„Gefundenes“ Schwert sorgt bei Kreisarchäologen für Erstaunen
(ra) Für die Mitarbeiter der Kreisarchälogie im Landkreis Landshut gehören Funde zum Tagesgeschäft – doch dieser „Fund“ hat bei Dr. Thomas Richter und seinen Kollegen für Erstaunen gesorgt: Bei einer archäologischen Ausgrabung in der Gemeinde Postau wurde Anfang November über Nacht ein „Sax“ abgelegt – wer diese historische Waffe gefunden hat und woher sie stammt, ist unklar.
Eine Sprecherin des Landratsamtes Landshut berichtete am Mittwoch, dass diese „Sax“ ein einschneidiges Hiebschwert und zur Zeit der Bajuwaren die am weitestenverbreitete Nahkampfwaffe gewesen sei. Die Klinge des gefundenen Objekts ist etwa 47 Zentimeter lang und stammt – aufgrund der Form – vermutlich aus dem fortgeschrittenen 7. Jahrhundert nach Christus. „Das Stück ist erstaunlich guterhalten und stammt wahrscheinlich aus dem fortgeschrittenen 7. Jahrhundert. Die Waffe wurde oberflächlich gereinigt, vermutlich mit einer Stahlbürste. Eine professionelle Restaurierung wurde aber nicht vorgenommen“, erklärt Richter.
Fest steht: DerFund kann nicht aus der Postauer Ausgrabung stammen. Die Waffe wurde an andererStelle im Rahmen von Bau- oder anderen Erdarbeiten gefunden wurde. Auch einenSammelfund, die bei Pflugarbeiten häufiger zu Tage treten, können die Expertenausschließen. „Die Fundumstände könnten uns aber Aufschlüsse geben, an welcherStelle des Landkreises sich eine frühe Bajuwarische Siedlung odermöglicherweise ein noch nicht bekannter Begräbnisplatz aus dieser Zeit befindet – der Fund ist für uns also extrem spannend.“
Deshalb bittet Kreisarchäologe Richter den Finder, sich zu melden. Der hat aber keinerlei Konsequenzen zu fürchten, unabhängig davon ob er das Schwert vor kurzer Zeitoder bereits vor mehreren Jahren gefunden hat – die Meldung wird als gewöhnliche Fundmeldung behandelt.