzentrums/Jugendamtes kurz vor dem Abschluss. Noch in diesem Jahr hätte der universitäre Betrieb in dem Gebäude aufgenommen werden sollen. Damit wird es jetzt erst einmal nichts. Wie hoch der Schaden ist, kann in dieser Nacht noch nicht gesagt werden. Aber bei einem Sanierungsvolumen von fast vier Millionen Euro dürfte durch den Brand ein nicht unerheblicher Teil vernichtet worden sein.
Update um 8 Uhr
[su_youtube url=“https://youtu.be/giUia5ZGYL0″ responsive=“no“]
Die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern in Straubing berichtet: Das kurz vor der Fertigstellung zum Verwaltungsgebäude des Wissenschaftszentrums Straubing stehende Gebäude (vormals Jugendzentrum der Stadt Straubing) brannte aus bislang unbekannter Ursache völlig aus. Die Bauarbeiten waren zum frühen Abend bereits beendet. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Außenmauern stehen noch. Es ist fraglich, ob das Gebäude noch erhalten werden kann. Der Schaden wird auf mindestens fünf Millionen Euro geschätzt. Die KPI Straubing hat die Sachbearbeitung übernommen.
Update, 9. Oktober um 13.30 Uhr
Wie die Polizei vor kurzem mitteilte lägen derzeit keine Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung vor. Eine Brandgutachterin des Bayerischen Landeskriminalamtes habe die Brandstelle am Samstag untersucht und ist in die Ermittlungen eingebunden. „Die Kripo Straubing ermittelt in alle Richtungen“, heißt es. Das Gebäude ist abgesperrt, da der Dachstuhl durch den Brand einsturzgefährdet ist.