Landkreis Landshut

Diagnose Brustkrebs – wie geht es weiter?

(ra) PD Dr. Lorenz Rieger, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Landshut-Achdorf, und sein Team informierten am Dienstagabend im Rahmen des diesjährigen Patienteninformationstags Brustkrebs über Therapiemöglichkeiten sowie Ernährung und die Kommunikation mit Angehörigen bei Krebs.

„Für Patienten mit der DiagnoseBrustkrebs gibt es inzwischen eine Vielzahl an Behandlungsmöglichkeiten“, sagte PD Dr. Rieger. Dadurch habe sich die Prognose zwar deutlich verbessert, die Entscheidungsfindung, für welchen Patienten welche Therapie am besten geeignetist, sei dadurch aber deutlich komplexer geworden. 

Um den Tumor vollständig zu entfernen, biete sich bei kleinen Tumoren eine brusterhaltende Operation an. Bei großen Tumoren müsse nicht zwingend die Brust entfernt werden: In manchenFällen könne der Tumor vor der Operation durch eine Chemotherapie verkleinertund anschließend brusterhaltend entfernt werden.

„Ziel der Behandlung bei Brustkrebs ohne Metastasen ist die vollständige Entfernung des Tumors, die Verhinderung eines Lokalrezidives sowie die Verhinderung einer Fernmetastasierung“, erklärte PD Dr. Rieger.

 Im Verlauf seines Vortrags ging PD Dr. Rieger außerdem der Frage nach, wie das Auftreten von Fernmetastasen verhindert werden kann. „Die Antihormontherapie kommt bei Brustkrebs dann zur Anwendung, wenn es sich um einen hormonempfindlichen Tumor handelt – dies ist bei rund 70 Prozent der Patienten der Fall“, sagte PD Dr. Rieger.

Als weitere Therapiemöglichkeiten stünden die Chemotherapie, Antikörpertherapie sowie die Immuntherapie zur Wahl. „Metastasierter Brustkrebs ist wie eine chronische Krankheit: Kann man die Erkrankung nicht mehr heilen, kann man trotzdem noch viele Jahre damit leben“, betonte PD Dr. Rieger. 


„Wichtig ist ein rationaler Einsatz der Medikamente und Substanzen, denn ‚viel hilft viel‘ gilt in diesem Fall definitiv nicht.“

PD Dr. Lorenz Rieger

Anschließend informierte Damnali Gamze von der Hämatologisch-Onkologischen Praxis in Landshut über die Ernährungbei Krebspatienten. Sie betonte, dass Diäten bei Krebs nicht sinnvoll seien, da eine normale, gesunde, ausgewogene Ernährung ausreichen würde. Weiter gab Dr.Ursula Vehling-Kaiser von der Hämatologisch-Onkologischen Praxis Hinweise, was bei der Chemo- und Hormontherapie zu beachten ist. Im Rahmen des letzten Vortrags referierte Dr. Barbara Eberhardt, Fachärztin in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Landshut-Achdorf, über die richtige Kommunikation mit Angehörigen bei Krebs. Im Anschluss an die Veranstaltung nutzen die Patientinnen die Möglichkeit, persönliche Fragen zum Thema Brustkrebs an Chefarzt PD Dr. Rieger und sein Team zu stellen.