Fussball

FSV VfB Straubing gibt im Lokalderby erneut sicher geglaubten Sieg aus der Hand

(ak) … und täglich grüßt das Murmeltier. Dieser Filmklassiker beschreibt die momentane Situation beim FSV VfB Straubing perfekt. Zum wiederholten Male in dieser Saison schenkte das Team von Torsten Holz einen sicher geglaubten Sieg in der Nachspielzeit her. Dabei sahen am Samstag die über 400 Zuschauer im Lokalderby zwischen dem FSV VfG und dem Aufsteiger SV Türk Gücü zwei grundverschiedene Halbzeiten.

Florian Folger (FSV VfB – Kopfball) und Makamba Sidebe (schwarzes Trikot) lieferte sich packende Zweikämpfe – Foto: FSV VfB Straubing/Claudia Wolf

War vor der Pause der SV Türk Gücü deutlich spielbestimmend, dominierte den zweiten Durchgang der Gastgeber FSV VfB. Während der SV Türk Gücü außer einem klaren Abseitstreffer kein Tor gelangte nutzte die Heimelf zumindest zwei von den gut sechs „100-prozentigen Chancen“. Dabei gelang Gabriel Franceschini Machado ein Doppelpack zum 2:0. Die erneut extrem schwache Chancenverwertung der Heimelf brachte dann aber zu Spielende den Gästen einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn. Erst sorgte Asllan Shalaj mit einem verwandelten Foulelfmeter für den 1:2-Anschlusstreffer. In der Nachspielzeit gelang dann Szilar Viraq mit einem Volleyschuss noch der 2:2-Ausgleichstreffer.

Türk Gücü legte unter der ausgezeichneten Spielleitung von Schiedsrichter Maximilian Scheungrab vom Anpfiff weg los wie die Feuerwehr und in der fünften Minute hatte der SV-Anhang den Torjubel auf den Lippen. Almir Mesanovic hatte das Leder zu Clirim Ndrecaj gespielt. Dieser nagelte das Leder aus der Drehung aus knapp acht Metern an das rechte Lattenkreuz. In der 28. Minute konnte FSV VfB-Torwart Alexander Kister einen Gewaltschuss von Almir Mesanovic mit einer Glanzparade entschärfen. Den Abpraller versenkte Ndrecaj im Hausherrentor. Doch dieser stand klar im Abseits und der Treffer wurde zu Recht nicht gegeben. Kurz vor der Pause meldete sich dann auch die Heimelf im Spiel an, doch ein Kopfball von Florian Folger und ein strammer Flachschuss von Felix Jobst verfehlten jeweils knapp das Ziel.

Julian Weber (am Ball) lieferte eine bärenstarke Partie ab – Foto: FSV VfB Straubing/Claudia Wolf

Nach dem Seitenwechsel übernahm dann der FSV VfB klar das Kommando auf dem Platz. In der 53. Minute war Gabriel Franceschini Machado zur Stelle und köpfte einen punktgenauen Freistoß von Pavel Panafidin zur 1:0-Führung ein. Keine 180 Sekunden spielte der bärenstarke Julian Weber den Ball punktgenau Max Legler in die Gasse. Doch alleine vor dem Gästetor blieb SV-Torwart Simon Dorfner Sieger. Wieder drei Minuten später folgte ein toller Sololauf von Legler über den halben Platz. Aber auch diesmal war im nächsten 1:1-Duell bei Dorfner Endstation. In der 64. Minute steuerte diesmal Florian Folger alleine auf das Tor von Türk Gücü zu. Auch dessen Schuss ging links am Tor vorbei. Kurz darauf das überfällige 2:0 für den FSV VfB. Einen herrlichen Spielzug über Julian Weber und Felix Jobst vollendete Gabriel Franceschini Machado mühelos zum 2:0.

In der 73. Minute luchste Max Legler dem letzten Mann von Türk Gücü das Leder ab und steuerte erneut alleine auf das Gästetor zu. Auch diese Chance wurde nicht genutzt – Endstation erneut Torwart Simon Dorfner. Türk Gücü war mausetot – bis zur 85. Minute. Nach einem völlig unnötigen Foulspiel im FSV VfB-Strafraum gab es einen völlig berechtigten Elfmeter und diesen verwandelte Asllan Shalaj – wenn auch mit etwas Glück – zum 1:2-Anschlusstreffer. Nun war Türk Gücü da und wurde tatsächlich noch mit dem Ausgleichstreffer belohnt. In der 91. Minute holte erst FSV VfB-Torwart Alexander Kister einen Schlenzer von Florentin Marinou aus dem rechten Torwinkel. Der folgende Eckball kam zu Szilard Virag und dieser nagelte das Leder volley von der Strafraumgrenze zum 2:2-Ausgleich in die Maschen.

FSV VfB-Trainer Torsten Holm zum Spiel: „Für die Zuschauer war es mit Sicherheit ein interessantes Spiel – ein echtes Derby mit einigen Highlights. Wir hatten zu Beginn wirklich Glück nicht in Rückstand zu geraten. Vor der Pause meldeten wir uns aber mit zwei guten Chancen im Spiel an. Nach der Pause machten wir dann verdient das eins und zwei zu null. In der Folge ließen wir im Minutentakt 100-prozenitge Chancen zum 3, 4 oder 5:0 liegen. Trotzdem mussten wir dann das Spiel halt mit 2:0 nach Hause bringen. Aber unserer extrem jungen Elf fehlt momentan auch etwas das Spielglück und so wurden wir erneut bitter bestraft. Wir werden aber weiter in Ruhe arbeiten, unseren Weg gehen und nicht in Panik verfallen.“