Fortbildung in interkultureller Kompetenz für Flüchtlingshelfer
(ra) “Ethnozentrismus, die eigene kulturelle Brille, Stereotype, Kulturdimensionen und kulturelle Fremdheit: Was für ein Kulturschock!” Zwölf Haupt- und Ehrenamtliche befassten sich am Montag und Dienstag in der Jugendbildungsstätte Windberg unter der Leitung von Diplom-Psychologin Gesine Mahnke aus München mit den Herausforderungen interkultureller Kontakte in Beruf und Alltag.
Auf der Suche nach kulturellen Unterschieden wagten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch in die natürliche Umgebung der niederbayerischen “Eingeborenen”. In einem Supermarkt in Hunderdorf, am Bogener Bahnhof und dem dortigen Stadtplatz beobachteten sie Kultur in Form von direkter und knapper Kommunikation, zielstrebigen Schritten, sowie klaren Geschlechterrollen in der Öffentlichkeit.
Individualität, Pünktlichkeit, Regeln, eine große Distanz zwischen öffentlichem und privatem Raum, wie auch eine ausgeprägte Leistungsorientierung zeichnet die deutsche Gesellschaft aus, in welchen sich Migrantinnen und Migranten zunächst nur schwer zurechtfinden. Die Wahrnehmung der eigenen Kultur und die Erfahrung kultureller Fremdheit bilden Chance und Motivation für ein gemeinsames interkulturelles Lernen, das stets auf Gegenseitigkeit beruhen muss.
So lauteten die Kernpunkte der Fortbildung, welche zum Abschluss schriftlich geprüft wurden. Die erfolgreichen Helfer/innen aus Straubing und Umgebung wurden mit einem VHS-Zertifikat qualifiziert und belohnt.
Nach zwei Grundlagenkursen im Juni und im September war das Aufbauseminar bereits die dritte Veranstaltung aus der Reihe “Xpert Culture Communication Skills” von Prof. Dr. Juliane Roth und Dr. Christoph Köck. Der Kreisjugendring Straubing-Bogen fördert die Fortbildung seiner haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen im Rahmen der Aktion “Flüchtlinge werden Freunde” mit räumlicher und personeller Unterstützung durch die Jugendbildungsstätte Windberg Umweltstation.